Zeit für Runde 7 im „Projekt Hörsturz“ von freeQnet, bei dem die Teilnehmer alle zwei Wochen fünf Songs anhören und bewerten.
- Red – Already Over (von Konna)
Aha, eine Metal-Ballade. Eingängige Melodie und Refrain, an den Instrumenten gibt’s auch nichts auszusetzen, aber irgendwie fehlt mir der richtige Biss, auch die Stimme gibt sich zwar manchmal ein kleines bisschen Mühe, kommt aber wie der ganze Song nicht über Mittelmaß hinaus.
2½ gelbe Sternchen, die ihr euch rot denken müsst - Daniel Wirtz – Wo ich steh (von Tapedeck)
Als Intro eine Anrufbeantworternachricht, die dem Empfänger sagt, er kann nichts. Aha. Hoffentlich kein Omen für den Song – aber frühere Rezensionen lassen da nicht viel Hoffnung aufkommen. Ein Fast-nicht-Sänger mit langweiliger Stimme, der voller Arroganz über Arroganz meckert, bekommt für diesen Teil schon mal 0 Punkte. Die Musik mit den brauchbaren Gitarren ist dann schon besser, also reicht’s grad noch für:
1½ Gitarren, die besser instrumental geblieben wären - Reinhard Mey – Ein Stück Musik von Hand gemacht (live) (von Stefan)
Vom Grandseigneur der Liedermacher mit seiner akustischen Gitarre kann man ja von vorneherein nicht viel Aufwand bei der Instrumentierung erwarten – dafür kommt’s mehr auf die Texte an, wie hier, wo er quasi das propagiert, was er gerade macht. Das Mikro muss ihm dann jemand anderes angeschlossen haben… Aber wie soll man das jetzt bewerten? Nettes Gsangl1, nettes Gitarrenspiel, aber alles eben etwas einfach. Also Durchschnitt:
2½ gerissene Gitarrensaiten - Bromheads Jacket – Fight Music for the Fight (von Kamil)
Unterschiedliche Lautstärken der einzelnen Lieder sind auch nicht so doll…
Britische Indie-Rocker mit interessantem Akzent auf einem Parforceritt durch 2½ Minuten „Kampfmusik“. Schön dreckig und schön zum Mitgehen – doch, das könnte man sich öfter anhören. Auf jeden Fall das bisherige Highlight dieser Runde. Nur das Ende ist ein bisschen abrupt.
4½ Fäuste für ein Halleluja (und alles Gute zum Achtzigsten, Bud Spencer!) - Utada Hikaru – Sanctuary (von Melli)
Dagegen legt die japanische Zuflucht sphärisch-sanft los. Hmm, ist der Drum-Track versehentlich von einem anderen Lied? Auch wenn so ein Beat als Hintergrund zu einer darüberhinweggleitenden Frauenstimme eigentlich recht gut geeignet ist, hier finde ich ihn dann doch nicht so ganz passend und einfach zu sehr durcheinander. Zum Glück gibt’s auch noch andere Stellen mit besser passender Abwechslung. Beim zweiten Durchlauf gefällt’s mir aber schon besser als beim ersten. Insgesamt gar nicht mal so schlecht, im Zweifelsfall zum im Hintergrund laufen lassen.
3½ leuchtende Japanerinnen
Macht einen Schnitt von 2,9 – und entspricht somit ziemlich genau dem Schnitt der bisherigen sechs Runden.
Mein nächster Vorschlag ist etwas Unbekanntes von einem sehr Bekannten:
„Yellow Breezes (Demo)“ von Freddie Mercury.
- bzw. wie auch immer man das bei ihm in Berlin nennt [↩]