Es ist mal wieder Zeit für eine neue Runde im Projekt Hörsturz, bei dem die Teilnehmer alle zwei Wochen einige Songs bewerten – diesmal wieder eine normale Runde.
- 31Knots – The Savage Boutique (von Kristin)
Frisches Latin-Getrommel, -Geblase und -Geklimper gemischt mit Indie-Rock; die Art der Stimme hat mich ein bisschen überrascht, aber im Verlauf des Lieds passt sie eigentlich. Flott und fröhlich, manchmal aber etwas zu chaotisch.
3½ Felle – gestern vor mir an der Kasse haben übrigens ein paar Mädels u.a. Wolldecken gekauft, um sich anscheinend Neandertaler-Faschingskostüme zu schneidern; es fiel in ihrem Gespräch auch der Satz „schon mal Neandertaler in ’nem sexy Top gesehen?“ (o.ä.). Eine Wilden-Boutique dürfte in der Tat eintöniger gewesen sein als Boutiquen heutzutage… - Max Raabe – Küssen kann man nicht alleine (von Mars)
Altmodischer deutscher Gesang, teils interessant mit netter Melodie, teils schnulzig und etwas langweilig.
Reichen 1½ Münder zum Küssen? - The National – Bloodbuzz Ohio (von Dr. Borstel)
Trommeln und anschwellende Musik versprechen mehr, als die langsame dunkle Stimme dann liefert, denn im weiteren Verlauf ist dann auch viel Indie-Durchschnitt drin. Zeitweise wenig abwechslungsreich, aber doch ’ne schöne Melodie.
3 nationale Waseigentlich? - Fountains Of Wayne – Red Dragon Tattoo (von maloney8032)
Indie-rockend geht’s weiter, der Gesang ist dann aber ziemlich altmodisch und könnte einige Jahrzehnte älter sein. Insgesamt nix Besonderes. Und die paar elektronischen Klänge passen nicht zum Rest.
2 – naja, Wayne? - Hey Rosetta! – Yer Spring (von JuliaL49)
Fängt recht sanft an – steigert sich’s oder dudelt’s weiter? Ersteres, zum Glück: Schlagzeuger, Gitarrist und Streicher dürfen sich immer wieder etwas austoben. Aber nicht nur. Schöne Mischung.
4 – apropos Spring: Frühling, wo bist du? - I Blame Coco – Selfmachine (von David)
Locker elektropoppig, netter Refrain; vielleicht ein Hit fürs Radio, aber nicht direkt für mich…
3 schuldige Töchter - X-Ray Dog – Time Will Tell (von Steve)
Träumerische Hintergrundmusik – ich seh schon Kamerafahrten über verschneite und erblühende Berge und Täler vor meinem geistigen Auge…
…und 3 Hunde laufen über die Wiese - The Unicorns – Sea Ghost (von Freddi)
Na zum Glück beschränken sich die Geister nicht auf die Blöckflöte. Wieso laufen See-Geister eigentlich auf der Straße rum? Irgendwie witzig – das Lied selbst nur zum Teil, das ist ’ne Mischung aus Standard-Indie und einzelnen Abwechslungen.
3 einhörnige Seegeister, zum Glück weder pink noch unsichtbar - Tyondai Braxton – Platinum Rows (von beetFreeQ)
Abgefahrenes Filmmusikähnliches, das bestimmt zu den einen oder anderen lustigen Animationsszenen passt. Aber so ganz allein? Und über 10 Minuten?
1 Blech, kein Platin - Black Stone Cherry – Blame it on the Boom Boom (von mir)
Kerniger Rock und ohne Wertung, da mein Vorschlag.
Macht einen Durchschnitt von 2,67. Was mit auffällt: Die Schwankungen von Runde zu Runde werden geringer.
Okay, zu den paar Bonussongs:
- Escape With Romeo – It’s Loneliness (Wumpscut remix) (von Konna)
Fängt etwas arg elektronisch an. Und bleibt so, wenn auch mal ’ne Gitarre durchdringt. Ansonsten nicht mein Fall. Und wahrscheinlich trotz des Namens auch nichts für Julia.
1 Romeo, der einsam bleiben muss - Fever Ray – When I Grow Up (von Kamil)
3½ – Björk meets Ambient? Schön schräg… - Motocade – Holy Moly (von Graval)
3 heilige Blechle - Kylesa – Spiral Shadow (von Tenza)
4 Gitarren im Schlamm - The Blue Van – Run to the Sun (von Basti)
3 Sonnen – naja, eine würde mir schon reichen
So, das war’s. Mein Vorschlag fürs nächste Mal ist von jemandem, den ich schon vor Urzeiten vorschlagen wollte, aber dann ist er offenbar untergegangen: Foy Vance – Hope, Peace and Love (live)