Ist ja schon schwer verständlich, wie ein angeblicher gottgesandter Wunderheiler selbst an einem großen Kropf leidet (auch wenn er da eine positive Ausrede findet) und mit 52 Jahren an Krebs stirbt, überhaupt eine nennenswerte Anzahl an Gläubigen finden kann, noch dazu ein halbes Jahrhundert später. Andererseits gilt das ja für praktisch alle Sekten und sektenähnlichen Kulte – nicht nur für den „Bruno-Gröning-Freundeskreis“, der aktuell in einer Anzeige mit viel kleinem Text für eine Veranstaltung in Geisenfeld (hier im Landkreis) wirbt. Vor dem wird übrigens von entsprechenden Stellen gewarnt, siehe etwa hier bei der AGPF.
Und geworben wird auch mit vermeintlicher „medizinischer Beweisbarkeit“ – die aber das Papier nicht wert ist, auf dem sie gedruckt ist, weil es sich offenbar um eine reine Einzelfallsammlung handelt, und auch hochtrabende Namen wie „Medizinisch-Wissenschaftliche Fachgruppe“ machen aus Anektoden keine Daten und aus Pseudo- keine Wissenschaft. Die übliche Heuchelei mal wieder: Einerseits nicht ordentlich wissenschaftlich arbeiten wollen, weil das Ergebnis negativ wäre, andererseits sich publikumswirksam den Mantel der Wissenschaftlichkeit umhängen wollen. Bäh!
Dazu packen sie gleich einen vielzeiligen heuchlerischen Disclaimer – ob das als rechtliche Absicherung (nachdem der „Wunderheiler“ ja selbst auch mehrfach verurteilt wurde) reicht?
Im Bruno Gröning-Freundeskreis und der Medizinisch-Wissenschaftlichen Fachgruppe wird nicht untersucht, diagnostiziert oder therapiert. Medikamente werden weder empfohlen noch verordnet oder verabreicht. Ebenso wird von Arztbesuchen‚ Medikamenteneinnahme, Therapien oder operativen Eingriffen nicht abgeraten.
Es wird also über Heilung gesprochen, die angeblich beweisbar wäre, und gezielt „Menschen, die Hilfe und Heilung suchen“ angesprochen – und das soll nicht von echter Medizin abraten? Ja, klar. Glaub ich sofort.
Interessant aber, dass sie mit dieser Formulierung unabsichtlich „zugeben“, in der „Medizinisch-Wissenschaftlichen Fachgruppe“ wird nicht medizinisch gearbeitet…
rolak1 12.10.2013 um 14:53 747 Kommentare
zitieren
a) schaffe ich es nur ‚Kopf‘ zu lesen, wohl wg der typographischen Nähe zu ‚Kopf und Kragen‘
b) ist es völlig natürlich, daß dieser arme Mensch so leiden mußte, hat er doch all seine heilenden Kräfte völlig selbstlos für andere geopfert.
Also, ihr Fuzzis, ihr habt die Wahl der Qual: Entweder seine Kräfte sind unglaublich endlich, ja geradezu erschöpft, nichtexistent, gewesen, zilch oder ihr seid einem völligen Humbug aufgesessen. Hmm, waren das jetzt eigentlich zwei Möglichkeiten?
cimddwc 14.10.2013 um 9:44 6322 Kommentare
zitieren
Zwei Seiten derselben Möglichkeit, bestenfalls.