Ein kleiner Konzertbericht von gestern, 23.10., im Backstage Club in München: Cellar Darling mit den Vorgruppen Oceans und Forever Still.
Bisher war ich beim Backstage immer nur im größeren “Werk” und der etwas kleineren “Halle”, jetzt also im “Club” mit recht kleiner Bühne und für max. 250 Zuschauer (wobei ich nicht weiß, ob da das Obergeschoss mit eingerechnet ist; war gesperrt, die Bands hatten da auch etwas Ausrüstung zwischengelagert). Das sorgt natürlich für eine besondere Atmosphäre, wenn jeder recht nah an der Band ist und einen etwas besseren Blick hat als in großen Hallen…
Begonnen hat mit Oceans die düstere härteste Band des Abends bei ihrem erst achten Auftritt überhaupt (wenn sich der Sänger dabei nicht geirrt hat, wie er sagte) – “Post Death Metal | Nu Metal | Progressive” nennen sie ihr Genre auf Facebook, wahlweise auch “Progressive Modern Metal from Vienna//Berlin”, und es war eine großartige halbe Stunde Auftakt: oft hart, atmosphärisch, dynamisch, energiegeladen. Debüt-Album soll bald kommen nach ein paar EPs, muss ich mir vormerken.
20 Minuten Umbau, dann 40 Minuten von den Dänen von Forever Still. Nicht so hart, aber nicht minder atmosphärisch, dynamisch, energiegeladen. Und auch mal mit Theremin, siehe 2. Bild oben. Es ging also großartig weiter.
Es waren übrigens, wenn ich das beim Warten vorher richtig mitgehört hatte, 130 Tickets vorverkauft worden; entsprechend hätte ich das Publikum auch auf ca. 150 Leute geschätzt.
Nach 25 Minuten dann die Hauptgruppe, die mir vor zwei Jahren schon im Vorprogramm von Delain gefallen hatten, und es ging praktisch genauso weiter, bzw. mit einer gewissen für eine Hauptband üblichen Steigerung: atmosphärisch, dynamisch, energiegeladen passt als Beschreibung zum Progressive Folk Metal der Schweizer genauso.
Sängerin Anna oft mit ihrer Drehleier1, auch mal mit Querflöte. Und sie haben auch gezielt ignoriert, was “man nicht tun sollte”: Queen gecovert, nämlich The Prophet’s Song samt Acapella-Echo-Mittelteil – und das auch hervorragend hinbekommen! (» YouTube)
So waren das am Ende 85 großartige Minuten aus dem Keller und ein großartiger Konzertabend insgesamt – kleine Halle, große Musik, sozusagen.
Zum vorletzten Zug hat’s dann natürlich nicht mehr gereicht – aber der wäre eh ausgefallen: Streckensperrung wegen “polizeilicher Ermittlung” zwischen Rohrbach und Baar-Ebenhausen, wodurch mindestens zwei Züge und, vmtl. wichtiger, deren Personal in München fehlten, sodass man den Zug um 23:30 einfach hat stehen lassen und zum 0:31-Zug gemacht hat, was dann auch noch galt, als gegen 23:45 die Streckensperrung aufgehoben wurde; ein Zug von Norden ist anscheinend mit 2 Stunden Verspätung in München angekommen…
- im Englischen mit der lustig klingenden Bezeichnung hurdy-gurdy [↩]
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