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Computer&Technik

„Gespiegelt sieht’s besser aus“
oder: Es ist jetzt 63:42 Uhr und 1 Sekunde

Man kennt das ja gelegentlich aus (meist illustrierenden) Fotos: Ein Layouter o.ä. denkt, ein Foto sieht ästhetischer aus und passt besser auf die Seite, wenn man es spiegelt – und am Ende kann man sich über gespiegelte Tastaturen lustig machen. Der Heise-Shop hat etwas Ähnliches, gewissermaßen einen Spiegelfehler 2.0, in der mehrseitigen Anzeige in der aktuellen c’t (24/2011) geschafft, wo u.a. eine (Pseudo-)Binäruhr angepriesen wird:

So kommt natürlich eine falsche Zeit raus: 63:42:01 statt 10:24:36. (Im Web stimmt das Bild übrigens.) Mal abgesehen davon, dass es solche Uhren m.W. schon länger gibt (wenn auch nicht unbedingt genau dieses als „NEU“ bezeichnete Modell). Trendsetter? Wirklich?

Ist aber auch eine ziemlich halbherzige Sache – weshalb ich oben „Pseudo-“ geschrieben habe –, schließlich werden hier einzelne Dezimalziffern binär dargestellt. Warum nicht gleich ⚪⚫⚪⚫⚪ ⚪⚫⚫⚪⚪⚪ ⚫⚪⚪⚫⚪⚪?1 (Wenn man schon das alte 60er-System, das nunmal für unsere Uhrzeit verwendet wird, beibehalten will. Ist aber irgendwie sinnvoll…)

  1. leere und ausgefüllte Unicode-Kreise, die hier zuerst standen, durch Grafiken ersetzt – gibt halt doch noch alte Kisten ohne die passenden Schriften… []

Durchgang?

gekoppelte ICE-Zugteile Einige Züge bestehen ja aus zwei (oder mehr) aneinander gekoppelten, ansonsten aber unabhängigen Teilen – von der U-Bahn bis zum ICE. In manchen Fällen fahren die einzelnen Teile zu unterschiedlichen Zielen bzw. fährt der vordere Teil weiter als der hintere; z.B. beim ICE 516, in dem ich am Freitag saß, bleibt der hintere Teil in Köln zurück, während der vordere nach Dortmund weiterfährt.

Damit sich hinterher kein Fahrgast ärgern muss, am falschen Ort gestrandet zu sein, ist es natürlich sinnvoll, dass der Zugbegleiter die Zugteilung immer wieder erwähnt, etwa nach der Begrüßung der neu zugestienen Fahrgäste – was der am Freitag auch getan hat. Zusammen mit diesem Hinweis:

Ein Durchgang während der Fahrt ist nicht möglich.

Stimmt natürlich. Aber wenn man’s genau nimmt, könnte diese Formulierung etwas Falsches implizieren, denn auch während eines Halts in einem Bahnhof ist ein Durchgang ebenfalls nicht möglich – man muss schließlich aussteigen und außen auf dem Bahnsteig vorlaufen.1

Allerdings glaube ich jetzt auch nicht, dass jemand ernsthaft z.B. mit einem Riesen-Dosenöffner versucht, sich eine Öffnung zwischen den Zügen zu schaffen…


Foto: pittigliani2005, CC-by-nc-nd-Lizenz

  1. Wobei ich jetzt nicht weiß, ob die Bahn da eine offizielle Formulierung vorgibt; ich meine auch schon mal „Übergang“ und „Wechsel“ o.ä. gehört zu haben, die diese Probleme mit Haarespaltern nicht haben.^^ Aber ich bin auch nicht so oft in solchen Zügen unterwegs. []

Wie wär’s mit einem Update?

Eine Zweitwohnung vom Windowsbunny? ;)

Balkontür mit Windows-XP-Plakat als Rollo

Windows XP ist 10 Jahre alt, wie wär’s denn endlich mit einem Update? Oder zumindest mit einer passenden größeren Version wie Doors XP? Oder hat die Wohnung – oder wohl eher das Reihenhaus – nur maximal 6 Fenster und der Bewohner will deswegen keinen Windows-7-Sicht-/Lichtschutz?

Interessant könnte es jedenfalls werden, wenn nebenan ins derzeit zu verkaufende Reihenhaus ein Apple-Jünger einzöge…

Speichern
oder: Wo Disketten am längsten Verwendung finden?

Ich hatte mich heute Vormittag schon auf Twitter gefragt: Warum ist das Speichern-Icon in (einigen) modernen Programmen eigentlich immer noch eine Diskette? Schließlich sind Disketten und ihre Laufwerke heutzutage nicht mehr so weit verbreitet – passt ja auch kaum was drauf (für heutige Bedürfnisse), und USB-Sticks sind spottbillig.

Aber als „Speichern“-Symbol hält sich die Diskette ziemlich hartnäckig. Denkanstoß für den Tweet war dieses hier im Adobe-Reader-X-Plugin:
Adobe Reader X (Plugin)

Hier ein paar weitere Beispiele:
Microsoft Office 2007 LibreOffice 3.4 IrfanView Paint.net LEGO Digital Designer

Und es gibt noch diverse weitere. Die Antworten auf Twitter haben ja durchaus recht:

Sm0K1ngGnu:
weil jeder weiß, was das bedeutet und weil es eindeutig zu erkennen ist. Was würdest du nehmen?
ein Symbol für „Festplatte“ stelle ich mir schwierig vor und ein universelles „Speichern“-Symbol auch.
FrostMethod:
Weil ein USB-Stick nicht so schön aussehen würde. Old-School halt!

Auch wenn PC-Neulinge heutzutage mit der Diskette an sich nicht unbedingt sofort vertraut sein dürften – solange es ein weit verbreitetes Speichern-Symbol ist, ist das nicht direkt schlimm. Auch nicht, dass man ja meist auf die Festplatte speichert und nicht auf die Diskette – ein Problem, das auch ein USB-Stick-Symbol hätte (vom Aussehen und schnellen Wiedererkennen abgesehen).

Ein paar Anwendungsentwickler haben sich dann doch von der Diskette verabschiedet – etwa Opera, das für „Speichern unter“ im Menü ein Ordnersymbol mit einem Pfeil nach unten verwendet:
Opera 11.50 (vergrößert: Opera 11.50)

Oder UltraEdit, der – bei seiner Zielgruppe nicht so abwegig – davon ausgeht, dass der Benutzer weiß, wie eine Festplatte aussieht:
UltraEdit 17.10 (klein) UltraEdit 17.10 (groß)
(Und dass er eine Lupe hat.^^)

Mehr hab ich auf die Schnelle nicht gefunden. Die Idee von Opera finde ich an sich gar nicht so schlecht, denn Ordner-Symbole sind weit verbreitet, und Icons für die umgekehrte Aktion, das Öffnen von Dateien, sehen oft so oder ähnlich aus:
Microsoft Office 2007: Öffnen
Warum nimmt man also nicht einen (roten? grünen?) Pfeil, der in einen Ordner hineinzeigt, zum Speichern? Möglicherweise, weil sich der nicht so schnell vom Öffnen unterscheiden ließe, könnte ich mir denken – zumal es ja auch noch „Schließen“ mit einem geschlossenen Ordner gibt…

Tja, was meint ihr so? Wird die Diskette eines Tages auch hier aussterben, und wie sollte man sie ersetzen?