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Feiertage

Links und Videos der Woche (2011/15+16)

Ein Experiment zur Bestimmung der wahren Erdrotation

betrunkene Frau mit witzigem Gesicht Angeblich dreht sich die Erde ziemlich regelmäßig um die eigene Achse. Doch abgesehen davon, dass noch nie jemand diese Achse gesehen hat – kann das überhaupt sein?

Wer bemerkt denn im Alltag etwas von einer Drehung? Wir fliegen nicht deswegen vom Boden hoch, wie’s bei einer ordentlichen Zentrifugalkraft der Fall wäre. Ein foucaultsches Pendel kann sich auch einfach aus Lust und Laune verdrehen, wer weiß denn schon, was Pendeln so alles Spaß macht? Die Fixsternsphäre könnte sich auch einfach schnell um die ruhende Erde drehen. Vielleicht sogar doppelt so schnell, denn vielleicht dreht sich die Erde ja sogar andersrum als behauptet! Vielleicht ist das ganze sogar eine viel kompliziertere Bewegung, die von den anderen Himmelskörpern optisch scheinbar ausgeglichen wird!?!

Aber wie kann man herausfinden, ob und wie sich die Erde wirklich bewegt? Ganz einfach! Frag mal eine(n) Betrunkene(n) – derkarnevalszeit häufiger zu finden –, der wird schon bestätigen, dass sich die Erde dreht, und zwar meist in wild wechselnde Richtungen; anscheinend aktiviert der Alkohol so richtig schön ganzheitlich die allen Menschen innewohnende Fähigkeit, die wahren™ Schwingungen und Bewegungen wahrzunehmen, die wir sonst grobstofflich-ignorant ausblenden.

Deshalb: Achtet bei eurer Karnevals-Faschings-Fastnachts-Party, falls ihr auf eine geht, darauf, oder geht speziell wegen dieses Experiments zu einer, auch wenn euch das Überwindung kosten mag, wenn ihr wie ich Faschingsmuffel seid. Beobachtet und befragt heute und morgen (und Mittwoch früh) alle Betrunkenen, um aus deren kombinierten Drehungen die wahre Erddrehung zu bestimmen! Oder nehmt höchstpersönlich am Experiment teil! (Aber nur zu Fuß, nicht im Auto.)

Ob sich die Erde hier in Bayern anders dreht als im Rheinland…?

:P


Foto: drubig-photo – Fotolia.com

Das Böse bannen oder austreiben… (Zitat des Tages 26)

Kürbis Heute in der 19-Uhr-heute-Sendung im ZDF im Bericht zu Halloween:

Vor lauter Spaß scheinen zwei traditionelle Feiertage ins Hintertreffen zu geraten. Kirchenvertreter appellieren, den Reformationstag und Allerheiligen nicht zu vergessen.

Johannes zu Eltz, katholischer Stadtdekan Frankfurt am Main:
„Wie möchten, dass die Leute, die abends mit Getöse und Blödsinn das Böse bannen oder austreiben möchten, dass die am nächsten Tag neugierig werden dort wo’s die wirklichen Heiligen und die echte Heiligkeit gibt. Die sollen dann zu uns in die Messe kommen.“

Okay, was meint ihr: Wie vielen süßigkeitensammelnden verkleideten Kindern geht es beim Süßigkeiten­sammeln und Verkleiden, wie vieken tosend-blödsinnig oder auch feuchtfröhlich feiernden Erwachsenen beim Getöse oder Feiern darum, das Böse zu bannen und auszutreiben?

Das dürfte eine verschwindend geringe Zahl sein, denke ich. Nun ja, welcher Kleriker lebt nicht in seiner eigenen Welt…

Und wenn die Leute dann doch neugierig in die Messe kommen, werden sie bestimmt wegen der fehlenden Süßigkeiten und der lahmen Party enttäuscht sein.^^


Foto: Ramon Stoppelenburg (CC-by-nc-nd-Lizenz

Dem Petrus seine Frau (2)

weingesichtVor einem Jahr habe ich schon die wahre Apostelgeschichte über die Entstehung von Pfingsten offenbart, bei der ich die verloren­gegangenen Worte der Frau von Simon Petrus ergänzt habe – allerdings fehlten da noch die letzten elf Verse in Kapitel 2, die ich hiermit nachreiche. Wer den ersten Teil noch nicht kennt bzw. ihn sich wieder in Erinnerung rufen will, ist eingeladen, ihn jetzt zu lesen, ich warte so lange.

So, wieder da? Gut, dann jetzt zur „Entstehung der Gemeinde“:

37 Als sie aber das hörten, drang es ihnen durchs Herz, und sie sprachen zu Petrus und den anderen Aposteln: „…und erstmal alle durcheinander, wa?“ warf Frau Petrus ein. „Hätt ich net für Ordnung gesorgt, dann gäb’s die nächsten Verse gar net!“ 38 Was sollen wir tun, Brüder? Petrus aber [sprach] zu ihnen: Tut Buße, und ein jeder von euch werde getauft auf den Namen Jesu Christi zur Vergebung der Sünden, und ihr werdet die Gabe des Heiligen Geistes empfangen. „Jo, was die Jungs net alles für ’n Geist des Weines machen,“ murrte Frau Petrus. „Und so heißt jetzt jeder im Viertel ‚Jesu Krischti‘, und die Stadtverwaltung kriegt graue Haare wegen diesem Durcheinander.“ 39 Denn euch ist die Verheißung und euren Kindern und allen, die in der Ferne sind, so viele irgend der Herr, unser Gott, herzurufen wird. „Ach komm, als ob die Weitergabe der Tradition des Weinanbaus so ’ne große Sache ist…“ 40 Und mit vielen anderen Worten beschwor und ermahnte er sie, indem er sagte: Laßt euch retten von diesem verkehrten Geschlecht! „So ’n Quatsch. Wissentse, meiner Kusine ihre Freundin is Arzthelferin bei ’nem Geschlechts­umwandlungs­spezialisten, und die is nur am jammern von wegen Überstunden noch und nöcher!“

41 Die nun sein Wort aufnahmen, wurden getauft; und es wurden an jenem Tage hinzugetan bei dreitausend Seelen. 42 Sie verharrten aber in der Lehre der Apostel und in der Gemeinschaft, im Brechen des Brotes und in den Gebeten. „Dat war knapp mit den Seelen, dat kann ich Ihnen sagen! Gut, dass die Jungs geteilt haben, damit jeder wenigstens ’ne halbe Schinkenseele abgekriegt hat,“ lobte Frau Petrus (ausnahmsweise). 43 Es kam aber jede Seele Furcht an, und es geschahen viele Wunder und Zeichen durch die Apostel. „Sag ich ja, dass die Jungs geteilt haben, dat war wirklich ’n Wunder!“

44 Alle aber, welche glaubten, waren beisammen und hatten alles gemein; 45 und sie verkauften die Güter und die Habe und verteilten sie an alle, jenachdem einer irgend Bedürfnis hatte. „Jepp, echt ’n Glück, wie gut der Flohmarkt geklappt hat. So hamse jetzt genug, um ihr Bedürfnis nach dem nächsten Fass Wein zu stillen.“ 46 Und indem sie täglich einmütig im Tempel verharrten und zu Hause das Brot brachen, nahmen sie Speise mit Frohlocken und Einfalt des Herzens, „Wat bin ich froh, dass die neue Weinschenke namens „Tempel“ eröffnet hat, da hockt der Petrus mit seinen Kumpels nicht ständig daheim rum – grad wo noch so viele neue Kumpels dazugekommen sind.“ 47 lobten Gott und hatten Gunst bei dem ganzen Volke. Der Herr aber tat täglich [zu der Versammlung] hinzu, die gerettet werden sollten. „Klar, hier und da mal ’ne Lokalrunde schmeißen, und schon haste viele neue Freunde – oder zumindest Typen, die so tun. Aber genug für heute, ich muss noch ’n paar Kästen Leergut wegbringen, tschüssikowski!“

» Fortsetzung (2011)


Originaltext: Elberfelder Bibel 1905; Foto: tiano69/sxc

Die Fahrt am Himmel

Asteroid-Jesus Diesen Asteroiden-Jesus hatte ich eigentlich für die von ein paar Nicht-2012-aber-später–Träumern erfundene Verbindung einer „geheimen“ (aber doch irgendwie durch­gesickerten) Prophezeiung einer Rückkehr Jesu nach 2000 Jahren mit dem Vorbeiflug des Asteroiden Apophis 2029 gezeichnet, aber ich finde, er passt auch heute – denn was wenn nicht so eine Fahrt mit einem Asteroiden kann man wirklich Christi Himmelfahrt nennen? ;)

In dieser Höhe, außerhalb der Atmosphäre, hat er auch kein Problem mit vulkanaschigen Flugverboten, und landen muss er ja eh nicht. (Wobei er sich wahrscheinlich gar nicht an solche menschlichen Verbote halten würde. Heißt es nicht irgendwo in der Bibel: Wahrlich, ich sage euch, nicht Verbote noch Asche werden mich vom Fluge abhalten? Ikarus 13,5 oder so.)

Himmelfahrt – einer dieser religiösen gesetzlichen Feiertage hierzulande.1 Mir scheint, diese Feiertage sind diejenigen Errungenschaften der nicht wirklich vom Staat separierten Kirche, die am weitesten Anerkennung in der Bevölkerung finden. Weil’s halt arbeitsfreie Tage sind und nicht wegen der jeweiligen Teile der christlichen Sagenwelt, auf deren Termine sich man im Laufe der Zeit verständigt bzw. die man so festgelegt hat.

So freuen wir uns über hat mehr Film, äh, Hammer hilft, ihr Elf hat MM, äh, ich bring auch immer wieder die Buchstaben durcheinander, also: Himmelfahrt, diesen freien Tag – immer noch besser2, als ihn ersatzlos zu streichen, denn auf absehbare Zeit werden wohl kaum ein christlicher Feiertag durch humanistische/weltanschauungs­neutrale/natur­bezogene à la Tag der Erde, der Menschenrechte, der Kinder, der Wissenschaft, des Butterbrotes, des männlichen Besäufnisses oder was es sonst noch alles gibt als „richtige“ (i.S.v. arbeitsfreie) Feiertage ersetzt werden…

  1. Übrigens seit 1936. Quasi passend dazu ein aktueller Link zum immer wieder von einigen Kirchenfürsten und Antiatheisten kolportierten Märchen des „atheistischen Nazi-Regimes“ (via @_sapereaude_). []
  2. auf jeden Fall aus Ich-will-freihaben–Sicht []