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Pfaffenhofen
85276 Pfaffenhofen a.d. Ilm, um genau zu sein

Fenster

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Ein neues feines Foto-Projekt startet – PABUCA, „the soul of the city“, drei Fotos pro Wochenthema (aber ohne Termindruck) aus der eigenen Stadt. Das erste Thema ist „Fenster“.

Beginnen wir mit dem Obergeschoss der Geschäftsstelle der Lokalzeitung (auch wenn die „nur“ eine Lokalausgabe des Donaukuriers Ingolstadt ist):

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Ob der Architekt einen bestimmten Grund für die asymmetrische Anordnung hatte – außer den Räumen im Inneren?

Das zweite Bild zeigt reich verzierte Fenster beim Hotel Müllerbräu – direkt neben dem Rathaus, von dem sich auch noch ein paar Fenster von rechts ins Bild drängten:

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Und schließlich das Schaufenster eines alteingesessenen Handwerkerbetriebs (eines Stadtratsmitglieds) mit kleinem Laden:

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Ein Laden, über dessen Schaufensterdekorationen der Stadtjurist und -kabarettist letztes Jahr beim 575-jährigen Jubiläum der Stadterhebung Pfaffenhofens sinngemäß witzelte, sie wäre das Einzige, das noch original aus der damaligen Zeit stamme. :D Was meinem Eindruck – auch wenn ich noch nicht sooo lange in der Stadt wohne – nicht gerade widersprochen hat. Einige Zeit später wurde tatsächlich das rechte Schaufenster mit Alu-Dachprofil, Wetterhahn & Co. neu dekoriert – ich hoffe, das war mit dem Denkmalschutz abgestimmt…

Verblasste Stille

Zwei Themen im Magic-Monday-Projekt – zuerst „still“, ganz technisch-modern:

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Und „verblasst“: Hier verblasst nicht nur bald der Rauhreif auf der kürzlich aufgestellten Bronze-Miniatur-Nachbildung von Pfaffenhofen im Jahr 1920 (Artikel dazu):

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Auch die Schönheit einer Stadt verblasst im Laufe der Jahre und Jahrzehnte, weshalb immer wieder renoviert, restauriert und neu gebaut werden muss – auch wenn bei letzterem leider immer mehr schlichte moderne Bauten die nostalgische Schönheit der alten Gebäude stören. Aber dem Denkmalschutzamt ist das anscheinend lieber, wenn jede Epoche in ihrem Stil baut. Gut, dass es solche Ämter zur Renaissancezeit noch nicht gab…

Anders fremd

Zum fünften Thema „fremd/anders“ im Projekt Magic Monday zunächst ein Bild aus dem Archiv von der Eröffnungsfeier unseres Hauptplatzes nach dem Umbau 2010:

Segnung

Das ist die versammelte Geistlichenschar zur Segnung: vier christliche Varianten (mit einem Assistenten, wenn ich mich recht erinnere) und der türkische Imam mit Dolmetscher. Nun sind mir ja schon der Sinn so eines Segnungs­kaschperl­theater wie auch die teils aberwitzigen Glaubens­inhalte so vieler Religionen fremd; zudem ist der Islam auch anders für hiesige Verhältnisse, in denen es das Christentum irgendwie geschafft hat, so weit verbreitet, viel zitiert und generell bekannter zu sein. (Man denke nur an die oft genannten angeblichen „christlichen Werte“, deren Fans sich schwer tun, mal zu definieren, was an den guten Werten tatsächlich originär christlich sein soll und warum sie andere, weniger gute aber biblisch verwurzelte freundlicherweise unter den Teppich kehren…)

Na und wenn diese „fremden, andersartigen“ Gläubigen dann noch ein richtiges Gotteshaus wollen! Wie hier, wo vor kurzem der Bau der Moschee begonnen hat.

Da kommen Nazideppen von Außerhalb daher, die die Kontroversen für ihre Werbung nutzen wollen. (Deren Infostand praktischerweise an den wenig beachteten Rand gedrängt wurde, weil der Wochenmarkt seinen regelmäßigen Platz ja sinnvoller nutzt. :) )

Da bildet sich eine Interessen­gemeinschaft v.a. von Anwohnern, bei denen es längst nicht mehr um Baugenehmingungs­verfahrens­fragen, mögliche Verkehrsbelastung, mögliche Muezzin­lautstärken, mögliche unpassende Optik oder mögliche Verstrickungen von Bauherren und Spenden­geldgeber zu türkischen Extremisten geht.

Nein, natürlich werden irgendwann die Argumente – sogar die juristischen – zu wenig, und dann müssen u.a. per Flugblatt an alle Haushalte (die Werbung empfangen) unlautere persönliche Angriffe her. Dann muss über die angeblich umständlichen politik­sprachlichen Antworten der Politiker hergezogen werden – mit umständlichen langen Sätzen in leser­unfreundlicher „wall of text“-Form. Dann müssen die Politiker dafür kritisiert werden, dass sie nicht für die Bevölkerung, die sie gewählt hat, sprächen – nebenbei wie selbst­verständlich davon ausgehend, dass man selbst für die ganze restliche Bevölkerung spräche…

Tja, Vernunft ist etwas, das in manchen Situationen auch zu fremd wird…