In einem der hiesigen Anzeigenblätter mit einem kleinen redaktionellen Teil bekam eine Heilpraktikerin zu ihrem 10-jährigen Berufsjubiläum 12 cm x 18 cm Platz mit Artikel und Foto von sich – so weit nichts Ungewöhnliches, auch ihre Angebote bieten das Übliche der Möchtegernmedizin. Aber nachdem erst von Stress und wenig Zeit und des (sicher nicht zu bestreitenden) positiven Effekts eines ausführlichen Gesprächs die Rede ist, kommt dann eine unfreiwillig ironische Formulierung, die mir doch diesen Blogbeitrag wert war (Hervorhebung von mir):
Das Leistungsrepertoire umfasst selbstverständlich auch glasklare medizinische Erkenntnisse. So gehört die Blutbildanalyse mit der Dunkelfeldmikroskopie neben Akupunktur, Homöopathie und anderen naturheilkundlichen Verfahren zu den Diagnose- und Therapieschwerpunkten.
Unnötig zu sagen, dass wirklich glasklare medizinische Erkenntnisse sowohl bei den angegebenen als auch weiteren auf ihrer Homepage zu findenden Verfahren (Bachblüten, Fußreflexzonen, …) zeigen würden, wie wenig davon zu halten ist, oder?1
Oder der Autor des Textes meinte Trübglas (Milchglas) oder anderweitig undurchsichtiges, verschmutztes oder verzerrendes Glas. Kann natürlich auch sein.
Martin1 06.12.2010 um 19:59 21 Kommentare
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Puh, Du bist aber wirklich ein übel zynischer old-school-Skeptiker. Eieiei…das kann ich selbst als Naturwissenschaftler so nicht unterschreiben.
cimddwc 07.12.2010 um 9:09 6323 Kommentare
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Nach so einem Satz hätte ich eigentlich erwartet, dass du auch verrätst, was genau dir nicht passt. (Dass ich in dem kurzen Beitrag nicht auf alle Feinheiten eingehe, sollte klar sein; dafür ja auch die Verweise in der Fußnote.)
Und was du unter einem modernen im Gegensatz zu einem „old-school“-Skeptiker verstehst, würde mich auch interessieren…