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Verschiedenes

Parkplatz unser

Ist dies das Gebet der Kaufhausbesitzer?

Parkplatz unser vom Kaufhaus,
geheiligt werden Deine Markierungen,
Dein Schneepflug komme,
Deine Räumung geschehe
wie im Winter, so auch im „Frühling“.
Unsere täglichen Kunden bring uns heute
und vergib uns unseren Räum-Lärm,
auch wenn wir nicht vergeben den Falschparkern.
Und führe sie nicht zur Konkurrenz,
sondern erlöse uns von der Krise.
Denn Dein ist der Platz und die Anziehungskraft und die Wichtigkeit
zur Öffnungszeit.
Amen

Als wäre der Schnee im März schon nicht genug, muss der Schneepflug für den Heiligen Parkplatz, lautstark über den Boden kratzend, einen mitten in der Nacht1 aus dem Bett werfen.
:motz:

  1. auch wenn’s schon hell war, 7 Uhr IST nachts []

Projekt 52/01: Hallo Welt!

Neues Jahr, neue Projektregeln: Dieses Jahr wird die Teilnehmer von Saris Foto-Projekt 52 eine selbstgewählte Figur (oder sonstiger Gegenstand) begleiten, die immer in Szene zu setzen ist. Ich finde, das gibt dem Projekt ein zusätzliches interessantes, kreatives Element, und ich hätte nach zwei vollen Jahren wohl nicht mehr mitgemacht, wenn es wie bisher weitergegangen wäre. Bleibt nur noch zu hoffen, dass die Bilder je nach Thema nicht alzu gezwungen daherkommen werden…

Die erste Woche ist der Vorstellung der Figur gewidmet:

01: Hallo Welt!

Projekt 52 Thema 1: Hallo Welt!

Und hallo, namenloser Kantenhocker-Pinguin mit einem Gesichtsausdruck irgendwo zwischen treudoof und nachdenklich – seien wir gespannt, wo uns dieses Projektjahr noch überall hinführen wird!

Und eins wird klar sein: Dieses Jahr deiner Existenz wird besser dokumentiert sein als deine Vergangenheit, denn ich weiß nicht mehr, wann und von wo du zu mir gekommen bist…


Projekt 52/52: Ein Blick hinter die Kamera

Das letzte1 Thema der Woche bei Saris Projekt 52 ist wie schon letztes Jahr ein persönliches – oder zumindest persönlich interpretierbares –, und da ich mir sowas schon gedacht habe, habe ich mir dafür dieses Bild aus der Sonne-und-Schnee-Serie vom letzten Sonntag aufgehoben:

52: Ein Blick hinter die Kamera

Projekt 52 Thema 52: Ein Blick hinter die Kamera

Ein seltsamer Schatten auf dem zugefrorenen Gerolsbach…


  1. das Thema von letzter Woche, für das ich weihnachtsreisebedingt keine Zeit hatte, werde ich wohl in den nächsten Tagen nachreichen []

Reisenotizen

ICE3 Von Dienstag bis heute war ich beim quasi obligatorischen (aber alles andere als lästigen) Weihnachtsbesuch bei meinen Eltern, und auch wenn’s keine extrem außergewöhnlichen Ereignisse auf der Bahnreise gab, gab’s doch genug Kleinkram für einen Beitrag…

  • Die Route über München und Stuttgart mag vor allem wegen langer Umsteigezeiten nicht die schnellste Verbindung von Pfaffenhofen nach Heilbronn sein, aber da man im Gegensatz zu den Alternativen über Würzburg (von wo es zudem nur alle 2 Stunden nach Heilbronn weitergeht, was bei der kurzen Umsteigezeit zu einem ungewollten langen Aufenthalt am Main führen kann – und natürlich geführt hat, als ich diese Route einmal gefahren bin) oder Nürnberg/Treuchtlingen – Ansbach – Crailsheim (Rekordzeit: 3:21, hat sogar mal ohne Verspätung geklappt) zwei Drittel der Zeit im IC/ICE sitzt, sicherlich die bequemste.
  • Die Bahn kann sogar im Weihnachtsverkehr pünktlich sein ;) – nicht ständig, aber im Endeffekt auf meinen Fahrten doch. Und das sogar, wenn der halbe Zug anfangs fehlt.
  • Jener halbe Zug war der hintere Teil des ICE 516 ab München – wegen „Folgen aus Triebfahrzeugstörung an einem anderen Personenzug“, wie’s in der Online-Reiseauskunft hieß (der „andere“ war dann wohl die Hinfahrt), fuhren erstmal nur die Wagen mit den 20er-Nummern, die 30er wurden in Augsburg angekoppelt; „natürlich“ war meine Platzreservierung in Wagen 38, aber in 28 war auch genug frei, sodass ich nicht umgestiegen bin. In der 2. Klasse war’s wohl voller, aber auf längeren Strecken reise ich halt lieber 1. Klasse, da gibt’s eben mehr Platz für meine Haxn und zudem Am-Platz-Service aus dem Bistro.

    Das Ankoppeln des 2. Teils geschah dann mit einem leichten Rumms an sich sogar innerhalb der normalen Haltezeit, aber aus irgendeinem Grund war die Abfahrt dann doch mit 9 Minuten Verspätung. Nun ja, in Stuttgart war er dann doch eine Minute zu früh.

  • In der Regionalbahn fürs letzte Stück der Hinfahrt kam dann zweimal die Durchsage „Bitte vom Türbereich zurücktreten“ (o.ä.), der Fahrer stieg auch kurz aus – ob’s nur eine simple Türstörung war oder tatsächlich ein Depp im Weg rumstand, weiß ich nicht. 5 Minuten Verspätung waren’s schließlich bei der Abfahrt.
  • Da die Bahn bei Verspätungen in den öffentlich zugänglichen Informationen ja immer auf volle 5 Minuten abrundet, war der Zug auf halber Strecke (Walheim) offiziell schon wieder pünktlich, als er gerade mal 1 Minute wieder aufgeholt hatte. Aber in Heilbronn war er dann tatsächlich pünktlich.
  • Für den ersten Teil der Rückfahrt kam ein 425 – eine bessere S-Bahn im Regionalverkehr, bei der die harten, steilen Sitze schon in der 2. Klasse zu Beschwerden führen, und in der 1. sind sie auch nicht anders (nur mit mehr Beinfreiheit angeordnet). Wenigstens war die Fahrt fast 2 Minuten kürzer als angesetzt…
  • Ich weiß nicht, ob ich die Durchsage richtig verstanden habe – sie war nicht gerade ein Vorbild an deutlicher Aussprache –, aber wenn, dann wurden die in Ulm Zugestiegenen (im ICE 515) um ca. 13:10 Uhr im englischen Teil der Durchsage mit „good evening“ begrüßt. Etwas früh…
  • „Ein Personenruf“ in München, „Herr S… G…, bitte kommen Sie zum Service-Schalter auf Höhe von Gleis 18 und 19; der 13-jährige S… G…, bitte kommen Sie […], Deine Oma erwartet Dich dort. Herr S… G…, bitte kommen Sie zum Service-Schalter, Deine Oma erwartet Dich dort.“

    Zur Vermeidung solcher Du/Sie-Vermischungen war der Sprecher wohl nicht geschult…

Wenigstens war meine Strecke nicht von der Wetterfühligkeit für Pulverschnee oder bahnsibirische1 Temperaturen (oder was auch immer der genaue Grund ist, manche munkeln ja was von Fehlplanungen bei den Wartungskapazitäten) betroffen.

  1. d.h. das, was ein Bahnsprecher sibirisch nannte, obwohl’s nur −15 bis −20 °C waren []

Unsinnige Lose

Manchmal fragt man sich schon, was die Werbetreibenden so denken. Zum Beispiel derjenige, der vor was weiß ich wievielen Jahrzehnten auf die Idee gekommen ist, man könnte Prospekte und Kataloge durch Lose aufpeppen. Lose, die in einem kleinen Tütchen im Brief liegen oder am Katalog kleben, Lose, die zusammengerollt oder gefaltet sind und die man erst selbst öffnen muss, um dann ein paar „Gewinne“ zu erhalten, die mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit ohnehin jeder Empfänger erhält.

Und siehe und staune, manchmal sind sogar Alibi-Nieten mit dabei. Mal in Form von vielen überzähligen Gewinnnummern, manchmal auch schön farbig wie in diesem Beispiel, das kürzlich von Weltbild (die natürlich nicht die einzigen auf diese Weise Werbenden sind) ins Haus trudelte:

weltbild-lose Ein rosa Los, eine weiße Niete, ein blass­grünes Los, ein blass­gelbes Los. Auf der Bestell­karte dafür ein rosa Feld, ein blass­grünes Feld und ein blass­gelbes Feld zum Aufkleben der Lose. (Sogar selbst­klebend, keine Gum­mierung, die man anfeuchten müsste.) Passend zu der Beschrei­bung dieser drei Aktionen auf Seite 2 und 3 des Katalogs, von der rechts noch ein Teil zu sehen ist. Wen wundert es da, dass das vierte, weiße Los eine Niete sein muss?

Dazu gibt’s gratis ohne Los noch ein Teelichtset, das einfach auf der Bestellkarte vorgedruckt ist.

Wozu der ganze Aufwand? Glaubt tatsächlich ein Empfänger – unterstützt etwa durch das vorgedruckte Teelichtset –, er wäre einer der wenigen Glücklichen, die endlich mal was gewonnen haben?

Zumindest müssen die solcherart Werbenden das denken, sonst würden sie sich ja zumindest auf die nächstkleinere, weniger aufwendige Variante „ziehen Sie diese Aufkleber vom einen Blatt ab und kleben Sie sie auf das andere“ beschränken. Die, was mir durchaus ein bisschen einleuchtet, schon mehr Aufmerksamkeit beim mit der Werbung Beglückten erreicht als ein „kreuzen Sie an, was Sie geschenkt haben wollen“ oder ein „Sie bekommen das auf jeden Fall“ (bzw. entsprechende Varianten für die Teilnahme an einer größeren Verlosung). Wie dem auch sei, mir erscheint dieser Aufwand mit den Losen jedenfalls überflüssig.

Wahlweise weltbild-umschlag kann man die Bestell­karte auch in den beilie­genden Umschlag (Bild rechts) stecken, anstatt sie direkt abzu­schicken. Auf diesem Umschlag findet sich vorne links ein Feld, das „nur von Weltbild auszu­füllen“ sei und neben dem Eingangs­datum noch Ja/Nein-Kästchen für „Geschenk-Berechtigung“ und „Gewinn-Chancen-Berechtigung“ bietet. Ich sehe da drei Verwendungs­möglichkeiten:

  • Das Feld wird nicht benutzt und soll nur den Anschein erwecken, Bestellungen bzw. Gewinnspiel-Beteiligungen aus dieser Aktion wären besonders wichtig.
  • Die Mitarbeiter öfnnen den Umschlag, schauen nach, tragen die Bestellung in ihren Computer ein, füllen handschriftlich die Felder auf dem Umschlag aus und stecken die Bestellkarte wieder rein, um alles im Archiv aufzubewahren – oder ihn gar zur Gewinnziehung zu verwenden.
  • Weltbild beschäftigt Hellseher oder des Röntgenblicks Mächtige in der Posteingangs­abteilung, die diese Kästchen ankreuzen können, ohne den Umschlag zu öffnen.

Ich persönlich halte da die erstgenannte Möglichkeit für die wahrscheinlichste. Auch wenn man das noch hätte steigern können – etwa durch den Zusatz „Besonders wichtig! Sofort bearbeiten!“, wie er so oder ähnlich anderswo auch schon aufgetaucht ist…