Natürlich ein kleiner Konzertbericht von der “No Filter”-Tour der Rolling Stones am 12.9.2017 im Münchner Olympiastadion. Begonnen hat’s mit vollen U-Bahnen, 10 Minuten Wartezeit in der Schlange… vor dem Bratwurststand unterhalb des Stadions und einer Stunde vor dem Eingang (wo das Absperrband neben der zweiten Pufferzone natürlich “gefallen” ist, nachdem ich halbwegs ordentlich angestanden war; ich wäre ja eigentlich auch früher gekommen, hab aber erst noch einen längeren Regenguss daheim abgewartet…).1
Nun ja, als ich endlich drin und unten in der Arena war, hat dann auch gleich um 19:15 Uhr die Vorband angefangen – Kaleo aus Island mit durchaus fetzigem, guten Blues Rock. Ein guter 45-minütiger Auftakt, von dem ich kein brauchbares Foto habe; ich stand auch eine Weile am hinteren Ende in der Schlange am Merchandising-Stand.
Angekündigt waren die Stones dann für 20:15, aber das wussten sie (und die Soundchecker) wohl nicht, sie kamen dann gegen 20:30 mit Sympathy for the Devil mit ein paar bengalisch-artigen Feuern oben auf den Videowänden. Und dann ging’s rund. Diese vier alten Herren, zusammen 293 Jahre alt – zum Vergleich: eine durchschnittliche Bundesliga-Elf kommt mit 276 Jahren aus –, unterstützt von einigen weiteren Musikern von Backgroundsängerin bis Saxophonisten, haben’s wirklich noch drauf.
Der Gesichtsausdruck von Charlie Watts am Schlagzeug oben war übrigens kein kurioser Zufallstreffer, der sah fast immer so aus. Und gesehen hat man das gut auf den großen Videowänden, die den Mittelpunkt des Visuellen bildeten. Wobei ich nah genug war, um beim schrägen Blick auf die Bühne dort auch noch was zu sehen. U.a. auch Mick Jaggers teils wilde Bewegungen und Wanderungen über die ganze große Bühne.
Dass es mittendrin auch mal unangekündigt einige Minuten geregnet hat, war dann auch nicht schlimm. Musik und Show waren toll, Stimmung der 70000 war auch toll – auch wenn ich durchaus Konzerte mit höherem Anteil an Mitklatschern gesehen habe.
Eine gelungene Mischung aus großen Hits, bluesigeren Nicht-ganz-so-Hits, zwei von Keith Richards gesungenen Songs und weiteren großen Hits im langen Finale, dessen Beginn (oder nächste Steigerung,
je nach Definition) Start Me Up Mick Jagger auf bairisch mit “Pack maa’s!” (mit etwas zu langem “maa”) einleitete.^^
Tolles Konzert – und, man höre und staune, als Arena-Stehplatz mit 109€ sogar billiger weniger teuer als Guns N’ Roses an gleicher Stelle. 800 € für “Pit”-Stehplatz an der Bühne oder 350-500 auf den Sitzplätzen dahinter wären mir dann doch ein bisschen zu viel gewesen…
» Offiziell getweetete Setlist bzw. lesbarer bei setlist.fm – übrigens inkl. Beast of Burden, der aus vier vorab zur Wahl gestellten Songs ausgewählt worden war.2
Und da ich auch diesmal wieder “taktisch” so rausgegangen bin, dass ich bei den letzten (noch gut zu hörenden) Tönen um 22:50 schon ungefähr bei der Olympiahalle war – wo auch schon Tausende unterwegs waren –, hat die Heimfahrt auch wieder gut geklappt mit einer U8 direkt zum Hauptbahnhof und ohne Hetze zum vorletzten Zug. Möchte aber angesichts des Gedränges vor der U-Bahn schon um diese Zeit (und mit kurzzeitiger Sperrung, bis die Leute unten weg waren) nicht wissen, was dann später noch los war. Nicht zuletzt bei denen, die auf der U3 den Fußballfans auf der U6 begegneten…
- Wobei ich öfter Beschwerden gehört habe über fehlende Ausschilderung bzw. Anweiser, welche Eingänge für welche Plätze ideal wären. Da könnte der Veranstalter tatsächlich noch nachbessern, auch wenn man im Stadion natürlich von überall nach überall kommt. [↩]
- Eine amtliche Wahlbenachrichtigung hatte ich aber nie bekommen… [↩]
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