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Dezember 2024

Party mit Nostradamus

Nostradamus Heute vor 15 Jahren hatte ich erstmals die Einzig Wahre™ Nostradamus-Interpretation präsentiert mit einem kleinen Nachtrag im Jahr darauf. Dieses Jubiläum nehme ich zum Anlass, mal zu schauen, was der alte Schwätzer Meister so alles für das Ende dieses ereignisreichen Jahres vor weiteren ereignisreichen Jahren nicht prophezeit hat – nicht zuletzt wo vor ein paar Tagen die namentlich mit ihm verwandte Kirche in Paris wiedereröffnet wurde.

Da es ums Jahresende geht, müssen wir natürlich Centurie X, die letzte, nehmen, und darin die Quatrains 20 und 24. Wie damals kommt meine ureigene (süd)deutsche Direkt-Leseweise zum Einsatz – denn Nostradamus hat ganz offensichtlich für uns heute geschrieben –, und so ergibt sich (mit zum Verständnis hinzuzufügenden Ergänzungen in eckigen Klammern) dieses unzweideutige zeilenweise Ergebnis – ich hoffe, ihr seid alle schon volljährig?

Tous les amis qu’auront tenu party,
Pour rude en lettres mis mort & saccagé,
Biens publiez par fixe grand neanty,
Onc Romain peuple ne fut tant outragé.

(1) Tu’s, [lieber] Leser, misch [die] qualvollen [Artikel von der] Temu-Party
Schund-Versandhändler wie Temu oder Shein sind (seltsamerweise?) gerade beliebt, also sorgen sie auch hier für Ausstattung und Hilfsmittel.

(2) Po, [n]ur [z]u[m] Dehn[en], [Ske]lettrest, Missmut, an d[en] Sack a[uch] gehn
Seltsame Dinge und eine gewisse Tendenz, was auf der Party los ist, zeigen sich…

(3) [Sa]bine [vom] Pub ließ Paar ficken am Rande Andi
Oh, ich bin auch dabei? Aber nur am Rande? Vielleicht auch besser so, ich muss nicht im Mittelpunkt stehen…

(4) Onkel Roman poppt [auf der] Lehne [vom] Futon und [auf der] Trage
Hauptsache alle haben Spaß – wobei: hoffentlich liegt der Onkel nicht wegen Überanstrengung auf der Trage.

Le captif prince aux Itales vaincu
Passera Gennes par mer iusqu’à Marceille,
Par grand effort des forains suruaincu
Sauf coup de feu, barril liqueur d’abeille.

(5) Die Kapp‘ tief, Prinz aus Italien, fein, ko[mmt]
Offenbar ein Ehrengast, der sein Gesicht mit einer tief runtergezogenen Kappe etwas verbergen will.

(6) [S]paß, erogenes Paar, mehr Jux, Qual; merke: eile!
Also ’ne lohnenswerte Sex- und S/M-Party, aber man muss sich beeilen, um rechtzeitig dort zu sein. Nur wo?

(7) Park [am] Rande [von] F[rank]furt Ost (Es[t]), vor Eins su[chst] du ein[e] Kuh
Aha, man muss auch zu einer bestimmten Zeit dort sein, um den richtigen Hinweis zu finden.

(8) Saufkupp[e] [mit] Efeu, bei [einer] Rille quer [rüber] da bei Lee
Also an einem efeubewachsenen Hügel, wo viel getrunken wird, und dann rüber bei der windabgewandten Seite. Okay. Ich hoffe, ich finde den Ort; wenn ich schon namentlich genannt werde, will ich die Party nicht verpassen!

Sechzger-Medizin?

Für den blauen Münchner Fußballverein läuft’s in der 3. Liga nur mittelmäßig – ob ein Konzertbesuch da helfen würde? Namentlich hätte sich da evtl. das der Blues Pills gestern am Nikolaustag, 6.12.24, in der Backstage-Halle in München angeboten; Vorgruppe war Daniel Romano’s Outfit.

Die Kanadier legten pünktlich los mit ihrem irgendwie altmodischen aber doch eher zeitlosen energiegeladenen Rock – die meisten Songs ohne Pause direkt hintereinander, nur als die Backgroundsängerin für ein Lied die Glöckchen gegen eine Gitarre eingetauscht und im Vordergrund gesungen hat, gab’s mal mehr Gelegenheit für Applaus. Also vor und nach jenem Lied.

Tolle 35 Minuten zum Einstand!

Die Backstage-Halle war ausverkauft – das heißt, es geht sehr eng zu, es gibt praktisch keinen hinteren Bereich, mit entsprechenden Vor- und Nachteilen; immerhin war die Luft nicht so stickig wie sonst oft. (Durch die Enge, die Stimmung und weil es visuell nicht so viel Abwechslung gab, gibt’s heute auch nur wenige Fotos.)

Die schwedische Hauptband kam dann auch pünktlich um 21 Uhr mit ihrem Blues-Rock – stimmgewaltige, energiegeladene Sängerin, ebensolche Band, tolle Musik zum Mitgehen, tolle Stimmung, was soll ich noch groß dazu sagen?

:rocks: Am Ende waren’s dann 83 großartige Minuten – gut, ein, zwei Lieder mehr hätten auch nicht geschadet, aber direkt vermisst hat man auch nichts. 😊

 


Zur Hinfahrt durfte ich erst mal durch stürmischen, aber nicht allzu starken Regen zum Bahnhof gehen – die Busse hier fahren abends halt verständlicherweise so, dass sie die Leute vom Bahnhof heimbringen –, und Anzeige und -sage drehten mal wieder durch mit ausfallender RB 16 und Ersatzzug RB 16 „heute von Gleis 1“ im Wechsel, weil halt wieder eine andere Zugnummer fällig war; weil sich zweimal ICEs vordrängeln mussten, waren’s +11 in München.

Wer jetzt den Fahrplan kennt und vorhin mitgerechnet hat, merkt, dass der drittletzte Zug um 22:23 genau in der Minute abgefahren ist, in der das Konzert zu Ende war – aber da es schon eine halbe Stunde gedauert hat, sich durch den Windkanal, der unter der Friedenheimer Brücke durch den stürmischen Wind entsteht, zu kämpfen da der Regen abgezogen war, war das eine Gelegenheit, noch ein bisschen übers Winter-Tollwood auf der Theresienwiese zu gehen (Di-Sa ist der Markt bis 23:30, die Gastronomie bis 0:00 geöffnet); fürs große Basar-Zelt reichte die Zeit natürlich nicht, aber draußen war auch genug zu sehen.

Der Zug um 23:25 war dann problemlos mit +3 hier.

War hier etwa…

…jemand unartig??

(Ja, ich, weil ich hier schon wieder einen KI-Bildgenerator (Sogni Pocket) verwendet habe…)

(Was jetzt nicht heißen soll, dass ich mir eine Bestrafung durch so einen Nikolaus wünsche…)

(Aber wie sieht sein Knecht Ruprecht aus? Oder besser seine, äh, Magd Ruprechtina oder so? Domina Ruprechtina etwa?)

Rosenschießen

Natürlich geht’s hier nicht um irgendwelche Schießbuden, sondern ums nächste Konzert: The New Roses mit Vorgruppe Moon Shot am 30.11.2024 im Backstage Werk in München.

Zuerst die Finnen aus Helsinki mit ihrem modernen Alternative Rock. Aus dem Rockradio könnte man Shadow Boxer und Blackened Spiral kennen, also keine Unbekannten, die hier auftreten. Beim ersten Lied trug der Sänger noch eine Art Kutte, aber es war gut geheizt in der Halle, und so aktiv, wie er sich meist bewegt hat, ist nicht überraschend, dass er bald im Unterhemd dastand.

Mit der (vielleicht etwas oft wiederholten) Message, gemeinsam Veränderung bewirken zu können, und ihren kräftigen Songs sorgten sie schon für tolle Stimmung in ihrer guten Dreiviertelstunde. Im April/Mai kommen sie auf Headliner-Tour, muss ich mir vormerken. Vielleicht haben sie bis dahin auch eine Wikipediaseite, wollte ich hier schreiben, aber während ich an diesem Bericht gearbeitet habe, hat sie jemand erstellt (ist oben verlinkt) – was für ein Timing…

Und da ich ihr Album eh noch nicht hatte, hab ich gleich eine CD mitgenommen. Von den 15€ dürfte auf diesem Weg auch am meisten bei der Band ankommen.

Dann die Wiesbadener Hauptband, die schon für große Bands wie Kiss 2019 Vorgruppe war, und nach ihrem Auftritt beim kleinen Rockantenne-Festival im Juni war das einer meiner kürzesten Abstände zwischen zwei Auftritten einer Band – die’s ja auch wert sind.

Ich stand diesmal etwas weiter vorne, so etwa auf halber Strecke der vertieften kleinen Arena, passend zur erwarteten Rock-Party – und zusammen mit der 5x-Zoom-Linse des neuen iPhones und genügend gut ausgeleuchteter Momente war das gut für mehr Nahaufnahmen, und mit iPhone in der Tasche auch für direkten Blick auf die Musiker, ohne Gesichtsausdrücke und Bewegungen erraten zu müssen wie von den oberen Sitzen der Olympiahalle…

Wenn ich das jetzt „Gute-Laune-Rock“ nenne, klänge das vielleicht etwas zu kitschig – Hard Rock/Rock mit hervorragendem und auch hervorragend passendem Sänger; ich hab’s schon verglichen mit einer Mischung aus den flotteren Stücken von Bruce Springsteen, den härteren von Bon Jovi, dann noch etwas aufdrehen…

In einer Pause zwischen zwei Liedern waren von hinten Rufe zu hören, die irgendwie aber nicht ganz nach „go-go-go“ klangen; Timmy, der Sänger, meinte erst „ihr macht das unter euch aus, ja?“, aber nach dem nächsten Lied wollte er’s dann doch genauer wissen: die riefen „Go-Go-Maus“, aber die so bezeichnete Person war ein 140-kg-Mann, der zwar nicht den Wunsch nach entsprechender knapper Kleidung erfüllen konnte, aber der Aufforderung, auf die Bühne zu kommen, nachkam. Er tänzelte dann ein bisschen und zog sich das Langarm-Shirt aus – und sein Motörhead-Shirt darunter stand ihm auch besser.^^ Das ganze zu einem improvisierten teilweisen Cover von Kiss von Prince mit akustischer Gitarre und Schlagzeug.

Souverän gehandhabte Einlage – beendet sinngemäß mit dem Hinweis an alle, ggf. zu überlegen, ob man den passenden Spitznamen hat bzw. diesem gerecht werden kann.

Zu Beginn der Zugabe ein Lied ohne Begleitung und eine Strophe lang ohne Mikrofon gesungen (nach erfolgreicher Aufforderung zum Stillsein) – und dann die beiden wohl größten Hits, Usual Suspects und Down By The River (das auch grad wieder im Radio lief)…

:rocks: … und so war’s nach knapp 100 Minuten zu Ende, mal wieder ein toller Konzertabend!

 


Die Bahn bei der Hinfahrt war 6 Minuten verspätet, weil sich ein ICE vorgedrängelt hatte; bei der Rückfahrt war dank ungewöhnlich frühem Konzertende gegen 22:30 – das Backstage hatte noch irgendeine (Reggae?-)Party im Werk um 23:30 geplant – eine längere Wartezeit zur Abwechslung auf den vorletzten Zug angesagt (der Interims-RE fährt ja nur Mo-Do), aber der war auf die Minute pünktlich. Kurios höchstens: das FIS kannte keinen Fahrplan, der Fahrer musste die Stationen persönlich ansagen, die Stimme aus der Konserve konnte nur die Austiegsseite – und die sagte sie nicht nur vor dem Halt, sondern nochmal direkt beim Losfahren an…