Nein, sorry, liebe Autonarren und -vergötterer, es geht nicht um freie Parkplätze für eure Karren, sondern um die diesjährige vierte Auflage des „Open Park Pfa’hofa“-Festivals im Pfaffenhofener Freibad.
Nach dem Unwetter letztes Jahr war’s diesmal am Samstag einigermaßen schön, aber nicht freibadheiß; die Besucherzahlen waren entsprechend besser, aber nicht riesig. Den Anfang am Nachmittag hab ich ausgelassen und war kurz vor Beginn der zweiten Hauptbühnenband dort – beim Herumgehen während deren Soundcheck bin ich noch auf Mitmachkunst und eine kleine Wrestlingshow einer hiesigen Kampfsportschule gestoßen:
War jetzt kein Wrestlemania-Niveau in diesem kleinen Sechseck, aber mit u.a. Stuhlschlägen, obigem Chokeslam durch einen improvisierten Tisch und einen Package Piledriver war durchaus was Gutes dabei.
Dann zur Hauptbühne: Heavy Country von Dunning Kruger, die vor 3 Jahren schon hier spielten, aber am Nachmittag bevor ich dort war. Ich hab jetzt nicht immer was vom Country rausgehört, aber der Auftritt war schön heavy, unterhaltsam, ein sehr guter Beginn (für mich).
Mit dem Burger-Abendessen in der Hand zur Bühne 2, wo Joe Oldman solo mit akustischer Gitarre seinen Blues Rock auf Bairisch zum Besten gab. Und eine wichtige Message von einer anderen Seite der Kunstflächen:
Zu Beginn von Der chöne Pernhard – einer Band, die sich, wie man am Namen erkennen mag, auf Das Leben des Brian beruft und sich entsprechend kleidet – war das Publikum vor der Bühne noch recht spärlich und, äh, starr und blechern, aber ein paar kamen dann doch noch, und weiter hinten saßen auch etliche auf Bierbänken und Picknickdecken.
Die Performance kombinierte verschiedene Stilrichtungen des Rock und variierte von etwas bis sehr schräg – durchaus passend zum Monty-Python-Humor.
Bühne 2 war dann auch gleich für Timea Göghova bereit – Sängerin von Metal- bis Jassfunk-Bands und hier solo mit Piano- und/oder Gitarrenbegleitung und z.T. Zweitstimmen aus der Konserve (mit gelegentlichen Startproblemen durch den Helfer von der Veranstalter-Crew). Okay, Live-Begleitung wäre besser gewesen, aber schöne Musik & Performance, die mir – als einzigem im überschaubaren Publikum – einen CD-Kauf wert war (samt persönlicher Signatur).
Zum Abschluss des ersten Tages ab kurz nach 9 Modern Classic Metal von Tales of Tomorrow – melodiös, hart, mitreißend, unterhaltsam…
…und ein bisschen abrupt um 21:56 beendet, der Veranstalter erlaubte nicht mehr – muss ja irgendwie um 22 Uhr aus sein, die laute Musik im Freien…
Am Sonntag bei schönem aber nicht zu heißen Sommerwetter bin ich dann zum gleichen Zeitpunkt eine Viertelstunde früher, äh, also bzgl. des Zeitplans, der etwas straffer war, hingegangen und mit einem Crêpes zum „echten und ehrlichen Rock. Handmade und auf die zwölf“ von 20YSB a.k.a. 20 Years Short Break, die nach einer ebensolchen wieder zusammengekommen waren, auf der Hauptbühne. Sehr gute und unterhaltsame Performance; der Sänger war auch mal im Publikum, das in der prallen Sonne sehr dünn gesät war:
Die folgende Singer-Songwriterin (kurzfristiger Ersatz für einen erkrankten) hab ich dann ausgelassen und bin mal schnell 40 Bahnen geschwommen – naja, mittelschnell wie üblich halt. Und etwas zu lang, denn den Anfang der nächsten Hauptbühnenband, Kali aus Regensburg, hab ich verpasst bzw. nur aus der Ferne gehört. Die boten energiegeladenen Prog-Rock, und auch wenn manche Stücke etwas brauchten, bis sie in Fahrt kamen – was in dem Genre ja nicht unüblich ist – war’s das dann auch wert.
Zeit für – wieder – einen sehr leckeren BBQ Beef Burger und Bühne 2, wo „Neo-Classical Piano“ geboten wurde von Vade Retro Satana, Nunquam Suade Mihi Vana – jedenfalls nennt der Pianist und Komponist von Opus Iræ sein Solo-Projekt VRS:NSMV und hat den lateinischen Text netterweise auch auf dem Banner stehen, sodass man die verlinkte Wikipedia-Seite leicht finden kann.1 Das waren letztlich einige interessante dynamische Stücke und ein paar, die mehr wie Hintergrundmusik wirkten, und durchaus ein angenehmer Kontrast zwischen den Hard&Heavy-Bands.
Zum Abschluss schließlich die Münchner von Blackened Halo, die’s nun 10 Jahre gibt und die hier erstmals vor Stuhlreihen (bzw. Bierbänken) gespielt hätten. Klassischer Heavy Metal mit modernen Einflüssen, ordentlich hart, passender kräftiger Gesang, da ging’s ordentlich ab, auch bei den Aktiveren im Publikum. Bei einem Circle Pit stand dann auch der Sänger/Rhythmusgitarrist in der Mitte:
(Regenwolken von Westen sind vorbeigezogen, nur eine einstellige Zahl an Tröpfchen schien mal vom nahezu heiteren Himmel zu fallen – und als ich das rund eineinhalb Stunden nach dem sonntagkompatiblen Ende um 21:25 schreibe, tröpfelt’s grad hörbar draußen, aber nur kurz.)
Das schöne an einem Musikfestival in einem Provinzfreibad ist halt, dass man tolle Musik hören und trotzdem ohne Bahn- oder sonstige Fahrprobleme daheim sein kann, bevor es ganz dunkel ist…
- Noch SMQL:IVB dazu wäre dann wohl doch zu viel gewesen… [↩]