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Konzerte

Der Axel aus Bochum

Heute erzähle ich euch vom Axel aus Bochum. Genauer gesagt aus Wattenscheid, doch das wurde seit seiner Geburt eingemeindet. Egal. Also, der Axel spielt Gitarre. Und das nicht alleine, sondern in einer Band, die nach ihm benannt ist. Und da der Axel mit vollem Namen Axel Rudi Pell heißt, heißt die Band auch so. Und jetzt lass ich das mit dieser missglückten Pseudo–Sendung-mit-der-Maus-Einleitung und schreibe direkt über das Konzert gestern Abend, 4.5.2010, im Backstage Werk in München – zweites Konzert der aktuellen The Crest Tour, erstes in Deutschland.

Würde eigentlich jemand, der noch nie von A.R.Pell gehört hat, annehmen, dass eine Band dieses Namens klassisch-soliden Hard Rock/Melodic Metal spielt?^^ „Als feste Größe, als Fels in der Brandung und verlässlicher Bewahrer seiner unbestrittenen Stärken“, so die Beschreibung auf der Bandwebsite

Aber wie bei meinen Konzertberichten üblich, zunächst ein paar Worte zur Vorband: Freedom Call spielten recht guten Power Metal – pünktlich um 20:30 Uhr begonnen und knapp 50 Minuten lang. Ein gelungener Einstieg zum Einheizen, aber (naheliegenderweise) konnten sie der Hauptband nicht die Schau stehlen…

Freedom Call (Axel Rudi Pell Vorband) Axel Rudi Pell

Ich weiß nicht, was hinter den Kulissen immer so vorgeht, wenn Umbau und Soundcheck erledigt sind, die Bands aber noch zehn, zwanzig Minuten auf sich warten lassen – machen die das absichtlich, damit das Publikum ungeduldig und umso froher wird, wenn die Bands dann endlich rauskommen, oder müssen sie noch mal aufs Töpfchen? ;) Wie dem auch sei, gegen 21:55 kamen Axel und Kollegen ironischerweise mit „Too Late“ auf die Bühne, einem von – wenn ich mich nicht täusche – drei Songs des neuen Albums. Mag etwas wenig erscheinen, aber auch bei anderen Bands, die eine ordentliche Auswahl an alten Hits haben, keine Seltenheit und absolut kein Beinbruch.

Und wie sich’s für alte Hasen auf der Bühne gehört, haben sie auch großartig und mit Spaß an der Freud losgerockt und die Zeit bis ca. 23:45 ohne Durchhänger gefüllt; über die Stimmung in der kleinen, niedrigen Halle (wo es trotzdem zu einer vertiefte Arena gereicht hat1) kann man auch alles andere als meckern.

Natürlich haben praktisch alle Lieder ein Gitarrensolo/eine Gitarrenstrophe, und Axel hatte auch darüber hinaus genügend Gelegenheit, seine Fähigkeiten an den Saiten zu zeigen. Neben einem kurzen Keyboardsolo durfte sich auch Schlagzeuger Mike Terrana erst in einem „richtigen“ Solo und dann zur Wilhelm-Tell-Ouvertüre austoben (» hier eine unvollständige Aufnahme vom Montag aus Pratteln nahe Basel).

Axel Rudi Pell Axel Rudi Pell Drum Solo

Danach musste er sich erstmal den Schweiß abwischen und konnte Sänger Johnny Gioeli endlich mal seine Meinung sagen, dass er genug davon hätte, wie er immer dessen herumwackelnden Hintern sehen müsse – und schließlich haben sie mal eben die Plätze getauscht. Woraufhin auch Axel tauschen wollte. Und so landete Axel am Bass, der Bassist am Keyboard, der Keyboarder an der Gitarre, der Sänger an den Drums – und der Drummer sang „My Way“! Erst soft, dann mit voller Metal-Begleitung – auch hier wieder eine Pratteln-Aufnahme. (Und hier die wohl identische Setlist von dort.)

Fazit: :rocks: Mal wieder ein geiles Konzert!

  1. aber die Toiletten, wenn sie auch einigermaßen sauber waren, schon mal eine kleine Renovierung vertragen könnten… []

30 Minuten und 30 Sekunden

30 Minuten etwa dauern Fahrt und Fußweg vom Münchner Hauptbahnhof zum Zenith in M-Freimann, und wer jetzt 30 und 30 zusammenzählen kann, weiß, worum es hier geht: Um das Konzert von 30 Seconds To Mars gestern (21.3.).

Die 30 Minuten finden auch noch eine andere Verwendung: Ist schon irgendwie komisch, wenn man um 19:30 Uhr, 30 Minuten vor eigentlich offiziellem Konzertbeginn, die Halle betritt und die erste Vorgruppe schon in vollem Gange ist (und schon einige Minuten war, wie schon in einiger Entfernung zu hören war). Nun gut, musste ich mir schon mal keine Sorgen machen, dass ich eventuell vorzeitig gehen müsste, um den letzten Zug noch zu erwischen – da 30STM selbst nur 1:40 gespielt haben, hat’s sogar zum vorletzten gereicht…

SDC Carpark North

Aber ich greife vor. Die erste Vorband war das Street Drum Corps aus L.A. mit Mülltonnen-Rock – soll heißen: Alternative Rock mit Percussion, zu der auch blecherne Mülltonnen gehören (von der Sorte, wie sie sich manche Wrestler auch gern auf den Kopf donnern, nur stabiler; links im Bild), und alles andere als für die Mülltonne, denn es war gar nicht mal schlecht. Zweite Band war Carpark North aus Dänemark mit Elektropoprock, mal mit mehr Gitarren, mal mit mehr Synthesizern. War okay, aber keine Band, wegen der ich gezielt in ein Konzert ginge.

Dann kam schließlich – nach einer gefühlt etwas lahmärschigen Umbauphase, auch wenn’s nur eine gute halbe Stunde war (da, schon wieder die 30 Minuten aus dem Titel!) – die Hauptband des Abends, und die Stimmung war dann auch schon spürbar besser.

30stm 1 30stm 2

Man kann, denke ich, ein Konzertpublikum grob in drei Kategorien einteilen: ganz vorne die, die immer voll mitgehen, -hüpfen, -singen, -kreischen; dann die, die oft einigermaßen mitgehen, je nach Song mal mehr, mal weniger; und dann die, die meist nur hinten rumstehen und eher selten ein bisschen mitgehen. Von ersterer Kategorie schien es mir, wenn ich das von meiner Position in der Hallenmitte richtig erkannt habe, ein bisschen weniger gegeben zu haben als bei anderen, von der zweiten dafür überdurchschnittlich mehr in der anscheinend ausverkauften Halle.

Gespielt haben 30STM jedenfalls eine tolle, unterhaltsame Show – nein, das klingt zu harmlos, sagen wir lieber super, hammer oder sowas –, in der von energiegeladenem Rock mit stimmiger Beleuchtung, bei manchen Songs passender Inszenierung von „kriegerischen Trommlern“ (schließlich heißen Album, Tour und aktuelle Single This Is War) bis zu einer Solo-Einlage in der Mitte – Jared Leto mal mit akustischer Gitarre, mal am Keyboard und schließlich noch „Happy Birthday“ für einen Freund von ihm – alles dabei war, was man von einem begeisternden Konzert erwarten kann. Da stört auch die relativ geringe Länge nicht zu sehr.

30stm 3 30stm 4

Die Band schien jedenfalls auch gut drauf gewesen zu sein. Jared machte dann auch mal einen Ausflug durch die Menge in die Mitte zu den Mischpulten bzw. einem Podest dort und weiter vorne, wo er einige Strophen bzw. Publikumsinteraktionen verbrachte (und sich zujubeln lassen konnte; wovon ich kein brauchbares Foto habe – man will sich ja nicht ständig um die Kamera kümmern, sondern in erster Linie das Konzert genießen). Am Schluss, zur obligatorischen Zugabe mit „Kings and Queens“, durften schließlich ein paar Dutzend Leute aus dem Publikum mit auf die Bühne.

Ach ja, der Kinderchor vom Album war zwar nicht da (die hatten wohl gewisse Pflichten in kirchlichen Schlafz— äh, lassen wir das), aber das Publikum hat schon dafür gesorgt, dass man ihn nicht vermisst.

:rocks: Alles in allem ein klasse Konzertabend, der allerdings 4,85€ (bei eventim) zu teuer war, denn glatte 30€ hätten besser ins 30er-Schema gepasst. ;)

Abwechslung

Es gibt Musiker, die kann man schwer in eine Genre-Schublade stecken (wenn man sowas denn tun will). Imogen Heap ist so eine. Irgendjemand hat sie irgendwo als „Indie Rock“ klassifiziert, was dazu geführt hat, dass ihr gestriges Konzert in München (Ampere/Muffatwerk) in den Veranstaltungshinweisen auf Rockantenne enthalten war und die Frühschicht-Moderatoren zu erkennen geben durften, dass sie nicht mal mit dem Vornamen was anzufangen bzw. ihn auszusprechen wissen… (/ˈɪmədʒɨn/1 – die Baldur’s-Gate-Veteranen werden sich erinnern^^). Die englische Wikipedia bemüht da fünf Genres: Electronica, Alternative, Indie, Pop, Ambient.

Aber solche Schubladen sind Schall und Rauch, denn am Ende entscheidet die Musik, die Performance und ob es einem gefällt – und das war bei mir gestern definitiv der Fall. Es muss ja nicht immer Metal sein. ;) Fast schon eine familiäre Atmosphäre in diesem Club mit geschätzten 200 Gästen, kam zuerst Trouble Over Tokyo, trotz des Namens ein britischer Solo-Künstler, der teils mit Akustikgitarre, teils mit elektronisch vorbereiteter Begleitung und vor allem einer enormen Stimme begeisterte (und etwas affektierter Gestik), und Back Ted N-Ted, der sich und seine Gitarre gerne selbst live als Begleitung loopt; er war dann später auch bei manchen Songs von Imogen mit dabei.

Imogen Heap Imogen Heap

(Die Fotos sind in typisch miserabler iPhone-Qualität, da ich keine richtige Kamera dabei hatte – bei Flickr gibt’s bessere z.B. aus Manchester.)

Tja, wie soll ich das jetzt beschreiben? Unkonventionell, vielseitig, faszinierend, skurril, eigensinnig, gefühlvoll, unterhaltsam, grandios – 16 Songs (und trotzdem länger als Lacuna Coil) von einfachem Piano über Geigen bis zu unheimlichen Klangteppichen oder furios-rockiger Instrumentierung war alles dabei. Auch mal Glöckchen, ein Gong oder so ein Spielzeug-Plastikrohr, das beim Drehen Geräusche erzeugt… Und natürlich Imogens fantastische Stimme.

Imogen wechselte dabei auch gerne vom Synthesizer links zur Bühnenfront oder zum kleinen Schlagzeug, und nach ein paar Takten übergab sie dieses dem anderen Mädel, das eben noch an der Geige gezupft hat, um selber zum gläsernen Pseudoflügel (ein Keyboard mit großem Leerraum) zurückzukehren…

:music: Auf jeden Fall ein großartiger, unterhaltsamer Konzertabend, der wohl jedem Anwesenden Spaß gemacht haben dürfte.

» Anhören bei last.fm
» Aktuelle Live-Videos bei Youtube
» Und hier spricht sie über ihre Musik und das aktuelle Album Ellipse:

  1. oder [‚ɪ.moʊ.dʒən] in der deutschen Wikipedia, aber Hauptsache auf der ersten Silbe betont []

Spule leer, Halle voll

Zumindest fast, denn da es noch Karten an der Abendkasse gab, war das Konzert vermutlich nicht ausverkauft – aber irgendein Wortspiel brauche ich ja.^^ (Wem jetzt Fragezeichen über dem Kopf schweben: Einige Zentimeter weiter unten kommt eine Erklärung…)

Die Rede ist von Lacuna Coil am Freitag in München im Backstage (Halle)1. Erste Vorgruppe war Deadlock (1. Foto; aus Deutschland und bei den Konzerten hierzulande dabei) mit Melodic Death Metal und gar nicht mal schlecht – die Stimmung war spürbar besser als bei Vorband 2 namens Dommin aus L.A. (2. Foto; europaweit dabei), die gothiclastiger waren und erst gegen Ende ein bisschen mit dem Publikum interagiert haben, bevor sie dann am Ende ihres Sets mit einem Cover von „I Just Died In Your Arms Tonight“ noch am meisten Reaktion bekamen. Immerhin kam ihre Musik live besser (und härter, rockiger) rüber als die paar Studioaufnahmen, die ich mir zuvor auf Youtube angesehen hatte.

Lacuna Coil Vorgruppe: Deadlock Lacuna Coil Vorgruppe: Dommin

Wäre vom Stimmungsaufbau her also andersrum geschickter gewesen, aber was soll’s. Nachdem dann also 2x 30 Minuten Vorbands und die Umbauzeiten vorbei waren, kam denn auch die „leere Spirale“ – so laut Wikipedia die italienisch-englische Bedeutung des Bandnamens, aber Leo nennt für lacuna nur das Substantiv „Lücke“ (und „Spule“ im Titel ist eine technische der zahlreichen Bedeutungen von „coil“) – für ihr Set auf die Bühne, das dem von Köln entsprochen haben dürfte.

Lacuna Coil spielen übrigens Gothic Metal/Alternative Metal mit Sängerin und Sänger, und das aktuelle Album Shallow Life, von dem auf der Shallow Life Tour natürlich viele Songs gespielt wurden, ist kommerzieller geworden mit durchaus auch mainstreamigen, poppigen Einflüssen, die aber live besser klangen, sprich: weniger poppig.

Lacuna Coil 1 Lacuna Coil 2

Trotz 18 Songs – drei davon als „obligatorische Zugabe“ – war das Set mit rund 80 Minuten aber überraschend kurz, ist man doch von Hauptbands sonst eher „typische“ Auftrittslängen von um die zwei Stunden gewohnt. Vielleicht war das auch der Tatsache geschuldet, dass der Bassist wegen einer Schulterverletzung gefehlt hat – dennoch haben sie eine gute, mehr als nur ordentliche Performance abgeliefert, aber, was auch ein bisschen kritisch gemeint ist, professionell durchgezogen. Der Stimmung in der kleinen, max. 500 Leute fassenden Halle schien das aber keinen großen Abbruch getan zu haben, finde ich.

Etwas Abwechslung gab’s mit der Ballade „Wide Awake“, die nur mit Sängerin Cristina, Drummer und einem Gitarristen dargeboten wurde. Später gab’s dann einen „Wettbewerb“, bei dem die Band sehen (bzw. hören) wollte, welches Publikum eine bekannte Coverversion am lautesten mitsingen könne. Irgendwie hab ich aber den Verdacht, dass sie in jedem Land ebendieses Land als die besten Mitsänger lobt. ;) Dabei handelte es sich paradoxerweise um Depeche Modes „Enjoy The Silence“…

Lacuna Coil 3 Lacuna Coil 4

:rocks: Ungeachtet der Kürze (und mit Pausen waren’s ja doch drei Stunden) fand ich es trotzdem ein tolles, unterhaltsames Konzert, dessen Preis von knapp 22 € schon ein richtiges Schnäppchen war. (Dass sie dennoch keine größeren Hallen füllen können, dürfte wohl auch ein Zielgruppenproblem mit der teilweisen Stiländerung im letzten Album sein, das zu wenig neue Fans angezogen zu haben scheint…)

» Komplettes Album auf last.fm

  1. das ist kein Vor- oder sonstiger Ort, sondern neben „Werk“ und „Club“ eine von drei Locations, aus denen das Backstage besteht []

Ungläubig, aber nicht tot^^

Wie im Rätsel vorhin schon angedeutet, war ich gestern im Zenith in München bei Manowar – die Tour heißt „Death to Infidels“, daher auch dieser Beitragstitel. Begonnen hat das ganze erstmal mit einer „kleinen“ Schlange in S-Form, von der hier zwei Drittel zu sehen sind (und einer weiteren von der anderen Seite vom Parkplatz her):

Manowar: Schlange vor der Halle

Wie jemand hinter mir gemeint hat: Die Security hätte doch wissen müssen, dass sie mehr Personal brauchen, weil es eben seine Zeit dauert, jedem Metal-Fan seine 10 Waffen abzunehmen.^^

Nun denn, nach 35 Minuten war ich dann auch drin und habe nur die ersten zehn Minuten der ersten Vorband verpasst. War aber nicht so schlimm, war ja nur Metalforce. ;) (Hier ein Lied.) Die zweite war HolyHell, und die war gar nicht mal schlecht. (Ein Lied.1) Könnte mein nächster Vorschlag fürs Projekt Hörsturz werden…

Übrigens war auch die Akustik schon bei den Vorbands recht gut – da hab ich schon deutlich Schlimmeres und Leiseres gehört.

Metalforce Holyhell

Allzu gut sind die paar Fotos, die ich gemacht habe, nicht. Lag vielleicht auch an der Entfernung, denn ich war hinter der Hallenmitte – v.a. bei HolyHell, wo ich am Merchandising-Stand anständig anstand, und der war am anderen Ende der Halle. T-Shirts für 30€ passen irgendwie zum Eintrittspreis von knapp 70€: übertrieben teuer. Manche meinen, Manowar wäre viel zu kommerziell geworden – nun, ich bin da kein Experte, zumal es mein erstes Manowar-Konzert war, aber widersprechen werde ich da sicher nicht. Den alten Fans hat auch die Ausrichtung der Tour auf viele neuere Titel nicht gepasst, aber warum sollte Manowar da nicht mal abwechseln?

Die Setlist in München müsste der von Offenbach entsprochen haben – ohne die Hallenräumung wegen einer Bombendrohung, auch ohne eine Drohung ohne Räumung (Ludwigsburg) und ohne Buttersäure-Attentat (Fürth), soweit ich das mitbekommen habe. Irgendein Spinner (oder mehrere) scheint Manowar nicht so ganz zu mögen.

Manowar Manowar

Nun denn. Nachdem um 22:11 endlich das Intro einsetzte – 15-20 Minuten später als vom Umbau her nötig – und die Jungs alten Herren endlich die Bühne betraten, ging’s schließlich richtig los. Schade dabei war, dass ich schon am Ende von Warriors of the World, dem letzten Lied vor der Zugabe, gehen musste, weil ich ja noch mit dem (letzten) Zug heimfahren musste, und von Freimann zum Hauptbahnhof sind’s halt auch ein paar Meter.

Der Bühnenaufbau war recht einfach – insbesondere ohne Pyrotechnik –, aber das tat der Musik keinen Abbruch. Die AZ schreibt „Auf dem Weg zum Kasperltheater“, aber hey, das ganze Fantasy-Mythologie-Thema war doch schon immer nicht so bierernst zu nehmen. „Unzeitgemäß und aufgesetzt, das Testosteron-Geprotze der Männer auf der Bühne in ihren Leder-Schnür-Miedern“? Pff, na und?

Wie anscheinen üblich durften auch mal ein paar Mädels und ein Gast-Gitarrist aus dem Publikum auf die Bühne (nächstes Bild) – letzterer hat sich gar nicht mal so ungeschickt angestellt und gut gespielt. Wie viel von ihm dann zu hören war im folgenden Lied oder ob er weitgehend ausgeblendet wurde, wissen wohl nur der Mischpult-Bediener und das Ego der Band…

Manowar: Gitarrist aus dem Publikum Manowar

Ich stand ja, wie gesagt, hinter der Mitte in der nicht ausverkauften Halle. Die Stimmung hatte öfters ihre Probleme, die ganze Halle zu erfassen – so richtig gelang das eigentlich nur bei Die For Metal und Warriors of the Worlds (und vermutlich bei der Zugabe). Nächstes Mal muss ich wieder weiter nach vorne; unterhaltsam war’s aber auch so – auch wenn das nicht mein bestes Konzert aller Zeiten war, gefallen hat’s mir auf jeden Fall.

Manowar hat ja den Ruf der „lautesten Band der Welt“, und passender- wie netterweise hat die Rockantenne an ihrem Stand auch Ohrenstöpsel verteilt, die ich dann auch vor Beginn von Manowar reingesteckt habe. Komplett reingesteckt war’s mir an meiner Position dann aber doch zu leise und vor allem zu dumpf, deswegen hab ich sie wieder etwas gelockert, und dann war die Akustik praktisch perfekt. (Wie die Rockantenne-Moderatoren heute früh gesagt haben, soll das in dieser Halle generell nicht so oft der Fall sein.) Dem körperlichen Lautstärkegefühl nach war es aber auch nicht sooo viel lauter als das, was ich von früheren Konzerten gewohnt war. Die Hosenbeine müssen eben etwas flattern, wenn Joey DeMaio in seinem Bass-Solo kräftig zupft. :mrgreen:

:rocks:

  1. Live-Aufnahmen mit Kleinkamera-/Handy-Billig-Mikrofonen in Bühnennähe sind irgendwie suboptimal, wenn man sich » das hier mal anhört… []