Nachgegeben

Auf dem Kaufhaus-Parkplatz gegenüber war lange Zeit eine „Delle“, wo sich immer so schön das Wasser gesammelt hat – nun hat die Asphaltdecke nachgegeben:

Schlagloch

Nur ob der Asphalt dabei wirklich so klug war?

Wenn ich jetzt Zeit hätte, würde ich die ganze Zeit am Fenster stehen und die Autofahrer beobachten, wie sie auf dieses Absperrüngchen reagieren…

Websnapr ist weg

Thumbnail Wie einige andere auch hatte ich meine Blogroll mittels Thumbnails, also kleiner Bildschirmfotos der Blogs wie dem hier rechts von meinem, bebildert und dafür den kostenlosen Dienst von Websnapr.com eingesetzt. Allerdings hat Websnapr nun nicht nur seinen Code zum Einbinden der Bilder geändert, sondern auch eine Vorschauseite zwischengeschaltet.

Die Änderung hatten sie in einer phishing-verdächtigen Mail Anfang Februar angekündigt, und mittlerweile werden auch die auf die alte Art eingebundenen Bilder durch einen Hinweis ersetzt. Phishing-verdächtig? Ja, denn dem knappen Hinweis auf die Code-Änderung und „You can find the new code and an instruction to integrate it on the following website:“ folgte ein Link, der zwar http://www.websnapr.com/code/ anzeigte, aber tatsächlich auf http://rmtl.net/c/4/undnochvieleandereZahlen ging.1 Und das, wo sie die Vorschauseite als Sicherheitsfeature anpreisen!

Den Hinweis hatte ich dem Betreiber auch in einer Mail geschrieben und gleich meinen Senf zu den Änderungen dazugegeben – der Einfachheit halber hier am Stück wiedergegeben:

ist die untenstehende Mail wirklich von Ihnen? Der API-Key stimmt (kann man aber aus den Bild-URLs abgrasen), die Mail-Adresse ist nicht die, die in meinem Impressum steht (zwar auch leicht zu erraten, aber für automatisierte Phisher wäre das unüblich) – das versteckte Link-Ziel ist aber ein ganz anderes als das angegebene. Manuell eingegeben ist tatsächlich die Rede von einem neuen Code, wenn auch nicht von einem Ablauf des alten.

Wenn das tatsächlich echt ist, dann ist das eine zwar durchaus ironische, aber, mit Verlaub, auch dämliche Art, u.a. ein angebliches neues Sicherheitsfeature auf eine Art anzukündigen, die vernünftige Benutzer und Mailprogramme dubios finden.

Und um unabhängig von der Mail mal kurz auf den neuen komischen JS-Code selbst zu sprechen zu kommen: Er funktioniert nicht. Jedenfalls dann nicht, wenn man sich an die kurze Doku hält und für die Größe T oder S angibt, denn der Code akzeptiert nur Kleinbuchstaben.

Und die neuen Funktionen? Für meine Blogroll, wo ich Websnapr einsetze (und wo das eine zusätzliche externe Javascript-File noch okay wäre), brauche ich kein Preview – im Gegenteil, das wird mehr nerven als nutzen. Was bietet Ihre Sicherheitsfunktion mehr als die Warnungen, die eh schon in modernen Browsern eingebaut sind? Was soll der Unsinn mit dem aufgezwungenen target=_blank? (Ja, ich gehöre zur der Fraktion, die diese Unsitte nicht mag…) Sprachauswahl scheint’s auch keine zu geben. Und dann noch ein Tracking-Code (trafficmaxx).

Okay, klar, einem kostenlosen Dienst sollte man nicht unbedingt tief ins sprichwörtliche Maul schauen – aber wenn der neue Code Pflicht wird, bin ich bestimmt nicht der einzige, der sich verabschiedet. (Und wahrscheinlich wird Ihnen das auch nicht unrecht sein…)

Websnapr 2.0 Please update your websnapr code: websnapr.com/code Antwort hab ich keine erhalten. Aber die Großbuchstaben in der Doku haben sie immerhin ebenso korrigiert wie das JavaScript – das übrigens immer noch auf eine sehr seltsame Weise 16 Variablen mit je zwei Zeichen vorbelegt, um daraus einen „Hash“ zuerst einer weiteren Variable zuzuweisen und dann nochmal einzeln der aufgerufenen URL zu übergeben…

Ergänzend zu dem bereits Erwähnten, was mich an der Preview-Seite stört, wäre zu erwähnen, dass über der eigentlichen Vorschau Werbung plaziert ist – sicher, irgendwie müssen die sich finanzieren, und wenn das Premium-Dienste-Modell nicht funktioniert… aber es stört trotzdem. Auch wenn jeder Besucher für sich (aber nicht ich als Verlinker) die Previews abschalten kann – trotzdem gelangt er auch dann nur über eine 302-Weiterleitung via Websnapr ans eigentliche Ziel.

Was noch mehr stört, ist der Tracking-Code von trafficmaxx.de (das zur selben Firma gehört, die vor einiger Zeit Websnapr gekauft hat). Zugegeben, im Prinzip kann jeder Server, auch wenn er nur ein Bild ausliefert, den Besucher insofern nachverfolgen, wie er Webseiten besucht, die Bilder vom selben Server nachladen, auch Cookies sind möglich (aber i.d.R. auf den setzenden Server beschränkt). Allerdings sind die Möglichkeiten eines dedizierten Tracking-Dienstes, der potentiell auf kommerziellen Webseiten weiter verbreitet ist als Web-Thumbnails, umfassender, nicht zuletzt da durch JavaScript mehr Informationen gesammelt werden können. In Zeiten, in denen Datenschützer nicht nur Google Analytics zurecht kritisch beäugen, sondern anderweitig mitunter übers Ziel hinausschießen, sind mir solche Tracker nicht unbedingt sympathisch…

Langer Rede kurzer Sinn: Websnapr ist rausgeflogen, ein Ersatz musste her. Konna hat Thumber.de als Ersatz vorgeschlagen – diese bieten kostenlose Basisdienste und kostenpflichtige Premium-Dienste an. Also hab ich mich schnell angemeldet – und erst hinterher festgestellt, dass sie beim kostenlosen Dienst keine Bilder von Unterseiten/Unterverzeichnissen erstellen. Und das ist bei meinen Links zu diversen einzelnen Blogs unter ScienceBlogs.de doch etwas blöd.

Ein paar Tage können die Thumber-Bilder noch drinbleiben, aber ich brauch halt wieder Ersatz. Andere Dienste, die ich bisher gefunden habe, sehen z.T. auch nicht so wahnsinnig vertrauenerweckend aus, was Datenschutz & Co. betrifft, weshalb ich an eine halbautomatische Lösung denke: Ein (Windows-)Programm, das eine Liste von Webseiten abarbeitet und abspeichert und ggf. selbst hochlädt; es reicht ja an sich, wenn man das einmal im Monat oder nach Änderung der Blogroll laufen lässt – in dieser Hinsicht ist der Einsatzzweck in der Blogroll ja recht anspruchslos…

Kennt jemand so ein (kostenloses) brauchbares Programm? Wenn nicht, schreib ich’s mir in den nächsten Tagen halt selber2, aber gegen Zeitsparen hab ich auch nichts.^^

  1. Dass diese Domain ohne eigenen Inhalt zum beliebten(?) Newsletter-Massenmailprogramm Rapidmail gehört, muss man auch erst in den Whois-Daten rausfinden… []
  2. und würde es dann auch veröffentlichen – wobei man keine allzu umfangreiche, schöne Benutzeroberfläche erwarten sollte… []

Bilderrätsel 64

So, nach der zeitmangelbedingten Pause letzte Woche gibt’s heute wieder ein Bilderrätsel – was zeigt dieser Ausschnitt?

br64a

Wie immer gibt’s bei Bedarf Tips in den Kommentaren sowie neue Ausschnitte. Und einen Tip gleich vorneweg: Es hat nichts mit niederem Adel, Rücktritten, Blendern oder Betrügern zu tun…

(19:16) Neuer Ausschnitt:

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Gelöst von Rolak: Eine Baumeinfassung – übrigens an derselben Stelle, wo ich im August den Unterbau habe erraten lassen. :)

br64s

Ein geteiltes Cello

Nein, nicht wirklich – das ist nur ein Titel, der den Bandnamen der Vorgruppe und das Hauptinstrument der Hauptgruppe gestern im Zenith in München kombiniert: A Life Divided, die quasi ein Heimspiel hatten, und Apocalyptica aus Finnland. Zunächst zur Vorgruppe, zu sehen in den ersten beiden Bildern:1

A Life Divided A Life Divided

Die durfte eine gute halbe Stunde spielen und tat das auch mehr als ordentlich – die Einordnung „Electro Rock/Synth Rock“ aus der Wikipedia war dabei nicht allzu auffällig, Gitarren waren, wie erhofft und nicht unüblich live mehr als im Studio, auch hinreichend vertreten. Wie auch ihr Cover von „Sounds Like A Melody“ und das öfter auf Rockantenne zu hörende Heart On Fire. Außer dass der Sänger manchmal etwa deutlich hörbarer hätte sein können, war das ein gelungener Auftakt.

Apocalyptica Apocalyptica

Nach kurzem Umbau und dafür um so länger erscheinenden Wartezeit, insgesamt trotzdem „nur“ eine knappe halbe Stunde, kamen dann die drei Cellisten und ihr Drummer auf die Bühne. Ist ja schon etwas ungewöhnlich, diese Kombination – aber gut! Und richtig ins Zeug legen sie sich auch – auch beim Cello-Streichen kann man die Mähne kreisen lassen… und ein Cello macht auch mehr her als eine Gitarre, wenn man’s zum Jubel in die Luft reckt.^^

Apocalyptica Apocalyptica

Für vier oder fünf Songs kam noch der Sänger auf die Bühne, bei einem Stück im ruhigen, klassischen Mittelteil ergriff dafür der Drummer das vierte Cello, und im Stück danach schnallte er sich eine einfache Trommel um. Danach ging’s natürlich wieder heftiger zur Sache; insgesamt eine gute Abwechslung. Der Bezeichnung „Cello Rock“ oder „Cello Metal“ müssen sie ja irgendwie gerecht werden.^^ Das ging natürlich auch mit den drei instrumentalen Metallica-Covern (Master Of Puppets, One, Seek And Destroy) – mit denen hat die Band ja damals begonnen –, die sie über den Hauptteil der Show verteilt gespielt haben.

Eine Setlist für München ist bei setlist.fm noch nicht eingetragen, sie dürfte von denen der letzten Tage aber nicht zu sehr abweichen. (Das Eintragen überlasse ich aber lieber denen, die die Band und die Stücke besser kennen…)

Apocalyptica Apocalyptica

Nun, was gibt’s noch groß zu sagen? Die Jungs schienen mit Spaß bei der Sache gewesen zu sein und spielten rund 1 Stunde und 45 Minuten lang (übrigens perfekt getimet, dass ich ohne Eile den vorletzten Zug erreichen konnte) – kein Rekord, aber ordentlich.

Die Lautstärke fand ich (dort, wo ich stand) eigentlich perfekt (und bei der Hauptband auch besser abgestimmt als bei der Vorband) – nicht zu leise, dass man einschläft ;) , laut genug, dass man auch Bässe spürt, aber nicht so laut, dass man unbedingt Ohrenstöpsel braucht. (Außer vielleicht man steht vorne an der Bühne.)

Apocalyptica Apocalyptica

Mir kam die Halle nicht allzu stark gefüllt vor, verglichen mit anderen Konzerten – aber vielleicht täusche ich mich da etwas, denn ich war früher da also sonst oft und hab mich nicht ständig umgesehen, wie viele bis zum Beginn von Apocalyptica noch kamen. ’n Haufen Leute waren trotzdem da, und an der Stimmung hab ich nichts zu meckern.

Apocalyptica Apocalyptica

:rocks: Auch am gesamten Konzert hab ich nichts zu meckern, und so war’s wieder einmal ein schöner Abend…

  1. wie üblich hat die Kamera so ihre Probleme im Dunkeln, und leider scheint sie auch etwas Dreck zwischen den Linsen zu haben, die v.a. beim Reinzoomen links als dunkle Flecken zu sehen sind. :( []

Projekt Hörsturz 40

Projekt Hörsturz Es ist mal wieder Zeit für eine neue Runde im Projekt Hörsturz, bei dem die Teilnehmer alle zwei Wochen einige Songs bewerten – diesmal wieder eine normale Runde.

  • 31Knots – The Savage Boutique (von Kristin)
    Frisches Latin-Getrommel, -Geblase und -Geklimper gemischt mit Indie-Rock; die Art der Stimme hat mich ein bisschen überrascht, aber im Verlauf des Lieds passt sie eigentlich. Flott und fröhlich, manchmal aber etwas zu chaotisch.
    3½ von 5 Sternen 3½ Felle – gestern vor mir an der Kasse haben übrigens ein paar Mädels u.a. Wolldecken gekauft, um sich anscheinend Neandertaler-Faschingskostüme zu schneidern; es fiel in ihrem Gespräch auch der Satz „schon mal Neandertaler in ’nem sexy Top gesehen?“ (o.ä.). Eine Wilden-Boutique dürfte in der Tat eintöniger gewesen sein als Boutiquen heutzutage…
  • Max Raabe – Küssen kann man nicht alleine (von Mars)
    Altmodischer deutscher Gesang, teils interessant mit netter Melodie, teils schnulzig und etwas langweilig.
    1½ von 5 Sternen Reichen 1½ Münder zum Küssen?
  • The National – Bloodbuzz Ohio (von Dr. Borstel)
    Trommeln und anschwellende Musik versprechen mehr, als die langsame dunkle Stimme dann liefert, denn im weiteren Verlauf ist dann auch viel Indie-Durchschnitt drin. Zeitweise wenig abwechslungsreich, aber doch ’ne schöne Melodie.
    3 von 5 Sternen 3 nationale Waseigentlich?
  • Fountains Of Wayne – Red Dragon Tattoo (von maloney8032)
    Indie-rockend geht’s weiter, der Gesang ist dann aber ziemlich altmodisch und könnte einige Jahrzehnte älter sein. Insgesamt nix Besonderes. Und die paar elektronischen Klänge passen nicht zum Rest.
    2 von 5 Sternen 2 – naja, Wayne?
  • Hey Rosetta! – Yer Spring (von JuliaL49)
    Fängt recht sanft an – steigert sich’s oder dudelt’s weiter? Ersteres, zum Glück: Schlagzeuger, Gitarrist und Streicher dürfen sich immer wieder etwas austoben. Aber nicht nur. Schöne Mischung.
    4 von 5 Sternen 4 – apropos Spring: Frühling, wo bist du?
  • I Blame Coco – Selfmachine (von David)
    Locker elektropoppig, netter Refrain; vielleicht ein Hit fürs Radio, aber nicht direkt für mich…
    3 von 5 Sternen 3 schuldige Töchter
  • X-Ray Dog – Time Will Tell (von Steve)
    Träumerische Hintergrundmusik – ich seh schon Kamerafahrten über verschneite und erblühende Berge und Täler vor meinem geistigen Auge…
    3 von 5 Sternen …und 3 Hunde laufen über die Wiese
  • The Unicorns – Sea Ghost (von Freddi)
    Na zum Glück beschränken sich die Geister nicht auf die Blöckflöte. Wieso laufen See-Geister eigentlich auf der Straße rum? Irgendwie witzig – das Lied selbst nur zum Teil, das ist ’ne Mischung aus Standard-Indie und einzelnen Abwechslungen.
    3 von 5 Sternen 3 einhörnige Seegeister, zum Glück weder pink noch unsichtbar
  • Tyondai Braxton – Platinum Rows (von beetFreeQ)
    Abgefahrenes Filmmusikähnliches, das bestimmt zu den einen oder anderen lustigen Animationsszenen passt. Aber so ganz allein? Und über 10 Minuten?
    1 von 5 Sternen 1 Blech, kein Platin
  • Black Stone Cherry – Blame it on the Boom Boom (von mir)
    Kerniger Rock und ohne Wertung, da mein Vorschlag.

Macht einen Durchschnitt von 2,67. Was mit auffällt: Die Schwankungen von Runde zu Runde werden geringer.

Okay, zu den paar Bonussongs:

  • Escape With Romeo – It’s Loneliness (Wumpscut remix) (von Konna)
    Fängt etwas arg elektronisch an. Und bleibt so, wenn auch mal ’ne Gitarre durchdringt. Ansonsten nicht mein Fall. Und wahrscheinlich trotz des Namens auch nichts für Julia. ;)
    1 von 5 Sternen 1 Romeo, der einsam bleiben muss
  • Fever Ray – When I Grow Up (von Kamil)
    3½ von 5 Sternen 3½ – Björk meets Ambient? Schön schräg…
  • Motocade – Holy Moly (von Graval)
    3 von 5 Sternen 3 heilige Blechle
  • Kylesa – Spiral Shadow (von Tenza)
    4 von 5 Sternen 4 Gitarren im Schlamm
  • The Blue Van – Run to the Sun (von Basti)
    3 von 5 Sternen 3 Sonnen – naja, eine würde mir schon reichen

So, das war’s. Mein Vorschlag fürs nächste Mal ist von jemandem, den ich schon vor Urzeiten vorschlagen wollte, aber dann ist er offenbar untergegangen: Foy Vance – Hope, Peace and Love (live)