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Esoterik&Religion

Links und Videos der Woche (2010/37)

» Quelle des korngekreisten Symbols

  1. via @zoonpolitikon []
  2. ihr wisst schon, diese sich überschneidenden Kreise; via @einGott []
  3. via @_sapereaude_ []

Tja, der Mondkalender…

Mondkalender Ist eigentlich jemandem aufgefallen, dass es hier im August und September noch kein „Worst Of“ des Mondkalenders 2010 gegeben hat…?

Tja, das liegt zum einen an weniger Zeit meinerseits in den letzten Wochen, zum anderen – und hauptsächlich – an mangelnder Lust angesichts mangelnder Abwechslung, denn es kommt ja doch immer das gleiche: hier ein „der Löwemond begünstigt dies“, dort ein „achten Sie heute besonders auf jenes“, oder ein „im Beruf fühlen Sie sich heute eventuell etwas unwohl“, oder ein Verweis an weitere Voodoomedizin wie „an Fischetagen ist die Wirksamkeit der Fußreflexzonen­massage…“ oder wieder mal Lachhaftes wie

„Die Jungfrau unterstützt Ihre Logik und bietet Ihnen damit die Möglichkeit, Einblicke in verborgene Vorgänge zu bekommen“

und

„Der Widder-Vollmond schaltet bei Ihrem Verstand den Turbo ein“

– Logik! Verstand! In einem Mondkalender!! Aber sowas hatten wir halt auch schon. Eben alles das gleiche Bla Bla Bla.

Da war das Interessanteste im August noch eine Seite, auf der der Spruch oben und einige Symbole am Rand ganz oder teilweise gefehlt hatten – wohl eine teilweise beschädigte Datei.

Also wenn ihr nicht überzeugende Argumente oder flehentliche Bitten bietet, die mich dazu bewegen, diese Mondkalender-Serie doch noch fortzusetzen, war das der letzte Beitrag dazu.1

Aber einen Spruch zum Schluss hab ich noch:

„Die echte Freiheit ist nicht eine Freiheit von etwas, sondern eine Freiheit für etwas.“
(Heinrich Pestalozzi)

In diesem Fall eben die Freiheit von Verstand und Vernunft zugunsten der Freiheit dafür, solchen Unsinn wie Mondkalender zu glauben und zu verbreiten.

  1. Und nur dazu. Sonstige Anti-Esoterik-Beiträge wird’s natürlich wie bisher weiterhin geben. []

Un- und Sinn

Projekt 42 Neuer Monat, neues Thema im Projekt 42 – bei dem die Teilnehmer mehr oder weniger spontan einen Text zu einem vorgegebenen, meist mehr­deutigen Wort schreiben sollen –, und das ist diesmal eben „Sinn“.

Moritz vom Sockenblog hat schon über den Sinn des Lebens und dessen Findung geschrieben. Ich will hier wieder auf den Astrologen, der schon Anlass für meine „Anleitung“, wie man immer Sechsen würfelt, war und der dort wieder vorrübergehend ins Gespräch kam, und seinesgleichen eingehen, denen es insbesondere um das „Erkennen“ des Sinns in ihren Horoskopen geht. Also nicht des Sinns der Horoskope, sondern von irgendwas anderem durch sie. Auch wenn sie bei beidem auf verlorenem Posten stehen.

Das sieht dann so aus, dass Astrologen nicht nur Horoskope für Personen, Staaten, Ereignisse, Gebäude und wahrscheinlich sogar die Tiernahrung in der Küchenspüle erstellen, sondern auch umgekehrt bei der Frage nach dem „Sinn“ oder der „Ursache“ eines Ereignisses oder einer Eigenschaft sich an erkünstelten Konstellationen entlanghangeln, Hauptsache der irregeleitete Klient bekommt eine Antwort – wäre sicher schlecht fürs Geschäft, ihn ratlos heimzuschicken –, eingewickelt in eine Lage Psychologie1 und Schwurbelei.

Probleme im Beruf? Hmm, Saturn steht nicht in Opposition2 … aber dieser Mars in Konjunktion… ach nein, Eris ist im Sextil, nehmen wir besser das, da können wir was Schöneres rauslesen. Und wenn nicht, es gibt noch mehr Himmelskörper.

Ein „individuell gefundener und erfahrener Sinn“, wie der Astrologe meinte? In gewissem, äh, Sinne sicher individuell – aber mehr er- als gefunden und sicher nicht „vom Kosmos selbst gezeigt“, auch wenn sich die Astrologen noch so viel auf ihre – einander oft genug widersprechenden – Systeme einbilden. Die Sterne lügen nicht? Klar, sie sagen eben überhaupt nichts; für die Herbei­deutungen sind schon die Astrologen zuständig, doch auch eingebildete Synchonizität und/oder Herum­philosophieren und/oder falsch verstandene Quanten­verschränkung und/oder quote mining bei berühmten Persönlichkeiten machen daraus keine Realität.

Tierkreis Nicht genug, dass die angebliche Findung und Deutung dieses „Sinns“ dermaßen hanebüchen beliebig, unbelegbar und unreproduzierbar erfunden wurde. Schon die Annahme, es gäbe überhaupt einen höheren Sinn – einen Sinn außer dem, den wir jeder für uns (im Zusammenspiel mit der Gesellschaft) suchen und uns selbst geben –, einen göttlichen, kosmischen, außerirdisch-engelhaften oder wie auch immer begründeten Sinn, dessen Existenz aus skeptisch-rationaler Sicht durch nichts zu rechtfertigen ist, ist nichts als eine wohlfühl­romantische Wunschvorstellung,

Wer gerne die „Grunderfahrung, dass die eigene persönliche Existenz eingebettet, ja letztlich aufgehoben ist in einem letztlich transzendenten „Rahmen““ haben möchte, wie es dieser Astrologe ausgedrückt hat, wird im Angebot der Realitäts­flüchtlings­helfer zuhauf fündig. Die interessantere Erfahrung wäre es sicher, wenn sich die Sinnsuchenden an mehrere solche Anbieter wenden und widersprüchliche „Sinne“ genannt bekommen – eine Art Podiumsdiskussion von Vertretern mehrerer astrologischer, numerologischer und religiöser Schulen könnte lustig werden, vielleicht wäre ein Boxring als Podium geeignet. :)

Da bliebe nur zu hoffen, dass die Sinnsuchenden dabei nicht von einer Abhängigkeit noch tiefer in die andere rutschen, sondern einen klaren Kopf bekommen und sich von diesem Unsinn abwenden – aufhören, sinnloserweise die begrenzte Zeit des Lebens mit der Suche nach dessen vermeintlichem höheren Sinn zu verschwenden, anstatt es zu leben…


Foto: cinezi/sxc

  1. und bei nicht wenigen Astrologen ohne ordentliche psychologische bzw. psychotherapeutische Ausbildung und somit ohne Kenntnisse möglicher Probleme und Gefahren… []
  2. die Konstellationen hab ich ad hoc hingeschrieben – nicht dass ein Astrologe darüber meckert, dass ich hier eine „falsche“ Zuordnung verwende, deren Beliebigkeit noch keine Jahrhunderte oder Jahrtausende alt ist… []

Von Angesicht zu Angesicht

Beichtstuhl Eine Frage an diejenigen, die schon mal einen Beichtstuhl von innen gesehen haben – und sei es nur in Film oder Foto:

Wenn ihr die dunklen Kabinen betrachtet mit dem engmaschigen, gerne kunstvoll gestalteten Gitter zwischen „Beichtvater“ und Beichtendem, dazu meistens(?) eine Sitzanordnung, wo zumindest ersterer nach vorne anstatt in Richtung des Beichtenden schaut, mitunter letzterer auch in Richtung Rückwand kniet oder, falls möglich (wo er schon meint, büßen zu müssen, soll er halt besser knien), auch nach vorne schauend sitzt und nicht in Richtung Gitter – käme euch da der Ausdruck „von Angesicht zu Angesicht“ in den Sinn?

Mir jedenfalls nicht. Wobei es aber auch klar sein dürfte, dass Kardinal Meisner, als er sich einer möglichen Online-Beichte gegenüber ablehnend geäußert hat mit den Worten „Das kann man nicht. Das muss von Angesicht zu Angesicht sein“ (siehe z.B. SZ), damit eher das Persönliche am Beichtvorgang gemeint haben dürfte als das Ins-Gesicht-Schauen… kurios genug fand ich diese Wortwahl dennoch, um es hier kurz zu erwähnen.^^


Foto: wenzday01/Flickr, CC-by-nc-nd-Lizenz

Eine Vision?

Erdsonne Ich hatte eine Vision…

Ein alter Mann stand auf einer mondbeschienenen Stufe…
Er breitete seine Hände über die versammelte Menge aus…
Er lamentierte über eine erkaltete Liebe und eiskalte Herzen…
Er erzählte vom Tod, der die Verlorenen holt…

Zu spät rennen all die Schurken, zählen ihre Tage…
Von der Liebe der Mutter Erde entfremdet, heiratete ihr Sohn seinen Profit –
Tod allüberall wird die Mitgift sein,
Die Erde wird beben und entzweibrechen!

Hört auf meine Worte!
Flieht um euer Leben, ihr, die ihr nicht auf mich hört!
Täuscht euch nicht, die Flammen der Hölle werden euch holen!!
La la la la la la…

Gott gebe euch die Gnade, diesen Ort zu reinigen, nur so könnt ihr Frieden erlangen!

 

Dazu eine kleine Umfrage (Mehrfachauswahl möglich):

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Andere Antworten im Kommentar werden natürlich auch gerne genommen. :)


Bild: Kombination zweier NASA-Bilder von Sonne und Erde