Monatsarchiv:

April 2009

Frühlingsputz für alle Blogs, Feeds und Tweets

Werbung? [Monogamie-Selbstanzeige]

Wenn die Ablage auf dem Blog immer unübersichtlicher wird, der Server wegen vieler Besucher langsamer arbeitet und die Kommentar-Datenbank bis zum Rand gefüllt ist, dann wird’s Zeit für einen ordentlichen Frühjahrsputz durch die regelmäßigen Leser. Doch wer löscht schon gerne seine Lieblingsblogs aus dem Feedreader? Niemand! Deswegen heißt das Motto: Vorformulierte Werbetexte veröffentlichen statt die Leser mit originellen eigenen Beiträgen zu erfreuen.

Damit das „Putzen“ richtig Spaß macht, hat ein Fotoversand-Unternehmen als Frühjahrs-Aktion ebensolche Werbetexte samt zweier Bilder über einen Werbevermittler angeboten. Schließlich zeigen sich die schönsten Bilder und Texte immer noch am besten in jedem zweiten Blog. Wer die grosse Werbe-Aktion angehen will, kann sich über einen Geldbetrag in ungenannter Höhe freuen.

„Wir bedienen hiermit die Nachfrage der Kunden“, dürfte jeder Werbevermittler erklären. „Vorgefertigte Werbetexte zu veröffentlichen, ist bei den Bloggern gerade wegen des geringen eigenen Aufwands ein Thema. Dies zeigen auch die Nachfragevolumen bei uns“, so die Werbevermittler. Neben der attraktiven Bezahlung ist die Werbung auch absolut einfach: Die ausgesuchten Beiträge sind mit wenigen Klicks hochgeladen. Vorgefertigte Werbetexte können natürlich nur in den Standard-Formaten veröffentlicht werden, der Blogger kann lediglich den Beitragstitel variieren, sodass der Feed-Abonnent eine Sekunde länger nachdenken muss, bevor er den Beitrag schnell überspringt. Alle Beiträge werden dann auf hochwertigem Suchmaschinen gefunden (← dies auch zur Erklärung für diejenigen, die nicht wissen, worum’s hier geht).

Wer doch noch mehr aus seinen Beiträgen machen will, findet bei vorformulierten Werbetexten keinerlei weitere Ideen: Beiträge mit eigenen Bildern und Texten, Übersichtsseiten für die besten Beiträge auf einen Blick, Twitter-Einbindung für das perfekte Microblogging und vieles mehr muss man schon selbst anderweitig erstellen. Mit der neuen geldbringenden Werbeform können Werbebeiträge ganz einfach verbreitet werden. So macht Werbung richtig Spaß.


:engel: *räusper* Wie schon „pfiffigerweise“ im Dezember über eine Kampagne derselben Firma: Nichts für ungut, ich hab ja an sich nichts dagegen, wenn manche von euch solche unveränderten Werbeanzeigen veröffentlichen, es sind ja eure Blogs und euer Geld, das ihr dadurch verdient. (Wieviel eigentlich?) Aber erwartet nicht, dass die Leser angesichts der immer gleichen, vorgefertigten Texte Luftsprünge machen – eigene Reviews sind da schon abwechslungsreicher, individueller und lesenswerter. (Und etwas wie Gewinnspiele sind eh ein anderes Thema, da mache ich ja selbst auch ab und zu wieder mit.)


Foto (mit leerem Schild): cooljinny/sxc

Geld selbst drucken!

Folgende Pressemeldung flatterte mir eben ins Hirn Haus:

Berlin (ap/ril) – Um angesichts der Finanzkrise die Wirtschaft wieder anzukurbeln, erlaubt die Bundesregierung nun jedem Bundesbürger, ab sofort selbst in unbegrenzter Menge Geld zu drucken. Bundeswirtschaftsminister Karl-Johannes von Gutenberg: „Diese Regelung entlastet nicht nur den Staatshaushalt, sondern fördert auch die Kreatvität, wenn die Leute sich ihre eigenen, individuellen Designs ausdenken.“

Bundeskanzlerin Angela Merkel ist über einen weiteren Vorteil erfreut: „Nun muss man nicht mehr mit abstrakten Gebäuden auf den Banknoten vorlieb nehmen, sondern kann die Portraits seiner großen Vorbilder verwenden, zum Beispiel mein überaus ansehnliches Antlitz.“

Einzige Voraussetzung für die Berechtigung des Gelddruckens sei, dass die interessierten Bürger einmalig im Internet eine offizielle Erlaubnis beantragen müssen, die aber ohne weitere Bedingungen erteilt werden soll. Die Webseite dazu werde in Kürze beim Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle eingerichtet, dessen Umwelt­prämien­server noch Kapazitäten frei habe.

 

Juhu! Ich mach mich gleich ans Designen…