Sollte ich mich langsam vom Adobe Reader verabschieden? Wenn schon bei so einfachen Dingen wie dem Kopieren in die Zwischenablage solche Fehler kommen:
…und das Kopieren dann doch funktioniert hat…
Sollte ich mich langsam vom Adobe Reader verabschieden? Wenn schon bei so einfachen Dingen wie dem Kopieren in die Zwischenablage solche Fehler kommen:
…und das Kopieren dann doch funktioniert hat…
Spam-Mails mit schlechter Rechtschreibung und Grammatik zum Lachen und/oder Weinen sind ja altbekannt und schon öfter hier Thema gewesen. Heute hat mich aber eine – für mich neue – Art von Spam erreicht: das Angebot einer Webseiten-Rechtschreibprüfung, und zwar für meine kleine Esoterikshop-Satire agyon.de. Angeblich von einer Studentin als Nebenjob. Wobei ich nicht der einzige Empfänger bin, hier bei BITblokes hab ich noch einen von vor ein paar Tagen gefunden.
Ich will der Absenderin – egal ob echt oder nicht – mal hier antworten, zunächst auf den Header:
Von: Gerda Frei weblektorin <gerda@2mistakes.com>
Sehr geehrte(r) Spammer(in), überprüfe doch bitte die Schreibweise von „weblektorin“. Und überlege, ob du eine Mailadresse einer (derzeit?) inhaltslosen, zugriffsverbotenen Webseite verwenden willst, die hinter einem „Domain ID Shield Service“ in Hong Kong versteckt ist. Seriös geht nämlich anders, weißt du?
Zudem ist das nicht nur derselbe Domain-Anonymisierer wie bei „Unser täglich Spam“ letzten Sommer unter dem Namen „Sabrina Braun“ (auf die in den Kommentaren bei BITblokes hingewiesen wurde), sondern sowohl die dort genannte als auch diese Domain laufen auf demselben Server in Ungarn (und auch der Massenmailsendeserver liegt in Ungarn). Zufall…?
Sehr geehrte(r) WebseitenbetreiberIn,
Sehr geehrte(r) Weblektor(in), entscheide dich bitte: Einklammern oder Großbuchstabe – beides zu vermischen, schaut doch seltsam aus. Oder noch besser: Wenn du den Eindruck erwecken willst, dein Service bestünde nicht aus einem dummen Script, sondern wäre ein bisschen persönlicher, dann sprich mich mit meinem Namen an. Der steht nämlich gut lesbar auf derselben Seite wie die Mailadresse, die du ja offenbar gefunden hast.
Ich habe einige Rechtschreibfehler auf Ihrer Webseite agyon.de entdeckt. Ohne Ihnen zu nahe treten zu wollen, möchte ich zwei Fehler hervorheben.
Fehlerhaftes Wort: aktuellstesten
Auf dieser Seite: http://agyon.de/persoenliches-horoskop/
Ohne dir zu nahe treten zu wollen: Spätestens wenn du das Wort „SATIRE“ im Impressum gelesen hättest – wenn du das denn selbst gelesen hättest –, und dir vielleicht noch ein, zwei andere Seiten angesehen hättest, hätte es dir da nicht in den Sinn kommen können, dass „aktuellstesten“ vielleicht Absicht sein könnte?
Fehlerhaftes Wort: ausführichen
Auf dieser Seite: http://agyon.de/produkte/wasserbelebungsverdichter/
Bitte lies mal deine eigene FAQ-Seite. Dort schreibst du über das, was NICHT kontrolliert und korrigiert werde, u.a.
Texte, die von Besuchern stammen, wie z.B. Gästebücher, Foren, Kommentare.
Tja, hättest du dir wenigstens einmal die Seite, die dein schlampiges Script ausgespuckt hat, persönlich angeschaut, hättest du auch gesehen, dass ebendieser Tippfehler, richtig, im Kommentar eines Besuchers steht. (Und solche werde ich grundsätzlich nicht rechtschreibkorrigieren, sofern mich der Kommentator nicht selbst darum bittet.)
Klicken Sie bitte hier, um die Fehler anzuschauen bzw. ein Angebot zu erhalten.
Das war dann ein Link mit mächtig vielen Zahlen. Darauf gab’s dann ein Angebot für 85€ – derselbe Preis wie von „Sabrina Braun“ im o.a. „Unser täglich Spam“-Bericht. Zufall?
Fehler auf Webseiten werfen schnell ein negatives Licht auf denjenigen, der die Webseite repräsentiert. Deshalb scheint es wichtig, eine möglichst fehlerfreie Webpräsenz zu haben.
Was deine Mail für ein Licht auf dich wirft, nun, das sieht man ja hier…
Mein Name ist Gerda Frei und ich bin Studentin. Neben meinem Studium verdiene ich mir Geld, indem ich Webseiten auf Rechtschreibfehler überprüfe.
Auf deiner Webseite verrätst du wenigstens auch, was du – immer angenommen, dich gibt’s wirklich – studierst: Sozialwissenschaften. (Könnten diese Spam-Mails und die Reaktion darauf nicht auch für eine soziologische Studie dienen…?)
Mit freundlichen Grüßen
Gerda Frei
Web-Lektorin
Besuchen Sie meine Webseite (gerdaweblektorin.wordpress.com)!
Ein paar Euro für eine eigene Domain hast du nicht übrig? Du weißt schon, ein bisschen Seriosität in die ganze Sache reinbringen anstelle eines kostenlosen WordPress-Blogs und einer GMail-Adresse auf diesem, abweichend von der heimlichtuerischen Absenderadresse. Kannst ja deine Preise um 1 € raufsetzen.
Wenn’s dich denn gibt. Dann aber solltest du dich vielleicht etwas mehr bemühen und nicht auf zweifelhafte Spam-Dienstleister setzen…
Um mich dem Fazit von Jürgen auf BITblokes anzuschließen:
Gerda Freis Preise fangen bei zwischen 40 und 60 Euro an und die Seite sieht legitim aus. […] halte ich es aus oben genannten Gründen für Spam. Oder soll ich mir ein Angebot einholen? Nur zum Spaß?
Ich glaube nicht. […] Besser gleich ab in die digitale Ablage Rund damit und diese einfache Warnung für alle anderen stehen lassen.
Letzten Monat hatten wir schon mal so einen Fall, wo die iPhone-App der Bahn bei einem Zug, den sie selbst als pünktlich betrachtete, gewarnt hat, der Anschluss würde nicht erreicht. Anfang Februar war’s wieder so weit, diesmal im Nahverkehr:
Wenn man den früheren Verlauf des Zuges anschaut:
…dann sieht man immerhin, dass er tatsächlich mal mehr Verspätung hatte – schon vom Startbahnhof Nürnberg an wegen fehlender Ausrüstungsgegenstände o.ä., wie meine Sitznachbarin meinte –, die er dank der planmäßigen Pause1 in Ingolstadt weitgehend aufholen konnte.
Mag sein, dass das früher mehr Minuten waren, was auch die Verspätungswarnungs-Mail begründen könnte. Aber gleichzeitig „nur 2 Minuten Verspätung“ und „wird vsl. nicht erreicht“ zu schreiben, ist einfach unpassend. So groß ist Petershausen auch nicht, dass 6 Minuten da nicht ausreichen würden – zumal in Laim mit ähnlicher Umsteigesituation via Unterführung an einem Bahnsteigende ja 5 Minuten planmäßig ausreichen.
Oh, und ein automatischer Zeilenumbruch im Bahnhofsnamen bei öffnenden Klammern statt nur bei Leerzeichen könnte auch nicht schaden.
Also ich fühle mich keiner Schuld bewusst, was meine Eingaben gemäß den Vorgaben „in m“ und „in kg“ betrifft, und finde die roten Fehlermeldungen, die nach dem Abschicken erschienen, unberechtigt! Ich prangere das an!!1
(Nicht dass der BMI so wahnsinnig wichtig und entscheidend wäre, aber ich bin mal eben neugierig gewesen.)