Das nächste Thema der Woche bei Saris Projekt 52.
Planetenkollision!
Warum bis 2012 warten, bis… gar nichts passiert? Nein, man baut sich am besten sein eigenes Sonnensystem, ganz einfach online bei der Simulation „My Solar System“ der UCB (University of Colorado at Boulder, in diesem Fall), von der Phil Plait gestern (engl.) und Florian vorhin berichtet haben – dort gibt’s auch mehr Erklärungen dazu.
Man hat zwar nur vier Himmelskörper zur Verfügung, aber man kann trotzdem schön rumspielen und die Bahnen verfolgen, und meine Erfahrung mit Weltuntergängen scheint sich auszuzahlen: Nach nur wenigen Variationen hab ich ganz schnell einen schönen Crash hinbekommen, wie es sich gehört – muahahaha! Welten, erzittert! Planet X Planet III kommt!
Es können auch schöne Muster dabei herauskommen – probiert mal die Presets rechts oben aus, etwa „Double double“…
Musik-Quiz 84
Willkommen zum heutigen Rätselnachmittag, und heute gibt’s endlich wieder ein Julia’sches Liedzeilenquiz, d.h. es werden ein paar Textzeilen gesucht (und natürlich auch Lied und Künstler), die mit einigen Tips beschrieben werden, die ich nacheinander in Abständen von ca. 15 Minuten geben werde. Fragen in den Kommentaren werden natürlich auch beantwortet.
- Gewissensfragen für zwei Ziele und eine Flucht sind das Thema der heute gesuchten vier Zeilen.
- (16:20) Hoffentlich wird einem angesichts des Liedtitels nicht schwindlig.
- (16:34) Der Bandleader ist auch aus einem anderen Beruf träumerisch bekannt.
- (16:50) Es gibt auch eine alternative Version des Lieds, in der eine Himmelsrichtung eine Rolle spielt.
- (17:11) Der ungewöhnliche Bandname hat sogar etwas Wissenschafliches.
- (17:33) Gewisse Probleme mit der alten Plattenfirma spiegeln sich auch im Albumtitel wider.
- (17:51) Die angesprochene Flucht findet vor einem heftigen Wetterereignis statt, das auch den Liedtitel ziert.
- (18:17) Welche Bands haben eigentlich sonst noch eine Zeitangabe im Namen?
Gelöst von Yjgalla: „Hurricane“ von 30 Seconds To Mars vom aktuellen Album This Is War (Album-Version, Version mit Kanye West – die „Himmelsrichtung“ –, Text) mit den Zeilen
Tell me would you kill to save a life?
Tell me would you kill to prove you’re right?
Crash, crash, burn let it all burn
This hurricane’s chasing us all underground
Zum Bandnamen sagt Wikipedia:
Der Bandname ist nach Aussage von Jared Leto einer Kapitelüberschrift aus dem Thesenpapier eines früheren Harvard-Professors entnommen. Hierin setzte sich der Verfasser mit dem exponentiellen technischem Wachstum und deren Bezug zur Menschheit auseinander, nach welchen wir uns – theoretisch gesehen – nur dreißig Sekunden vom Mars entfernt befinden.
Jared Leto, Sänger und Gitarrist, ist auch Schauspieler und u.a. aus Requiem for a Dream bekannt – daher das „träumerisch“ in Tip 3.
Danke fürs Mitmachen und bis nächsten Dienstag…
Foto: Jason Stitt – Fotolia.com
Englisch lernen mit Queen-Songs (4)
Diese kleine Serie hab ich schon viel zu sehr vernachlässigt – höchste Zeit also für einen neuen Beitrag, auch wenn es mal wieder kein eigentlicher Queen-Song ist, sondern ein Solo-Stück von Queen-Drummer Roger Taylor namens „Dear Mr Murdoch“. Und natürlich geht es darin um den „Medienmogul“ Rupert Murdoch, der auch derzeit einen Streit mit Google anzettelt, weil ihm Geld natürlich wichtiger ist als die Gepflogenheiten im Internet…
Hier ein Fan-Standbild-Video mit eingeblendetem Text, und separat gibt’s den Text z.B. hier bei LyricWiki1:
Es folgt wie üblich eine Auswahl an Textzeilen mit Vokabeln. Anmerkungen, Korrekturen und Verbesserungsvorschläge sind natürlich immer willkommen.
dear mr murdoch, what have you done
with your news of the screws and your soaraway sun?
News of the World ist ein sonntägliches Boulevardblatt, das sich durch seine Vorlieben für Sexskandale die Spitznamen „News of the Screws“ und „Screws of the World“ verdient hat (eine Bedeutung von to screw ist ja die Ausübung des Geschlechtsverkehrs2).
Das andere berühmt-berüchtigte Blatt ist natürlich The Sun, und Soaraway Sun ist eine häufiger zu findende Bezeichnung dafür, offenbar bezogen auf ihren rasanten Popularitätsaufstieg (to soar: aufsteigen, steil ansteigen; also hier wohl: der Konkurrenz davonfliegen) in den 1970/80ern, nachdem Murdoch sie übernommen und, äh, qualitativ etwas Richtung Boulevard geschoben hat.
how many time must they poke and they pry
to poke: stochern, stecken, stoßen, stöbern
to pry: spähen, neugierig sein; to pry open: aufbrechen
just to add to the grime they even screwed up the times
grime: Schmutz, (Ruß)
Und ich vermute mal stark, dass hier auch die renommierte Times gemeint ist, an der die Konkurrenz nicht spurlos vorübergegangen ist.
dear mr murdoch you play hard to see
but with your bare-arsed cheek you should be on page three
to play hard to get: sich rar machen, sich zieren; …to see ist wohl ähnlich gemeint, in Richtung Versteckspielen. Muss sich ja reimen… Auf Seite 3 finden sich in der Sun die nackten Mädels, die in so einem Blatt ja irgendwie Pflicht sind.
and dear mr murdoch you’re really the pits
sth./sb. is the pits: etw./jmd. ist das Letzte, ist übel (pit: Grube)
they go straight for the lowest common denominators
how could they fail? go straight to jail – (no bail)!
lowest common denominator: kleinster gemeinsamer Nenner
bail: Kaution (gegen Kaution freilassen)
you control half our media whose values don’t scan
scan: v.t. absuchen, abtasten, prüfen, überfliegen, …; v.i. Sinn ergeben, (das richtige Versmaß haben)
with your minions like vultures and carrion crow
minion: Lakai, Ergebener, Speichellecker
vulture: Geier, Aasgeier
carrion crow: Rabenkrähe, Aaskrähe (carrion: Aas)
Sympathische Typen, oder?^^
dear mr murdoch you’re a dangerous chap
with your jingoist lingo we’re drowning in crap
chap: Bursche, Kerl
jingo: (abwertend) Chauvinist, Hurrapatriot; jingoist: entspr. …isch.
lingo: (abwertend oder lustig) Sprache, Kauderwelsch; Fachjargon
dear mr murdoch where are you coming from?
getting so hard to tell if you’re a yank, oz or pom
yank, yankee: Ami (Brit.,ugs.)
oz: Australien/Australier (Slang)
pom: Brite (im australischen Slang)
(Murdoch stammt aus Australien, ist zusätzlich USA-Staatsbürger und eben auch im UK aktiv.)
dear mr murdoch you do it with zing
zing: Schwung
and dear mr murdoch what have you done?
you’re not quite as nice as attila the hun
Nein, man kann nicht behaupten, dass Roger Taylor den Herrn Murdoch sympathisch findet, wenn er ihn so mit Attila dem Hunnenkönig vergleicht… der wird im Englischen übrigens wahlweise /ˈætɨlə/ oder /əˈtɪlə/ ausgesprochen.
Die üblichen Linktips:
- Leo Online-Wörterbuch (mit Forum)
- dict.cc Online-Wörterbuch (scheint mehr Redewendungen zu kennen)
- Urban Dictionary – gut bei Umgangssprache und Redewendungen
- Der Englisch Blog
- überraschenderweise derzeit komplett, obwohl sie Queen-Songs gerade mit „Unfortunately, we are not licensed to display the full lyrics for this song at the moment“ verstümmeln… [↩]
- die Hauptbedeutung „schrauben“ bietet ja auch Gelegenheit zu einem Wortspiel der Art „How many people does it take to screw in a lightbulb? Two, but how do they get inside?“ [↩]
Spule leer, Halle voll
Zumindest fast, denn da es noch Karten an der Abendkasse gab, war das Konzert vermutlich nicht ausverkauft – aber irgendein Wortspiel brauche ich ja.^^ (Wem jetzt Fragezeichen über dem Kopf schweben: Einige Zentimeter weiter unten kommt eine Erklärung…)
Die Rede ist von Lacuna Coil am Freitag in München im Backstage (Halle)1. Erste Vorgruppe war Deadlock (1. Foto; aus Deutschland und bei den Konzerten hierzulande dabei) mit Melodic Death Metal und gar nicht mal schlecht – die Stimmung war spürbar besser als bei Vorband 2 namens Dommin aus L.A. (2. Foto; europaweit dabei), die gothiclastiger waren und erst gegen Ende ein bisschen mit dem Publikum interagiert haben, bevor sie dann am Ende ihres Sets mit einem Cover von „I Just Died In Your Arms Tonight“ noch am meisten Reaktion bekamen. Immerhin kam ihre Musik live besser (und härter, rockiger) rüber als die paar Studioaufnahmen, die ich mir zuvor auf Youtube angesehen hatte.
Wäre vom Stimmungsaufbau her also andersrum geschickter gewesen, aber was soll’s. Nachdem dann also 2x 30 Minuten Vorbands und die Umbauzeiten vorbei waren, kam denn auch die „leere Spirale“ – so laut Wikipedia die italienisch-englische Bedeutung des Bandnamens, aber Leo nennt für lacuna nur das Substantiv „Lücke“ (und „Spule“ im Titel ist eine technische der zahlreichen Bedeutungen von „coil“) – für ihr Set auf die Bühne, das dem von Köln entsprochen haben dürfte.
Lacuna Coil spielen übrigens Gothic Metal/Alternative Metal mit Sängerin und Sänger, und das aktuelle Album Shallow Life, von dem auf der Shallow Life Tour natürlich viele Songs gespielt wurden, ist kommerzieller geworden mit durchaus auch mainstreamigen, poppigen Einflüssen, die aber live besser klangen, sprich: weniger poppig.
Trotz 18 Songs – drei davon als „obligatorische Zugabe“ – war das Set mit rund 80 Minuten aber überraschend kurz, ist man doch von Hauptbands sonst eher „typische“ Auftrittslängen von um die zwei Stunden gewohnt. Vielleicht war das auch der Tatsache geschuldet, dass der Bassist wegen einer Schulterverletzung gefehlt hat – dennoch haben sie eine gute, mehr als nur ordentliche Performance abgeliefert, aber, was auch ein bisschen kritisch gemeint ist, professionell durchgezogen. Der Stimmung in der kleinen, max. 500 Leute fassenden Halle schien das aber keinen großen Abbruch getan zu haben, finde ich.
Etwas Abwechslung gab’s mit der Ballade „Wide Awake“, die nur mit Sängerin Cristina, Drummer und einem Gitarristen dargeboten wurde. Später gab’s dann einen „Wettbewerb“, bei dem die Band sehen (bzw. hören) wollte, welches Publikum eine bekannte Coverversion am lautesten mitsingen könne. Irgendwie hab ich aber den Verdacht, dass sie in jedem Land ebendieses Land als die besten Mitsänger lobt. Dabei handelte es sich paradoxerweise um Depeche Modes „Enjoy The Silence“…
Ungeachtet der Kürze (und mit Pausen waren’s ja doch drei Stunden) fand ich es trotzdem ein tolles, unterhaltsames Konzert, dessen Preis von knapp 22 € schon ein richtiges Schnäppchen war. (Dass sie dennoch keine größeren Hallen füllen können, dürfte wohl auch ein Zielgruppenproblem mit der teilweisen Stiländerung im letzten Album sein, das zu wenig neue Fans angezogen zu haben scheint…)
» Komplettes Album auf last.fm
- das ist kein Vor- oder sonstiger Ort, sondern neben „Werk“ und „Club“ eine von drei Locations, aus denen das Backstage besteht [↩]