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Nerviges

Und das alles auf einmal…

Ich hatte vorhin schon getwittert: Kein S-Bahn-Fahrer! Polizeieinsatz wg. Personen im Gleis! SEV-Bus mit Partymusik! Trotzdem bin ich überraschend gut heimgekommen… Hier etwas ausführlicher eine kleine Chronologie des heutigen Abends:

Ca. 19:48: Ich komme vom MOC-Messegelände, wo u.a. eine kleine Lego-Ausstellung – auch mit einem meiner Modelle (die unter Lego-Fans passenderweise auch MOC heißen: My Own Creation) – stattfand, am Münchner Hauptbahnhof an. Dank Bauarbeiten auf dem Weg zur S2 mit nachfolgendem Bus. Die um 19:52 steht bereit, aber mir reicht die nächste um 20:12. also noch gemütlich eine Bratwurst mampfen und einen Blick in den Zeitschriftenladen werfen.

Ca. 20:00: S2 steht immer noch da. Ich steige ein und finde gerade noch einen Sitzplatz. Die nächste, die um 20:08 ankommen sollte, wurde laut Anzeige schon aufs Nebengleis verwiesen. In den nächsten Minuten erfahre ich durch eine Ansage (na immerhin!), dass noch kein Fahrer da ist. Sitznachbar meint, wegen eben jener Bauarbeiten fährt die S2 häufiger als nur alle 40 Minuten – und da fehlt der Bahn, die natürlich an den falschen Ecken spart, offenbar die Reserve-Personaldecke…

Ein paar Minuten später: Durchsage mit Lageänderung, jetzt wäre es ein Polizeieinsatz an der Hackerbrücke (also kurz außerhalb des Hauptbahnhofs), der den kompletten Zugverkehr erstmal zum Erliegen brachte. Die App konkretisiert das wahlweise auf eine Großfahndung (so steht’s bei einem Zug) oder einfach Personen im Gleis (bei mehreren).

Ca. 20:25: Zugverkehr wird wieder aufgenommen, die nächste S-Bahn kommt rein, wir werden gebeten, in diese umzusteigen. Denn natürlich ist noch kein Fahrer für unsere da.

Ca. 20:30: Keine weitere Ansage in dieser S-Bahn. Aber sie fährt los! 18 bzw. 38 Minuten zu spät.

Übrigens waren schon seit Stunden alle S2s als +3 vermerkt, auch schon für nach Mitternacht. Weshalb die Verbindungsauskunft auch immer eine frühere S2 für den Anschluss an den Bus empfohlen hat – die normale Umsteigezeit sind 7 Minuten.

Ca. 20:58: Ankunft in Petershausen. Ansage, die SEV-Busse fahren auf der anderen Seite der Gleise ab und nicht am Bahnhofsgebäude – wie schon seit Wochen. Aber das war die erste Ansage, die ich bei meinen 6 Fahrten in den letzten Wochen gehört habe. Auch ein orangebewesteter Mitarbeiter ist da, der die Leute aktiv weiterlotst.

Ein Bus steht bereit. Ob das noch der Halbexpress um 20:52 war, der ja keine Zubringer-S-Bahnen bekommen hatte, oder der Dorfstraßen-Überallhalter (naja, so schlimm ist’s nicht: zwei zusätzliche Stops bis Pfaffenhofen), weiß ich nicht. Er fährt jedenfalls etwas früher los (und hält überall), aber ich hab nicht auf die Uhr geschaut, wann genau.

Busfahrerin ist guter Laune, unterhalt sich quasi mit den ganzen Bus – und schaltet laute Partymusik ein. Gut, nicht so laut wie im billigsten Bierzelt – aber musikalisch ähnlich. Eins der drei Mädels in meiner Sitzgruppe holt ihren iPod raus, wird von ihren Freundinnen beneidet, ich krame nach meinem iPhone-Headset – und finde es zum Glück weit unten im vorderen Rucksackfach (da selten benutzt). Black Stone Cherry to the rescue!

Ca. 21:26: Der Bus kommt tatsächlich in Pfaffenhofen an. Ungefähr zwischen den beiden geplanten Ankunftszeiten. Ich danke in Gedanken meinem Headset, als ich aussteige.

 

PS: Der Busfahrer am Samstag hingegen fuhr lieber mit dunklem Wagen, d.h. bis auf funzlige blaue Lämpchen an der Decke war’s im Passagierraum Nacht. Vielen Dank an Amazon für das Kindle-Paperwhite-Angebot vor einigen Wochen…

Graue Verschwendung

Dass der Donaukurier/Pfaffenhofener Kurier – bzw. dessen Werbungsverteilung – gelegentlich ein paar Prospekte in ein A3-Blatt mit Eigenwerbung/Werbungswerbung einschlägt, bei dem die inneren beiden Seiten grau sind, kam schon einige Male vor. Dieser Tage kam nun eine (sofern ich mich recht erinnere und nichts übersehen habe) neue, besonders verschwenderische Variante:

Vorder- und Rückseite mit Eigenwerbung, dazu 2 graue Seiten 4 graue Seiten

Sechs graue A4-Seiten auf einem A2-Bogen, in den zwei Prospekte (nicht abgebildet) eingeschlagen waren. Also mir fielen da ökologisch und ökonomisch1 sinnvollere Varianten ein…

  1. wobei es für die Zeitungsdruckerei tatsächlich billiger sein könnte, hier einen zeitungsgroßen Papierbogen zu verwenden []

Amerikanische Verhältnisse?

Florian hat neulich die Werbepausen einiger Fernsehshows analysiert, und zwar von Schlag den Raab – mit 322 Minuten mit Abstand die längste Show, zu der er meint: „Und gerade bei “Schlag den Raab” hatte ich in letzter Zeit immer mehr das Gefühl, dass die Werbung die Sendung immer stärker dominiert“ –, Mein Mann kann, Das Supertalent und Wer wird Millionär?, mit einem Ergebnis, das ihn „ein klein wenig überrascht“ hat, denn Raab hatte bei dieser Sendungslänge zwar natürlich die absolut meiste Werbung, lag insgesamt mit 24,7% aber gar nicht so hoch; die anderen Sendungen hatten (in o.a. Reihenfolge) 27,3%, 20,9% bzw. 28,8%. Die Eigenwerbungsblöcke der Sender hat er offenbar mit dazugerechnet – sinnvollerweise, denn die nerven ja mindestens genauso.

Nun hab ich mir gedacht, da könnte ich mir mal eine amerikanische Show zum Vergleich genauer anschauen, denn da hört man ja immer von vielen Werbeunterbrechungen – und sieht oft entsprechende Schnitte bei Serien-Ausstrahlungen hierzulande, wo Werbung eingeplant wurde, aber dank der deutschen Regelungen keine kommt.

Praktischerweise überträgt Sky immer in der Nacht von Montag auf Dienstag meist um 2 Uhr die Live-Wrestling-Show WWE RAW – durchaus mit hohen Einschaltquoten gesegnet und mit bisher 1010 Folgen angeblich die am längsten ununterbrochen laufende wöchentliche Serie überhaupt –, wobei die amerikanischen Werbeeinblendungen mit kurzen Sky-Vorschauen und älteren Wrestlingszenen (zur Unterscheidung dunkel vignettiert) ersetzt werden. Hinzu kommen gelegentliche WWE-Eigenwerbungsspots – also nicht für den Sender, auf dem RAW läuft, sondern für WWE-DVDs, -Bücher, -Shows und aktuell eine Brustkrebs-Aktion. (Wobei es sich um vorgefertigte Spots handelt; gelegentlich weisen die Kommentatoren auch noch live auf künftige PPV-Shows hin, was hier besser unberücksichtigt bleibt.)

Hier die Grafik dazu – normale Sendung ist dunkelblau, Eigenwerbung hell (dünn, da kurz) und Werbepausen weiß:

RAW-Werbung

Vergleichen wir das mal mit Florians Analyseergebnissen – hier sind seine Balken und darunter nochmal meiner, entsprechend der Dauer der Sendungen gestaucht:

werbepausen3

WWE RAW (2.10.2012, 2:00 Uhr, Sky Sport)
RAW-Werbung

RAW-Werbung-Torte Bei einer Dauer von gut drei Stunden, nämlich 188 Minuten und 25 Sekunden, gab es mit 15 durchaus viele Werbeunterbrechungen (von denen 8 eine Eigenwerbung voran- und 1 nachgestellt war), doch insgesamt waren es auch „nur“ 48:08 echte Werbung (im Schnitt also 3:12,5 kurz) und somit mit 25,55% durchaus vergleichbar; rechnen wir die insg. 6:00 (3,18%) WWE-Eigenwerbungsspots hinzu, sind’s 54:08 (Schnitt 3:36,5) und 28,73%.

Und ja, das hat mich durchaus auch etwas überrascht, dass es nicht merklich mehr Werbung ist als in Deutschland. Die häufigeren Unterbrechungen – durchschnittlich 4,8 pro Stunde statt ca. 2 hierzulande – stören natürlich dennoch mehr. Aber man kann ja vorspulen (oder wie man das korrekt bei bandlosen Recordern nennt)…


urspr. Grafik: Florian Freistetter/Astrodicticum Simplex, CC-by-sa-3.0-Lizenz

52 Songs: Werbung

52-Songs-Logo „Werbung“ ist also das Thema der Woche in Konnas Projekt 52 Songs. Tja… der Erfahrung wegen versuche ich ja, Werbung in Radio und Fernsehen so weit wie möglich zu vermeiden – es gibt da einfach zu viel Müll. Manchmal lässt es sich aber nicht vermeiden, dass man doch den einen oder anderen Spot oder Werbeblock mitbekommt…

Da gibt’s erstmal die Fälle, wo einfach „normale“ Lieder in Spots verbraten werden – manchen Songs verhelfen diese erst zu einem nennenswerten Erfolg. Bitte, von mir aus; solange der Spot oder das Produkt nicht zu dämlich ist, wird ein guter Song oder die Erinnerung an denselben dadurch nicht nennenswert schlechter. Kritischer (in geschmacklicher Hinsicht) wird’s, wenn die Songs verändert und dem Produkt angepasst werden – von eher harmlosen Fällen, wo z.B. aus Sommerträumen Rum-Gefühle werden, über die Vereinnahmung klassischer Melodien durch Süßigkeiten bis hin zu Verhunzungen wie dem, was ein Baumarkt mit einem Queen-Hit anstellt (was ich als Queen-Fan hier ja kaum ignorieren kann).

Jetzt könnte ich es hierbei belassen und einfach einen Song (keinen Werbespot) einbinden – aber ich meckere lieber weiter.^^ Von angepassten Songs kommen wir jetzt zu speziell geschriebenen (Kurz-)Songs; wenn etwa ein bekannter bayrischer Wortspiel-Kabarettist, den ich an sich mag, gleich mehrere Verse für ein Möbelhaus dichtet, dann mag das zwar eines gewissen Witzes nicht entbehren, insgesamt ist es aber alles andere als ein Grund, mich darüber zu freuen.

Die meiner Meinung nach schlimmste Art von Werbung ist jedoch, wenn die Werbenden meinen, sie müssten ihre gewöhnlichen Slogans singen (lassen) – insbesondere wenn sie dafür Kunden(?) einsetzen, die nicht singen können. Solche Spots sorgen nur dafür, dass ich sicher keine Bratwürste, Teigwaren oder Milchprodukte bestimmter Hersteller kaufe, und auch ein professionell gesungener, dafür umso öfter zu hörender Einzeiler würde mich eher mit einer kaputten Windschutzscheibe fahren lassen als den werbenden Anbieter aufzusuchen.

Und quasi aus Protest gegen diese Auswüchse gibt’s diese Woche kein Lied von mir für das 52-Songs-Projekt.

Frag drei Leute…

München-Nürnberg-Express…und du bekommst drei verschiedene Auskünfte. Wobei einer der „Leute“ in diesem Fall die iPhone-App der Deutschen Bahn war.

Eigentlich wollte ich heute Mittag hier von Pfaffenhofen nach München fahren – ein bisschen Shopping und so. Tja, kurz bevor der RE 4011 um 12:27 kommen sollte, kam eine Durchsage, der würde wegen Personenunfall zwischen Petershausen und Röhrmoos(?) ersatzlos entfallen; der nächste wäre die RB 59151 eine halbe Stunde später, mit Schienenersatzverkehr zwischen Petershausen (einer größeren Station, auch der Beginn des Münchner S-Bahnnetzes) und Dachau. Gut, warten wir halt.

Diese RB kam dann auch fast pünktlich – ohne weitere Durchsage bis dahin. Nur gleich nach dem Einsteigen kam die Durchsage im Zug, er würde nur bis Reichertshausen fahren – zwei kleine Stationen von Petershausen entfernt. Kein Wort von SEV.

Da bin ich (und andere auch) dann wieder ausgestiegen und hatte keine Lust mehr, weil’s dann auch anderweitig zeitlich etwas knapp werden würde. Nun ja, der Schalter1 hatte noch Mittagspause, aber da schon ein anderer vor mir schnellen Schrittes wieder nach hinten zur kleinen Leitstelle2 gegangen ist, um sich zu beschweren, hab ich mich drangehängt. Der Bahnmitarbeiter konnte dann auch nicht mehr sagen, als dass er eben die Information bzgl. der Fahrt bis Petershausen hatte.

Immerhin konnte die anwesende mittagspausende Schaltermitarbeiterin mir schnell mein Geld zurückerstatten – naja, nachdem ihr PC seinen Mittagsschlaf3 beendet hatte. Ich hab währenddessen wieder mit dem iPhone nachgeschaut, und was sagte mir die DB-App? Die RB würde gar schon hier in Pfaffenhofen enden (bzw. geendet haben) und nicht mal bis zum nächsten Halt in Reichertshausen fahren. (Der rote Balken, der den Verlauf anzeigt, war trotzdem schon weiter.) Tja, drei Quellen, drei verschiedene Auskünfte… und der Bahnmitarbeiter war genauso ratlos, als ich ihm das gezeigt habe.

Also, liebe Bahn, es mag ja sein, dass die Koordinierung bei einem frischen Unfall nicht einfach ist, aber ein bisschen Erfahrung solltet ihr mit sowas ja schon haben, sodass ihr die Informationen ein bisschen besser koordinieren könntet, oder…?


Foto: greg92_09 2, CC-by-nc-sa-Lizenz

  1. ja, der Pfaffenhofener Bahnhof hat tatsächlich noch einen Schalter, der ab und zu sogar in Betrieb ist… []
  2. von der auch die hiesigen Durchsagen kommen – ja, sowas gibt’s hier auch noch… []
  3. recht hat er… []