Auf’m Wase graset koi Hase…

…wenn die Berliner mit ihren Flammenwerfern kommen. Und 2×50.000 Besucher. Nämlich für Rammstein auf dem Cannstatter Wasen am Freitag 10. und Samstag 11.6.2022 – bei letzterem war ich dabei, denn was will man machen, wenn man für die 2019er Show in München keine Tickets mehr bekommen hat und sich freut, dass es für 2020 in der Mercedes-Benz-Arena Stuttgart geklappt hat, wenn man doch das Rammstein-Spektakel mal live sehen will.

Okay, Corona, Verschiebung um ein Jahr… weiter Corona, Verschiebung um ein weiteres Jahr und einige Meter vom Stadion auf den Wasen, wo eine temporäre Arena mit Tribünen für 50.000 Besucher aufgebaut wurde – auch noch für die fantastischen eisernen vier toten Jungfrauenhosen1 – da das Stadion für irgendeinen Kick in zwei Jahren umgebaut wird.2

Also frisch viertgeimpft ab nach Schduegert, verbunden mit einem kleinen Treffen mit meiner Mutter (siehe vorheriger Beitrag), und am Samstag, ja, wann hingehen? Einlass ab 15 Uhr, aber es ist heißer und wolkenloser als erwartet, und auch wenn ich statt mit der geplanten leichten langen Hose und umgebundener Jacke nur kurzbehost und sonnenhutbedeckt unterwegs bin… und mich dank Tribünenplatz auch nicht irgendwohin vorkämpfen muss… also kurz nach 6 los, Daimlerstraße zum Wasen, einen halben Kilometer dem nicht enden wollenden Strom überwiegend schwarz Gekleideter die Mercedesstraße entlang (Ausschnitt s.o.) zum Eingang am Südostende – einen Lageplan hatte der Veranstalter praktischerweise gemailt. Und auf dem Wasen parallel wieder zurück vorbei an langen Schlangen an Merchandise-, Bier- und z.T. Fressständen und Toiletten – und überraschend ruckzuck durch den eigentlichen Einlass.

Netterweise war nicht nur eine (originalverschlossene, nichtalkoholische) Getränkeflasche angekündigterweise erlaubt, auch mein Desinfektionsmittelfläschchen war kein Problem. Die Bierstandschlangen dank mobilem Bierverkäufer (8€ inkl. Rammstein-Motiv-Becher) vermeidend rauf auf die Tribüne in Reihe 3, die – nicht unumstrittene, weil nur bedingt passende – Vorband, ein Pianistinnenduo mit Rammstein-Covern, begann dann auch um 19:00 auf der kleinen Bühne in der Mitte.

Um 20:04 (und damit wenige Minuten früher als am Freitag) ging’s dann richtig los – so richtig wie es halt losgehen kann, wenn die Sonne noch störend und erhellend neben der Bühne scheint. Ironischerweise hatten die Fans in der „Feuerzone“, wie der bühnennahe Bereich bei Rammstein heißt, den besten Sonnenschutz.

Aber musikalisch ging’s auf jeden Fall richtig los, mit zunehmend mehr Licht-, Feuer- und Raucheffekten, die nicht nur dem Kochtopf bei Mein Teil einheizten. Gut, auf meinem Platz, einem guten Kompromiss zwischen gutem Überblick und nicht zu großer Entfernung, waren die Bühnen-Pyros kaum zu spüren, aber dafür gab’s auch öfter welche auf den zusätzlichen Säulen.

Über die Stimmung kann man natürlich nicht meckern. Und dass es „hier kommt die Sonne“ hieß, als sie gerade untergegangen war, ist auch nur eine Randnotiz für einen Bericht wie meinen hier. 😉 In der darauffolgenden ersten Pause wurden dann einzelne Zuschauer auf den Videowänden gezeigt – von Kindern (mit Ohrenschützern) über einen Jubelnden mit nacktem Oberkörper bis zu – natürlich – auch einer Frau, die ihr Top nach oben schob.

Ohne Überraschung kamen die gleichen zwei „Zugaben“ wie beim Rest der Tour (Setlist hier), beginnend mit einer Akustikversion von Engel, gespielt auf der kleinen Bühne; zurück ging’s quasi über die Nobelversion des Croudsurfings: Croudschlauchbooting (s.o.).

Die geschätzte Maskenträgerquote war übrigens niedriger als der geschätzte durchschnittliche Blutalkoholwert… man muss halt hoffen, dass von Tribünen- oder Gedränge-beim-Rausgehen-Nachbarn3 weniger Viren rüberkommen als das Immunsystem verkraftet…

Und so war dann um 22:144 Schluss mit der eigentlichen Show, gefolgt von Verabschiedung und Abspann, und das lärmschutzbedingte Limit von 22:30 Uhr war kein Problem.

Schließlich ging’s wieder einen Kilometer zurück zum Ausgang, denn auch wenn es vorne und an den Seiten etliche Notausgänge gab, war weder die nicht so breite Unterführung noch die im Normalfall hinter den seitlichen Notausgängen fahrende Stadtbahn förderlich für zigtausend Leute. Dafür waren auch Mercedes-, Daimler- und Bahnhofstraße für den motorisierten Verkehr gesperrt, sodass wir Zigtausend da bequem vorankamen – wobei ich natürlich nicht zum Bahnhof bin, weil ich ja zu Fuß weiter rechts zum Hotel konnte – anfangs an im Stau auf der Umleitung stehenden Autos vorbei. 😁 Zu kalt fürs Kurzbehostsein war’s da übrigens noch nicht.

  1. okay, da hab ich drei Bands verwurschtelt, die treten nicht gemeinsam auf []
  2. mehr z.B. hier. []
  3. zumindest bei letzterem wäre Maskentragen ja nicht abwegig gewesen []
  4. zu dieser Zeit kam dann am Sonntag ein erster Starkregenschauer als Vorbote späterer Gewitter – zum Glück nicht am Samstag []

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