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Neujahr

FAIL³

champagne Meistens schalte ich Radiowerbung ja stumm, schließlich gibt’s da genug nervenden Schrott – was ich dann, wenn ich gelegentlich, z.B. kurz vor Jahreswechsel, doch welche mitbekomme, immer wieder bestätigt sehe.

Die Werbung, auf die ich mich jetzt beziehe, war an sich noch nicht so schlimm – kein dämliches Gsangl oder überenthusiastisches Herauströten ach so sensationeller Angebote etc. –, aber dass eine Sektmarke, nämlich Mumm, das Jahreshoroskop auf ihrer Website im Radio bewirbt, ist trotz des typischen Anstoßens mit einem Glas Sekt zu Neujahr irgendwie… seltsam. Weil ich neugierig war, welchen Unsinn sie in diesem Horoskop verzapfen, hab ich die Seite mal geöffnet – und sie fällt in meinen Augen gleich mehrfach durch („FAIL“):

FAIL Nr. 1: Die Startseite

Der Zugang zu dieser Seite ist nur volljährigen Personen erlaubt. Bitte geben Sie Ihr Geburtsdatum ein:

Eine lächerlich wirkungslose Altersverifikation – ob die manche Besucher mehr als nur ’n bisschen Alkohol erwarten lässt? Wenn sie wenigstens wirkungsvoll wäre und die Kinder vor solchem Unsinn wie Horoskopen schützen würde…

FAIL Nr. 2: Laute Musik

Denn kaum hat man diese große Hürde des Geburtsdatums gemeistert, dröhnt einem ein billig–poppiger Jingle samt gesprochenem Slogan entgegen, ohne dass sich ein Lautstärkeregler oder Stummschalter auf der Seite fände. Zum Glück „nur“ 15 Sekunden lang – aber Wohl dem, der eine Stummtaste auf der Tastatur hat… Aber der Spruch „Mumm ist, wenn man’s macht“ passt auch irgendwie.

FAIL Nr. 3: Das Horoskop selbst

Und zwar von einem gewissen Michael Allgeier, auch kein Unbekannter in der Astro-Szene. Wieder mit Geburtstagsauswahl – dennoch, wenngleich als „Ihr persönliches Horoskop 2009“ bezeichnet, existiert lediglich jeweils ein Text für jede Dekade (10-Tages-Zeitraum). Und mit dem üblichen Zeitungshoroskop-Wischiwaschi mit allgemeinem Abschnitt und solchen zu Liebe/Partnerschaft, Job/Geld und Fitness/Wohlbefinden. :yawn:

Hinzu kommt ein kleines Lexikon, das natürlich so dreist ist, den ganzen Kram ernstzunehmen und die Astrologie selbst bezeichnet als:

Eine jahrtausende alte Erfahrungswissenschaft, die den Mensch in ein bestimmtes Beziehungssystem zu den Sternbildern setzt. Aus diesem Symbolsystem lassen sich Rückschlüsse auf die individuellen Fähigkeiten und Problemfelder einer Person ziehen. Mit bestimmten Prognosetechniken sind auch Betrachtungen in Hinblick auf zukünftige Entwicklungen oder Ereignisse möglich. Aus Aussagen zu Beziehungen von Personen oder ganzen Völkern untereinander sind mit Hilfe der Astrologie möglich.

(Unnötig zu sagen, dass Astrologen (a) in den Aussagen und (b) deren Ermittlungsgrundlagen divergieren – selbst wenn sie (c) nur das übliche oberflächliche Gewäsch schreiben. Unnötig zumindest unter denen, die nicht blind auf Astrologie vertrauen…)

Irgendwie hab ich den Eindruck, da hätte jemand zu viel vom eigenen Produkt getrunken, um auf die Idee zu kommen, das alles so groß und ernsthaft aufzuziehen…

Siehe auch:


Foto: vierdrie/sxc

Projekt 52: Woche 1–3

Projekt 52 Sari von Mondgras hat ein schönes Foto- (oder Zeichen-) Projekt ins Leben gerufen: Projekt 52, bei dem es darum geht, jede Woche ein (neues!) Foto zu einem vorgegebenen Thema zu schießen.

Näheres lest ihr am besten bei Saris allgemeinen InformationenThemen-Übersichtalle Teilnehmer.

Da ich nicht gleich in der ersten Woche eingestiegen bin, gibt’s hier natürlich gleich drei Fotos:

01: Das neue Jahr

Woche 1: Das neue Jahr

Ein Kalender (ein kleiner, denn es ist ja auch nur ein Jahr von vielen) im strahlenden Sonnenschein, auf dass das Jahr ähnlich strahlend werde…



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