Na ist doch klar: Weil „Sternzeichen“ eben übers Geburtsdatum definiert sind.
Gut, erstens dürften es die Ersteller dieser Google-Anzeige nicht so gemeint haben, sondern einfach die Länge des Textes (in seiner deutschen Variante) nicht bedacht haben, und zweitens ist Astrologie nicht nur wegen des Unterschieds von Tierkreiszeichen und Sternbildern Schmarrn.
Ich hab dann doch mal draufgeklickt – kostet die Inserenten ja auch ’nen kleinen Betrag – und bin dann nicht auf die Fortsetzung des Textes gestoßen, sondern auf eine betrügerische „Hellseherinnen“-Seite, die vorgibt, ein Live-Chat mit einer alten „Grande Dame des Hellsehens“ namens „Mona Luisa“ zu sein. Nur dass der Text halt (mit Ausnahme einiger kurzer Pausen) so schnell und flüssig eingeblendet wird, dass selbst ’ne junge Sekretärin Probleme haben dürfte, mitzuhalten – und dass er schon komplett vorab geladen wird. Inklusive Pausen, z.B.
@@1.5@@ OK, jetzt verstehe ich.
@@1@@ Die numerologische Untersuchung Ihres Geburtsdatums
@@1@@ hat eine Phase voller Schwierigkeiten und Unsicherheiten ergeben,
@@1@@ die jedoch in den kommenden Tagen zu Ende gehen wird.
@@1@@ Sie werden bald die Antworten auf Ihre Fragen erhalten.
Dem Besucher wird natürlich Ernsthaftigkeit vorgegaukelt und Angst eingeredet:
Sie sind sich noch unsicher, ob Sie dieses Orakel ernstnehmen können, wahrscheinlich, weil es kostenlos ist. Doch Sie können sich sicher sein, dass dies kein Spiel ist. Ich spüre, dass Sie Angst haben.
Man darf drei von acht Problembereichen auswählen, zu denen die „Hellseherin“ helfen darf – angeblich kostenlos. Naja, die Kosten werden dann eben bei künftigen Angeboten kommen… Und man wird nach Gebutsdatum, Name und – wenn man Interesse hat – der E-Mail-Adresse gefragt. Hallo, ich dachte, die Dame sei Hellseherin??
Nach einer Eingabe wie Ichdachte@SiesindHellseher.in kommt übrigens eine französische Fehlermeldung „Votre adresse Email semble incorrecte. […]“ und der „Chat“ beginnt von vorne. Toll.
Hoffentlich werden nicht allzu viele Anzeigen dieser Abzock-Betrüger außerhalb von Seiten wie den Scienceblogs, wo sich eher das Gegenteil der Zielgruppe einfindet, angezeigt, mit denen dieser Abschaum leichtgläubige Notleidende über den Schreibtisch ziehen kann…
Übrigens steht im Whois der Domain kein Anonym-Hoster, sondern ein Schweizer mit esoterischer Mailadresse. Doch ob der vorgetäuschte Chat genug ist, um den wegen der ganzen Masche strafrechtlich dranzukriegen? Irgendwie hab ich da leider meine Zweifel. Und solche Typen machen mit kleinen Änderungen dann einfach weiter.
(Nachtrag:) Für „ihr“ Portrait wird übrigens dieses vorgefertigte Bild verwendet.