…wollten Guns N‘ Roses eigentlich nicht mehr gemeinsam auf der Bühne stehen, aber man hat sich ja doch noch zusammengerauft und verträgt sich wieder gut genug, um Konzerte wie das gestern im Münchner Olympiastadion auf der „Not in this lifetime“-Tour zu spielen.
Und so hab ich mich zeitig auf den Weg gemacht, in einer U-Bahn mit freien Sitzplätzen, die 2 Minuten nach einer überfüllten fuhr, mit Tausenden anderen zum Stadion, kaum Wartezeit beim Einlass gegen 17:20 Uhr, mit genügend Zeit für Bratwurst und Bier, die pralle Sonne ließ sich auch meist vermeiden…
Dann mit Phil Campbell and the Bastard Sons pünktlich gegen 18:15 die erste Vorgruppe, und der Motörhead-Gitarrist legte standesgemäß ordentlich rockend los, die nur optisch recht zurückhaltende halbe Stunde mit Ace Of Spades zum Abschluss kam entsprechend gut an.
Zweite Vorgruppe gegen 19:05 bis 19:45: The Kills, u.a. als Indie Rock/Garage Rock bezeichnet, m.E. irgendwie mit Industrial-Einflüssen, mal viel, mal ausreichend Gitarre. Ich will jetzt nicht sagen, dass sie schlecht gewesen wären – unter anderen Umständen hätte der Beat zu mehr als nur zum Fußwippen eingeladen, die Musik teils auch zum Eintauchen, aber als Vorgruppe für die Gunners doch eher fehl am Platz. Den größten Jubel bekamen sie (in meiner Umgebung zumindest) noch bei der Ankündigung des letzten Songs…
Nach Vor-Intro mit Grafiken und Schuss-Soundeffekten (Rosen bieten sich für sowas ja weniger an…) und ab 20:10 Uhr mit Intro vom Band ging’s dann los mit der Hauptband, und man kann sich denken: die Stimmung legte um Größenordnungen zu.
Man sieht dem 55-jährigen Herrn Axl schon an, dass er nicht mehr der junge Hüpfer von damals ist – aber wie schrieb der Reporter in der AZ so treffend: „an diesem Abend geht es nunmal nicht darum, ob man in Würde gealtert ist, sondern darum, noch einmal jung zu sein.“
Und kreuz und quer über die Bühne rannte er trotzdem immer wieder.
Schnelle Hits, Balladen-Hits, auch weniger große Songs, ein paar Cover, viel Gelegenheit für Slash zu zeigen, was er draufhat (und das ist nicht wenig) und damit für Axl, sich umzuziehen…
Riesige Videowände, Lichteffekte und ein bisschen Pyro stil-, effekt- und sinnvoll eingesetzt, ohne zu übertreiben…
Okay, die Akustik wurde mitunter etwas vom Winde verweht, aber ansonsten…
Ein großartiges Konzert von Musikern, die wissen, was sie tun, und dabei das Publikum ca. 2 Stunden und 45 Minuten begeistern können!
Wobei ich das Ende von Paradise City, dem letzten Song (» Setlist), nur noch von außerhalb gehört (und damit auch die paar Feuerwerksböller nicht gesehen) habe, denn da war ich schon in der noch nicht ganz so dichten Masse, die mit nicht überfüllten U-Bahnen zurückfahren wollte – denn das würden diese später sein, selbst wenn die MVG alles fahren lässt, was fahren kann –, und es hat dann auch nahezu perfekt ohne zu hetzen gepasst, sitzenderweise zum Hauptbahnhof und dort zu meinem vorletzten Zug zu kommen.