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Hexenkalender

Jahresendhexerei

Halloween-Hexe Der letzte Monat des Jahres, das letzte „Best Of“ des „Hexenkalender“ für 2009 des Moewig-Verlags (alle Beiträge » hier). Seid ihr froh, dass es endlich vorbei ist? Oder soll ich mir fürs nächste Jahr einen anderen – oder gar den gleichen – Kalender vornehemen? Oder ist euch eh alles egal?

Eines ist jedenfalls klar: Esoteriker wird diese Serie kaum von ihrem Weg abgebracht haben, denn:

„Was ist damit getan, wenn man den Menschen reinen Wein einschenkt? Wer kann sie zwingen, ihn zu trinken?“
(Werner Bergengruen)

Eine schöne Warze

Ein Tip aus der Hexenapotheke meint: „Keiner weiß warum, aber Besprechen hilft bei Warzen tatsächlich – besonders bei Kindern!“ Gut, machen wir das mal: Diese Warze hat eine ausnehmend schöne Form, deren Symmetrie nur an einer idealen Stelle rechts oben durchbrochen wird, um eine harmonische Wirkung auf den Betrachter… was? Eine Warzenbesprechung ist etwas anderes als eine Bildbesprechung z.B. im Kunstunterricht oder in Fotografie-Foren? Na das muss einem doch vorher gesagt werden! Gut, dann werfen wir halt ein paar Zuckerkügelchen hinterher und pusten einmal drauf, das hilft bestimmt genauso gut.

Allzu viel zu bieten hat dieser Monat übrigens nicht – noch nicht mal einen Ton und einen Vokal zum Meditieren. Nur das folgende – unverständlicherweise an Heiligabend im Abschnitt „Das Hexenjahr“ und beschränkt auf das aktuelle Tierkreiszeichen:

Eine Meditation für den Steinbock: Den Sommer kann man sich als Ausatmen vorstellen – der Erde in den Kosmos, des Menschen in seine Umgebung. Der Winter ist ein Einatmen – ein Hereinholen des Kosmos ins eigene Selbst.

Aber bitte nur vorstellen! Nicht nur einmal im Winter einatmen und einmal im Sommer ausatmen, das könnte fatal enden! Übrigens fände ich Herbst=Ausatmen, Frühling=Einatmen irgendwie anschaulicher.

Dennoch: Wenn man das mal zu Ende denkt, kommt schon etwas Seltsames dabei heraus, wenn der Mensch in seine Umgebung auf der Erde ausatmet und diese wiederum in den Kosmos, den man dann selbst in sich hinein einatmet; etwas, das in einer Endlosschleife vom Kleinen zum Großen weitergeht und das Große dann das Kleine ist – wie eine Kleinsche Flasche oder das Simpsons-Intro, in dem ins Universum hinausgezoomt wird und man wieder in Homers Kopf landet. Aber mehr darf ich darüber jetzt nicht nachdenken, schließlich bin ich weder Steinbock noch Hexe.

Das Haar erscheine!

Nochmal Hexenapotheke:

Eine Rosmarinspülung lässt braunes Haar noch erscheinen. Dazu eine Handvoll Rosmarin mit 1/4 Liter kochendem Wasser übergießen, 30 Minuten ziehen lassen, abseihen und als letzte Spülung verwenden.

Genau so steht’s dort. Also denkt dran, wenn euer Haar sich versteckt, mit so einer Spülung lässt man es noch erscheinen!

Anlässlich des alten römischen Festes der Sapientia, der Göttin der Weisheit, am 16.12. mutet hingegen der Tip „Lesen Sie doch mal wieder in einem philosophischen oder esoterischen Buch“ geradezu ironisch an. Philosophen, die gerne mit 1000 Wörtern, unverständlichen Fachausdrücken und Neudefinitionen etablierter Begriffe genauso viel aussagen wie „normal denkende“ Twitter-User in einem 140-Zeichen-Tweet? Esoterisches, das der realen Weisheit meist diametral gegenüber steht?

Dann doch lieber etwas Handfestes, Handwerkerliches:

In Japan werden [am 2.12.] die Schutzgöttinnen der Handwerkerinnen gefeiert. Legen Sie ein Werkzeug, zu dem Sie eine Beziehung haben, auf Ihren Hexenaltar.

Gilt als „Beziehung“ auch, wenn man den Hammer hasst, weil er einem so oft auf den Finger geklopft hat?

Ein überflüssiges Ende

„Alles, was uns wirklich nützt, ist für wenig Geld zu haben. Nur das Überflüssige kostet viel.“
(Axel Munthe)

Da sollte man mal einen Blick auf die Preislisten, pardon, Listen mit „Energieausgleichen“ diverser Esoterikanbieter werfen. Da kann man oft nur noch staunen. Apropos staunen:

„Staunen, das ist der Same des Wissens.“
(Francis Bacon)

Nur manche bleiben beim Staunen stehen und glauben dabei lieber an Wunder. Oder ihren Guru.

November-Hexen

Halloween-Hexe Hex, hex! Hier ist das elfte „Best Of“ des „Hexenkalender“ für 2009 des Moewig-Verlags (alle Beiträge » hier). Interessiert euch das eigentlich noch, oder findet ihr’s überflüssig? Egal, denn:

„Das Überflüssige ist eine sehr notwendige Sache.“
(Voltaire)

Der Mond ist voll, der Bauch auch

Für einen Vollmondtag gibt’s den Tip, an diesem Tag „etwas weniger als gewohnt“ zu essen, denn „an Vollmondtagen setzt alles leichter an.“ Naja, aber wozu diese Warnung? In den Tagen darauf nimmt man derselben Logik zufolge doch umso leichter ab – wie auch der Mond. Einen Menütip gibt’s auch:

Skorpione lieben deftige Speisen. Gute deutsche Hausmannskost sagt ihnen am meisten zu.

Also auf, liebe Astro-Hexen, verbreitet deutsche Hausmannskost auf der ganzen Welt! Denn nicht nur in Deutschland gibt’s astrologische Skorpione, und was glaubt ihr, wie sehr sich Völker wie die Xinca, Yanomamö oder Zulu freuen, wenn sie endlich ihre Leibspeise kennenlernen!?

Scharfe Meditation

Im zweiten Halbjahr kommen wir einfach nicht um die Meditation herum:

Dem Planetenherrscher des Skorpion, dem Mars, ist in der Musik der Ton „C“, in der Sprache der Vokal „E“ zugeordnet. Zur Meditation geeignete Worte: Ehre, Streben, Leben, Sterben, ewig, edel.

Eeh, des werde ich sicher gerne ten, eh, tun. Wer denkt sech eigentlich diese Zuordnungen aus? Und wie ging I-Ging nochmal? Das muss man wohl selber wissen (oder in seinem umfangreichen esoterischen Bücherregal nachschauen), wenn man diesem Kalender-Tip folgen will:

Werfen Sie an den nun immer längeren Abenden Scharfgarbenstängel oder auch Zahnstocher und deuten Sie das Bild das sie abgeben, nach den Regeln des chinesischen I-Ging-Horoskops.

Warum ausgerechnet jetzt – funktioniert das in anderen Monaten nicht? Bringt nur der November das überflüssige „r“ in die Schafgarbe hinein? Oder muss man die Stengel1 selbst in R-Form bringen? Und das ausgerechnet im Chinesischen mit den sprichwortlichen Problemen bei der Aussprache des R? Das werden nicht mal die chinesischen Sterne wissen…

Achtung, Cat Content!

Wilde Raubkatze Zur Internationalen Katzenwoche – ja, die gibt’s wirklich, und zwar in der ersten Novemberwoche – gibt’s den äußerst interessanten Tip:

Auch wenn Sie selbst keine Katze haben, versuchen Sie, sich dem Wesen dieses unabhängigen, geheimnisvollen Tieres anzunähern.

Miiiaaaaaauu! Wo das hinführen kann, kann man sich ja aus- (oder auf die Haut) malen… Grrrrrroarrr!!

Aber immer noch besser – und näherliegend – als sich iranische Sitten zu Eigen zu machen und den „Festtag der persischen Göttin Ardvi, der Mutter der Sterne“ zu begehen und dabei ihr zu Ehren „Deko-Sternchen auf den Hexenaltar“ zu streuen. Also wenn ich ein Sternengott wäre, ich fände mich mit kitschigen, womöglich glitzernden Deko-Sternchen eher lächerlich gemacht.

Und damit beenden wir den vorletzten Monat des Kalenderjahres. I can haz Wahrhait?

„Vertrauen Sie denen, die nach der Wahrheit suchen, und misstrauen Sie denen, die sie gefunden haben.“
(André Gide)

Wie recht er hat. Wo sich doch besonders Esoterik-Gurus und Kirchenvertreter so sehr im Besitz der Wahrheit glauben…


Foto: fotofrank – Fotolia.com

  1. ja, hier ist mir die alte Rechtschreibung lieber! []

Herbstliche Hexerei

Halloween-Hexe Es wird Herbst – sieht man das auch den Hexen an? Dies ist jedenfalls das (etwas verspätete) zehnte „Best Of“ des „Hexenkalender“ für 2009 des Moewig-Verlags (alle Beiträge » hier). Aber psst!

„Es liegt im Stillsein eine wunderbare Macht der Klärung, der Reinigung und der Sammlung auf das Wesentliche.“
(Dietrich Bonhoeffer)

Wenn das manch wild herumschwurbelnde Astrologen nun auch beherzigten – aber die schweigen lieber erst dann, wenn sie sich in eine Sackgasse hineinlaviert haben und ihnen gerade kein Ausweichen auf ein anderes Thema einfällt.

Die Sterne kennen die Römer

Jedenfalls war die Information, dass der Oktober so heißt, weil er im römischen Kalender der achte Monat war, in der Astrologie-Rubrik zu finden. Wahrscheinlich war das wegen des kalendarischen Gleichgewichts nötig, Sternzeichen Waage und so. Apropos Waage: Waage-Kinder brauchen angeblich sehr viel Liebe, weil sie sich „schon in frühem Alter ständig in einem Zwiespalt zwischen Gefühl und Verstand“ befänden. Achtung, wenn sie zu viel Verstand einsetzen, auf einmal interessieren sie sich nicht mehr für das Astrologie-Gedöns!

Aufatmen für alle Nicht-Waage-Hexen und deren innere Schweinehunde: Ihr könnt auf körperliche Aktivität verzichten, denn diesen Tip gibt’s laut dem „uralten Wissen“ der Hexen eben sternzeichenspezifisch:

Gesundheitstipp für Waage-Hexen: Körperliche Aktivität ist nicht nur gut für Ihre Gesundheit – sondern auch für Ihre Figur.

männliche Karotte Grüße aus der Unterwelt

Hilfe, ich werde von der Unterwelt verfolgt! Ist das auf dem Bild rechts ein Vorfahr von mir? Ist es ein böser Zombie? Ist es Vincent Raven? Aber es muss eine Bedeutung haben:

Wurzel- und Knollengemüse vermittelt Ihnen Botschaften aus der unterirdischen Welt – denken Sie daran, wenn Sie Kartoffeln, Möhren oder Rote Bete essen.

Bietet Baum-Obst dann Botschaften aus dem Himmel? Und was ist mit Strauchfrüchten, haben die dann gar nichts in petto? Das wäre aber schade.

Aller Anfang ast schwar

Und wieder meditieren wir buchstabenorientiert – seltsamerweise gab’s im ersten Halbjahr keine solchen Tips (sofern ich keine übersehen habe). Nun ja, die Hexen werden schon wissen, warum. Diesen Monat geht’s jedenfalls ums A – war ja klar, sovaal A an „Vanas“ and „Aktabar“ varkammen:

Dem Planetenherrscher der Waage, der Venus, ist in der Musik der Ton „F“ und in der Sprache der Vokal „A“ zugeordnet. Zur Meditation geeignete Wörter: Anfang, Andacht, Klang, Arbeit, Maß, Gast, Gabe.

Schließen wir mit Worten Johann Wolfgang von Goethes:

„Man soll alle Tage wenigstens ein kleines Lied hören, ein gutes Gedicht lesen, ein treffliches Gemälde sehen und, wenn es möglich ist, einige vernünftige Worte sprechen.“

Schade, dass er das letztere einschränken muss.


Foto: harry harris/flickr, CC-by-nc-sa

Hexen-Humor im September

Halloween-Hexe Auch im September gibt’s – trotz oder gerade wegen meines derzeit verhexten DSL-Anschlusses – ein „Best Of“ des „Hexenkalender“ für 2009 des Moewig-Verlags (alle Beiträge » hier). Also amüsiert euch gut, denn Humor ist wichtig:

„Humor ist der Knopf, der verhindert, dass uns der Kragen platzt.“
(Joachim Ringelnatz)

Schönheitspflege ist eine Pflichtübung

Für alle! Nur Jungfrauen-Hexen dürfen sie auch genießen:

Schönheitstipp für Jungfrauen: Sehen Sie die Schönheitspflege nicht nur als reine Pflichtübung an, sondern genießen Sie sie.

Andererseits fragt sich, ob Waage-Frauen es da nicht leichter haben (sollten):

Der Planetenregent der Waage ist die Venus. Waage-Hexen suchen deshalb immer nach Ausgleich und Harmonie.

Ich hätte diese Eigenschaften ja eher direkt der Waage zugeschrieben und bei der Venus eher eine Verbindung zur Schönheit gebastelt, aber da kenn ich mich in der Hexenastrologie wohl zu wenig aus.

Wie schon in manchen früheren Monaten gibt’s auch astrologisch begründete „zur Meditation geeignete Wörter“, weil ein bestimmter Vokal, diesmal das „I“, dem jeweiligen „Planetenherrscher“, diesmal dem Merkur, entsprechen soll; die Beispielwörter sind „ich, wir, Licht, Mitte, Friede, Liebe“. Ich will hier lieber mit dir links in die windige Finsternis hinein und in Liebe wie im Krieg mittendrin in Kiel kicken. Wie findet ihr dies?

Spinat und Kartoffeln

Ich esse ja nicht oft Spinat, aber wenn, dann mit Kartoffeln und Spiegelei – eine meines Wissens recht gängige Kombination. Dumm also, wenn man für diesen Tip keine rohen Kartoffeln mehr übrig hat:

Spinatflecken sollten Sie möglichst rasch mit einer aufgeschnittenen rohen Kartoffel abtupfen. Anschließend mit kaltem Seifenwasser ausspülen.

Hat jemand eine Ahnung, ob an diesem Tip etwas dran ist? Will jemand vielleicht eine Versuchsreihe mit einigen Zentnern Spinat und einer Wagenladung weißer Hemden aufbauen? Wäre doch mal was für die Mythbusters1

Müssen Hexen katholisch sein?

Jedenfalls weist der Kalender auf den 8.9. hin, an dem man in der katholischen Kirche Mariä Geburt feiert – Hexen sollen dann ein blaues Tuch auf Ihren Hexenaltar legen und eine weiße Kerze anzünden. Gilt das auch für protestantische, buddhistische, wiccanische oder sonstige Hexen? Man weiß es nicht. Ich weiß aber, dass dieser Tip den Partnern so mancher Hexen gefallen dürfte:

Versuchen Sie zum Wochenauftakt einmal, einen Tag lang zu schweigen, und beobachten Sie, was dabei mit Ihnen geschieht.

Wahrscheinlich werden Sie dabei verwunderte Blicke ernten. Aber bitte nicht am nächsten Tag doppelt so viel sagen! Apropos sagen, das bringt uns zum heutigen Schlusswort:

„Wer A sagt, muss nicht B sagen. Er kann auch erkennen, dass A falsch war.“
(Bertolt Brecht)

Das mit der Erkenntnis von Fehlern scheint bei Esoterikern aber mitunter ein Problem zu sein. Eher wird die Glaubensgrundlage modifiziert, sodass das B eben doch scheinbar passt und niemand mehr nach A fragt.

  1. dann würde eigentlich auch ein einziges Hemd reichen, so sauber, wie das von Jamie immer bleibt ;) []

Au-Au-August-Hexerei

Halloween-Hexe Das achte „Best Of“ des „Hexenkalender“ für 2009 des Moewig-Verlags (alle Beiträge » hier), und diesmal kümmern wir uns um den gesamten August und die Wahrheit:

„Die Wahrheit liegt meist am Rande, nicht in der Mitte.“
(Henry Miller)

Nur auf welcher Seite? Die Esoteriker behaupten sie für sich, aber wenn man die Behauptungen mal kritisch überprüft, scheint sie – wem erzähle ich das? – eher auf der anderen Seite zu liegen.

Stern? Schnuppe

Wer nicht weiß, worüber er meditieren oder auch nur beim Einschlafen nachdenken soll, bekommt diesen Vorschlag:

Meditationsgegenstand für Löwe-Hexen: Die durch die Erdatmosphäre eingedrungenen Sternschnuppen schlagen als Meteoriten auf der Erdoberfläche auf. Die unscheinbaren Brocken können ihre Leuchtkraft nur in großen Höhen entfalten.

Meditationsgegenstand für alle anderen: Wieso ist das ein sinnvoller Meditationsgegenstand, wieso nur für Löwe-Hexen, und wann und wie lernen Löwe-Hexen, in große Höhen zu fliegen, ohne mit ihrem Besen in Flugzeugtriebwerke zu geraten?

Nach dem Heieiei mit Trennung vom Partner im letzten Monat gibt’s nun ein Aauauau:

In der Musik ist dem Planetenherrscher des Löwen, der Sonne, der Ton „A“ zugeordnet, in der Sprache der Doppelvokal „au“. Zur Meditation geeignete Wörter sind: Baum, Laub, Tau, Haus, Glauben, Lauschen.

Und das kann nichts Gutes bedeuten. Ich glaube, die Frau, die eigentlich gehen sollte, ist offenbar im August aus dem Urlaub zurückgekommen und hat den Zurückgebliebenen lautstark verhauen, sein Haupt gegen einen Laubbaum gestoßen, das Haus samt Laube geklaut, die neue Braut im Auto geraubt und kaum Laub zurückgelassen – bestimmt muss er sich jetzt mit einer grauen Maus um den letzten Tau streiten, um nicht zu verdursten. Tja, so kann’s gehen, wenn man auf die Sterne hört…

Sex am Morgen

Ein Tip aus der Hexenapotheke rät, man soll zum Frühstück Nüsse und Weizenkeime essen, weil es die Liebeslust anrege – hoffentlich kommen dann nicht zu viele Hexen zu spät zur Arbeit, wenn sie wegen der Liebeslust noch etwas, ähm, aufgehalten und von der Konzentration auf den Beruf abgelenkt werden.

Vielleicht ist das auch der Grund, warum der Kalender diesen folgenden Gesundheitstip auf rund 1/12 der Bevölkerung einschränkt:

August-Geborene sollten täglich Müsli essen, denn Vollkornprodukte senken das Diabetes-Risiko.

Oder haben alle anderen kein Diabetes-Risiko?

20 Tage Goethe

*8. August 1749 Johann Wolfgang von Goethe. In seinem Faust schuf er in dichterischer Form viele gültige Aussagen zur Esoterik.

Tja, da fehlt erstens eine 2 – der 28. August wäre richtig –, und zweitens wirft das ein erhellendes Licht auf die Grundlagen der Esoterik: „gültige Aussagen“ sind erdichtet. :mrgreen:

Es mag ein Vorurteil sein, aber ich vermute, dass der Anteil an Vegetarierinnen und Veganerinnen unter „Hexen“ und anderen weiblichen Esoterik-Fans höher sein dürfte als in der Gesamtbevölkerung – da wundert mich diese Anregung für nächsten Dienstag dann doch etwas:

Richten Sie Ihre Gedanken auf unsere Mitgeschöpfe, die Tiere. Danken Sie Ihnen für alles Gute, das sie uns schenken – Milch, Eier, Fleisch, Wolle, Leder, Zuneigung.

Und auch die Verwendung von „schenken“ ist – zumindest teilweise – eine überraschend zynische. Nun denn, verabschieden wir uns mit einem weiteren hübschen Dichterzitat:

„Wer nicht so weit geht, wie sein Gefühl ihn treibt und sein Verstand ihm erlaubt, ist ein Dummkopf.“
(Heinrich Heine)

Und wer weiter geht, als der Verstand erlaubt, und im Zweifelsfall eher diesen ignoriert als das Gefühl, wird Esoteriker.