Störung

Und gleich der nächste Konzertbericht – jetzt im Herbst ist einiges los. Diesmal Disturbed in der Olympiahalle München mit Vorgruppe Megadeth.

Es gab eine vorgelagerte Bühne und einen “Golden Circle”, also abgegrenzten Bereich vorne, mit vergleichsweise moderatem Aufpreis und insgesamt noch unter 100 €, sodass mir das diesmal die beste Wahl schien – was es auch war.

Das Thrash-Metal-Urgestein Megadeth um Dave Mustaine kam – offenbar ungestört – zwei Minuten vor Plan auf die Bühne – aber nur auf die Hauptbühne, nur der Bassist traute sich einmal kurz auf den Vorplatz –…

…und ließen, wie Dave mal kurz sinngemäß sagte, lieber ihre Instrumente sprechen als viel rumzuquatschen – und das können sie, Musik, Gesang, Stimmung waren da für einen großartigen Auftakt von gut einer Stunde. Ein freundliches Monster war auch mal dabei:

Und auch wenn sie Symphony Of Destruction spielten, ist das kein Symphonic Metal. 😉

Umbaupause hinter Vorhang mit QR-Code – mit Registrierung sollte man die Chance haben, seine Sitze upzugraden (die Halle war nicht ganz ausverkauft, aber viel ging da vmtl. nicht, höchstens in die Arena/Golden Circle rein) und signierten Merch zu gewinnen, aber da hab ich mal drauf verzichtet, schließlich ging ersteres eh nicht.

Nach einem ein bisschen störend langen Video, beginnend um 20:40, wurde dann der Chef-Gestörte in Zwangsjacke auf die Bühne gekarrt, durfte aber gleich loslegen – wie auch die Pyrotechnik, die den ganzen Abend viel zu tun hatte.

Es handelt sich um die Tour zum 25. Jubiläum ihres Erfolgsalbums The Sickness, also wurde das im 1. Teil der Show komplett gespielt. Ooh-wah-ah-ah-ah! (← das ist der berühmte Schrei zu Beginn von ‎Down With The Sickness‎, von dessen zweiter Ausführung das grüne Foto stammt; die Videoaufnahme der ersten lass ich mal weg, ist akustisch bei Handyaufnahmen eh nicht so doll.)

So schön David Draiman auf dem nächsten Foto auch getroffen ist, möchte ich nicht unerwähnt lassen, dass die 5x-Zoom-Kamera des ein Jahr alten iPhones unter diesen Bedingungen mehr Ausschuss produziert als brauchbare Aufnahmen:

Nach kurzer Pause zum Umziehen kam ein “elektrischer Stuhl” aus der Versenkung, auf dem David “hingerichtet” wurde – any last words? ausgestreckte Mittelfinger, dann hat er zweimal zu kleinem Feuerwerk rumgezuckt, bis schließlich “Blut” aus dem Helm lief. Er ließ sich aber nicht groß davon stören und sang weiter…

Joa, dann war das Album nach gut einer Stunde durch – Vorhang, “we will be back in 20 minutes”. Huh. Hatte ich in einem Metal-Konzert auch noch nicht. Und war, um beim Thema zu bleiben, auch störend. (Wenn Peter Gabriel seine 150 Minuten mit einer Pause unterbricht, ist das ja noch verständlich, aber 100 Minuten Metal?)

Frisch umgezogen und gewaschen (was man sicherlich auch mit je 3-5 Minuten Drum- und Gitarrensolo hätte überbrücken können) ging’s jedenfalls weiter – und ein aufgeblasener Typ mit fiesem Lächeln gesellte sich auch zum Bühnenbild:

Die ohnehin recht theatralische Coverversion von Sound of Silence wurde stilvoll samt brennendem Piano inszeniert…

…bevor dann zum Finale nochmal alles an Pyro aufgeboten wurde, was man hatte – zumal das letzte Lied auch Inside the Fire heißt…

:rocks: Und so war das furiose Spektakel samt energiegeladener Musik und Stimmung nach gut 2 Stunden brutto zu Ende…

 


Zur Bahn: Die Bauarbeiten sollten noch bis um 21 Uhr andauern, also endete die RB weiterhin in Petershausen; einer der Skoda-Umläufe des RE fiel am Vormittag aus und wurde zwischen MH und MIH durch einen normalen Zug ersetzt – was gar nicht mal so schlecht wäre, denn der sammelt nicht so viel Verspätung, aber von der Zeitlage war er unpassend. Und die anderen Umläufe hatten schon fleißig gesammelt und meist “Hohes Fahrgastaufkommen” wie üblich von Fr-So. Also wann fahren? RB um 17:04 + S-Bahn = 18:09-11 in MH und wahrscheinlich gegen 18:40 an der Halle, was an sich noch gut zu einem Beginn um 19:00 passt, aber mit der Gefahr, zu weit hinten im Goldkreis zu landen; also 16:00 + S-Bahn + Zeittotschlag (nebenbei: Galeria am Marienplatz hatte noch welche von den großen Lego-Sets im Angebot). Der 16:27-RE kam dann auch um 17:18 statt 16:55 in München an, also nach meiner pünktlichen S-Bahn, und der einstöckige 17:26-RE, der normalerweise gut passen würde, erst um 18:22 statt 17:54.

Die Rückfahrt dann durch Schnellgehen mit der U3 um 22:52, die um 22:51:40 abfuhr, 2 Minuten am Petuelring (der Haltestelle vor dem Umstieg) störenderweise rumstand, und dann der am Scheidplatz wartenden U2 mit bequemem Puffer zur vorletzten RB, die nun ungestört durch Bauarbeiten pünktlich fahren und ein paar Sekunden vor Plan in Pfaffenhofen sein konnte.

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