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Kalender

Die Fahrt am Himmel

Asteroid-Jesus Diesen Asteroiden-Jesus hatte ich eigentlich für die von ein paar Nicht-2012-aber-später–Träumern erfundene Verbindung einer „geheimen“ (aber doch irgendwie durch­gesickerten) Prophezeiung einer Rückkehr Jesu nach 2000 Jahren mit dem Vorbeiflug des Asteroiden Apophis 2029 gezeichnet, aber ich finde, er passt auch heute – denn was wenn nicht so eine Fahrt mit einem Asteroiden kann man wirklich Christi Himmelfahrt nennen? ;)

In dieser Höhe, außerhalb der Atmosphäre, hat er auch kein Problem mit vulkanaschigen Flugverboten, und landen muss er ja eh nicht. (Wobei er sich wahrscheinlich gar nicht an solche menschlichen Verbote halten würde. Heißt es nicht irgendwo in der Bibel: Wahrlich, ich sage euch, nicht Verbote noch Asche werden mich vom Fluge abhalten? Ikarus 13,5 oder so.)

Himmelfahrt – einer dieser religiösen gesetzlichen Feiertage hierzulande.1 Mir scheint, diese Feiertage sind diejenigen Errungenschaften der nicht wirklich vom Staat separierten Kirche, die am weitesten Anerkennung in der Bevölkerung finden. Weil’s halt arbeitsfreie Tage sind und nicht wegen der jeweiligen Teile der christlichen Sagenwelt, auf deren Termine sich man im Laufe der Zeit verständigt bzw. die man so festgelegt hat.

So freuen wir uns über hat mehr Film, äh, Hammer hilft, ihr Elf hat MM, äh, ich bring auch immer wieder die Buchstaben durcheinander, also: Himmelfahrt, diesen freien Tag – immer noch besser2, als ihn ersatzlos zu streichen, denn auf absehbare Zeit werden wohl kaum ein christlicher Feiertag durch humanistische/weltanschauungs­neutrale/natur­bezogene à la Tag der Erde, der Menschenrechte, der Kinder, der Wissenschaft, des Butterbrotes, des männlichen Besäufnisses oder was es sonst noch alles gibt als „richtige“ (i.S.v. arbeitsfreie) Feiertage ersetzt werden…

  1. Übrigens seit 1936. Quasi passend dazu ein aktueller Link zum immer wieder von einigen Kirchenfürsten und Antiatheisten kolportierten Märchen des „atheistischen Nazi-Regimes“ (via @_sapereaude_). []
  2. auf jeden Fall aus Ich-will-freihaben–Sicht []

You Don’t Fool Me

Das Queen-Lied des Tages – hoffentlich legt mich heute wirklich niemand mit einem Aprilscherz rein. :) „You Don’t Fool Me“ vom posthumen Album Made In Heaven – und einer der wenigen, die tatsächlich nach dem vorherigen Album Innuendo geschrieben wurden – ist eher ein unaufgeregtes Dance-Stück mit Gitarre als ein typisches Queen-Lied. Hier das kurzfilmische Video dazu:

Und weil das so schön tänzerisch ist, ließ man auch unzählige Club/Techno-Remixes machen; manche sind ja noch einigermaßen teilweise akzeptabel, aber andere… :roll: – wer’s mag, hier ist eine kleine Auswahl:

Late Mix
Dancing Divaz Club Mix
Freddy Bastone’s Club Dub
Freddy’s Revenge Dub
Queen For A Day Mix
Sexy Club Mix

Der unheilvolle Maya-Kalender

maya-men Bekanntermaßen wird dem Maya-Kalender und dessen vermeint­lichem Ende einiges Unheilvolles oder esoterisch Segensreiches nachgesagt, wenn der nächste große Zyklus seiner Langen Zählung Ende 2012 ansteht – vom Weltuntergang in verschiedenen Variationen bis zu strahlen­synchronisiertem Bewusstseins­aufstieg ist alles dabei.

Wenn nun die größte Einheit der Langen Zählung, genannt Baktun, am 21. (oder, nach einer anderen Datierung, am 23.) Dezember 2012 auf einen neuen Wert, diesmal die 13 mit einer gewissen mythischen Bedeutung für die Maya, springt – jeder solche Wechsel ist in der Bedeutung mit unseren Jahrhundert- oder Jahrtausend-Zahlen vergleichbar – und etwas Bedeutendes, Unheilvolles ankündigen soll, muss dann nicht auch an den vorhergehenden Baktun-Wechseln etwas (vielleicht ein kleines bisschen geringer) Bedeutendes, Unheilvolles passiert sein?

Da ich als wissenschaftlich Orientierter mir nicht nachsagen lassen will, stur und nicht offen zu sein, habe ich akribisch nachgeforscht, um solche Ereignisse in der Vergangenheit zu finden. Im Folgenden finden sich also die weltbewegend-katastrophalen Ereignisse zu Beginn der jeweiligen Baktun-Epochen (die Umrechnung in unseren Kalender ist der englischen Wikipedia entnommen), die unzweideutig unheimliche, unheilvolle Vorzeichen für die Zukunft vielleicht bedeuten könnten:

  • 13.0.0.0.0 = 11. August 3114 BCE
    Ein sumerischer Keilschrift-Schüler verschreibt sich.
  • 1.0.0.0.0 = 13. November 2720 BCE
    Ein Stonehenge-Pilger tritt in einen Kuhfladen.
  • 2.0.0.0.0 = 16. Februar 2325 BCE
    Im Reich von Akkad werrden Überlegungen angestellt, das Akkordeon zu erfinden. Man fand allerdings kein Ende, denn E.ON wurde erst viel später gegründet.
  • 3.0.0.0.0 = 21. Mai 1931 BCE
    Ein frühbronzezeitlicher Schmied im heutigen Thüringen schlägt sich beinahe auf den Finger.
  • 4.0.0.0.0 = 23. August 1537 BCE
    Im Großreich der Hethiter fällt ein Sack um; dessen Inhalt ist leider nicht überliefert.
  • 5.0.0.0.0 = 26. November 1143 BCE
    Ramses III. kratzt sich im Schritt und schaut lüstern auf seine Haremsdamen.
  • 6.0.0.0.0 = 28. Februar 748 BCE
    Romulus, Gründer von Rom, hört, wie ein Bauarbeiter einen kurzen Schmerzensschrei ausstößt; dessen genaue Ursache ist leider nicht überliefert.
  • 7.0.0.0.0 = 3. Juni 354 BCE
    In Syrakus tyrannisiert eine Fliege ein Kind und fragt dessen Mutter: „Was willst du mit der Klatsche? Spri—tsch!“.
  • 8.0.0.0.0 = 5. September 41
    Eine heimliche Verehrerin von Julius Caesar wirft einen finsteren Blick auf Brutus‘ Grab.
  • 9.0.0.0.0 = 9. Dezember 435
    Attila, der gefürchtete Hunnenkönig, schnarcht, dass die Wände wackeln.
  • 10.0.0.0.0 = 13. März 830
    Ansgar von Bremen, Benediktinermönch und später Erzbischof, betet und schaut lüstern auf einen seiner Sängerknaben.
  • 11.0.0.0.0 = 15. Juni 1224
    Kurz nach Gründung der Universität Neapel durch Kaiser Friedrich II. gegen den Willen des Papstes stolpert einer der ersten Studenten über seine Quanten.
  • 12.0.0.0.0 = 18. September 1618
    Dem großen Astronomen Johannes Kepler fällt beim Schreiben eines Briefes der Federkiel runter.
  • 13.0.0.0.0 = 21. Dezember 2012
    ???

Somit wäre unwiderlegbar und vollkommen wissenschaftlich bewiesen, dass diese Vorgeschichte der vergangenen Baktun nichts Gutes für 2012 verheißen kann. Es könnte sogar so schlimm kommen, dass Roland Emmerich und Dieter Broers niesen müssen! Und, Götter bewahret, dem gegen 2012 anschreibenden Scienceblogger Florian Freistetter könnte sein Hut vom Kopf geweht werden!!