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Musik

A-lop-bam-boom!

Mit „a-wop-bop-a-loo-bop-a-lop-bam-boom“ – oder wie auch immer man das am offiziellsten buchstabiert – hat der heute verstorbene Little Richard sein Tutti Frutti nur beendet, an allen früheren Stellen war’s noch „-bom-bom.“

Elvis hat dann überall mit „-bam-boom“ gewissermaßen richtig draufgehauen. Queen schließlich haben sich an Elvis orientiert, wobei sie das Lied gern zweigeteilt haben, erst akustisch, dann „volle Pulle“, wie hier in Budapest – mit ein paar Improvisationen zuvor.

Aw rooty?1

  1. Die Autokorrektur wollte daraus „As footy“ machen… ist jedenfalls ein Slang-Ausdruck für „all right“. []

(Un)maskiert

Zum „Masken-Montag“1 weist Rockantenne auf maskierte Rockstars à la Lordi und Kiss hin – wobei die ja oft nur geschminkt und nicht bedeckt sind –, und ich dachte mir mal, ich schaue, was so an Masken in Queen-Liedtexten vorkommt.

Tja.

In Innuendo vom gleichnamigen Album 1991 kommt nur dieser Absatz vor, der zur Ent- statt Verhüllung auffordert, zumindest was mögliche verborgene Gottheiten betrifft:

Oooh ooh
If there’s a God or any kind of justice under the sky
If there’s a point if there’s a reason to live or die
If there’s an answer to the questions we feel bound to ask
Show yourself – destroy our fears – release your mask

Und das war’s an sich. Roger Taylor hat noch Bob Dylans Masters Of War gecovert:

Come you masters of war
You that build the big guns
You that build the death planes
You that build all the bombs
You that hide behind walls
You that hide behind desks
I just want you to know I can see through your masks

Aber das kann man hier nicht wirklich zählen. Also waren Queen in diesem Punkt nicht gerade ihrer Zeit voraus… ;)

  1. für die Nachwelt: fast überall Beginn der coronabedingten Maskenpflicht in Läden und ÖPNV []

Marko und das Seepfärd

Ein kleiner Konzertbericht. Von gestern, 6.2.2020 in München: Marko Hietala, bekannt(?) von Nightwish, auf Solo-Tournee zu seinem Album Pyre of the Black Heart, mit Vorgruppe Oceanhoarse (hier und da falsch als Oceanhorse angekündigt). Ursprünglich geplant fürs Werk, die größte Halle des Backstage für bis zu 1200 Leute, tatsächlich aber im Club für 250… und diese intimere Atmosphäre hat sicher nicht geschadet.

Oceanhoarse, eine junge Band aus Helsinki, die gerade mal eine EP herausgebracht hat (darauf auch ein Slipknot-Cover), legten heftig los, guter, moderner „heavy fucking metal“ voll auf die 12, trotzdem abwechslungsreich, mitreißend…

…ein sehr guter Beginn des Abends. Mit Basssolo, das länger war als das Gitarrensolo. Und am Ende kam noch so ein Meeres-Monster auf die Bühne.

Kurze Umbaupause, nicht mal das Drumkit wurde komplett ausgetauscht, und der doppelbärtige Nightwish-Bassist (und -Sänger, wenn eine Männerstimme benötigt wird) betrat mit seinen Kollegen die Bühne. Würde er nur sein Solo-Album in der englischen Fassung spielen? Auch was auf Finnisch? Nightwish…?

Ja, er spielte, wenn ich mich nicht irre, sein komplettes Album (in geänderter Reihenfolge), einen Song dabei auf Finnisch. Vielleicht ganz gut, dass wir es nicht verstünden, meinte er. :) Und im Gegensatz zur Vorband waren auch viele Balladen bzw. langsamere, getragenere Stücke dabei, durchaus auch mit viel Atmosphäre zum Sich-darin-Verlieren, wie es zur selbstgewählten Stilbezeichnung „Hard Prog“ passt…

Und wo dem Album irgendwie noch ein weiteres schnelleres, härteres Lied neben Runner of the Railways fehlt, kommt das Ganze live dann doch kräftiger und intensiver rüber, sodass man nichts vermisst – außer vielleicht doch ein Nightwish-Lied, ist aber auch verständlich, wenn er darauf verzichtet.

Zu Beginn der Zugabe gab’s dann doch noch was Anderes: ein tolles Klassiker-Cover, nämlich War Pigs, gewidmet diversen despotischen, autokratischen Staatschefs, und zum Abschluss ein eigenes, mehr oder weniger akustisch gespieltes Lied.

:rocks: So waren dann doch auf einmal 85 Minuten rum…

(Und wieder hinaus in die Kälte mit ähnlichen Temperaturen wie in Helsinki.)

Von Russen und Holländern

Und gleich der nächste Konzertbericht: Delain mit Vorgruppe Arkona gestern am Donnerstag im Backstage-Werk in München – ja, November ist Hochsaison…

Ein paar Tage zuvor wurde der Beginn von 20:00 auf 19:30 vorverlegt, und Аркона aus Russland begannen überpünktlich mit ihrem russischen Pagan/Folk Metal basierend auf der slawischen Geschichte, wie es heißt – fast eine ganze Stunde lang.

Die Schamanin, äh, Sängerin wechselte zwischen normalem und gutturalem Gesang, ein Musiker zwischen Flöte und Dudelsack, die Musik zwischen – wie ich das als Laie bezeichnen würde – typisch russischer Folklore und ordentlich hartem Metal. Eine absolut überzeugende Performance in langfransigen Strickgewändern, die schon hübsch eingeheizt hat, und dabei sind sie authentischer rübergekommen als so manch anderes Folk Metal.

Dann – bereits zum 5. Mal (inkl. einmal als Vorband) – die Hauptband aus den Niederlanden, nicht mehr zu sechst wie in den letzten Jahren, da „this fireball“ Merel im Sommer ausgestiegen ist, um Zeit für ihre eigenen Ziele zu haben…

…aber der Haupt-Gitarrist ist ja auch nicht gerade unfähig – eher im Gegenteil, wie er u.a. im Instrumental-Duett mit dem Drummer bewiesen hat.

Tolle Songs, tolle Musik – gut, die Sängerin hätte m.E. mitunter etwas lauter abgemischt gehört, aber egal…

…bei einem Lied ein Dutzend rote und schwarze Riesenluftballons in rot und schwarz zum Spielen – okay, das war jetzt nicht entscheidend^^…

…viel klatschen, viel „hey“, viel Pommesgabel, Super-Stimmung, 85 Minuten zzgl. Instrumental vom Band wie bei den vorangegangenen Konzerten zu lesen, und… hoppla, kaum war ich aus der kleinen Arena oben, kam dann noch eine ungeplante Zugabe! :tanz: Ja, der Band hat die Stimmung auch gefallen…

:rocks:

Infizierte leere Schweizer

Das ist natürlich nur ein Wortspiel mit drei Bandnamen und keine Wertung des Konzerts vom Samstag, 23.11.2019, in der TonHalle in München: Eluveitie mit den Vorbands Infected Rain und Lacuna Coil. Das Werksviertel hat sich übrigens ganz schön entwickelt in der letzten Monaten und Jahren; da aber noch nicht alles fertig ist, war’s ein ungewohnter Umweg nach hinten zur TonHalle.

Der Regen aus Moldawien heizte schon ordentlich 35 Minuten lang ein mit seinem NuMetal und der energiegeladenen Sängerin/„Schreierin“. Schon was anderes als der Country Soul zwei Tage zuvor. :)

Pünktlich um 20 Uhr dann die Italiener …

… mit Sänger und Sängerin im Duett, mit dem wohl obligatorischen Depeche-Mode-Cover, keinen auffallenden Pop-Anwandlungen und mit ca. 50 Minuten, wenn ich mich recht erinnere – eine gute zweite Vorband.

Mir ist es dann zwischen millimeterweise zurückweichender Menge und der Vor-dem-Mischpult-Absperrung eine Reihe hinter mir etwas zu eng geworden, so bin ich (mit Umweg über die Bar) dann ein paar Meter nach hinten gegangen.

Was soll man noch groß zu Eluveitie sagen? „Pure Fucking Folk Metal“ mit Melodic-Death-Metal-Einflüssen, mal eher hart, mal eher folkig, mit entsprechenden Instrumenten…

…mal lautstarker und gutturaler Sänger, mal melodiöse Sängerin; ein Lied auch auf Schwyzerdütsch. Immer mit ordentlicher Energie und guter Stimmung auf und vor der Bühne…

…und rund 90 Minuten lang, wieder mit Inis Mona am Ende.

:rocks: