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Originell – doch wozu?

stoff-brief Ein Brief von meiner Krankenversicherung, der neben der Ankündigung, mit welcher Beitragsrückerstattung ich rechnen könnte, wenn ich auch dieses Jahr keine Leistung in Anspruch nehme, noch ein allgemeiner Werbebrief lag, der sich auf die fünf Sinne bezieht und – natürlich – wie toll die Versicherung doch ist.

Auf der Vorderseite: ein Stück weicher, samtartiger Stoff im Bild eines Sofas (siehe Foto), irgendwie die Perspektive zerstörend – durchaus witzig und originell, etwas zum Fühlen. Nur was soll es im Endeffekt bringen?1 Etwas mehr Beachtung, ja, aber ich denke, es bringt kaum mehr Beachtung für den eigentlichen Inhalt. (Und was sagen die Altpapierverwerter dazu, wenn – wie ich vermute – viele Leute das Stück Stoff nicht separat entsorgen?)

„Sehen, hören, fühlen, riechen, schmecken“, „mit allen fünf Sinnen erleben“, heißt es im Brief – also gut, überprüfen wir das mal:

Sehen: klappt, ich seh den Brief.
Hören: Naja, man kann damit rascheln.
Fühlen: Ich fühle auch das Papier, nicht nur den Stoff – wobei das Stoffgefühl in einem Brief natürlich ungewöhnlich ist.
Riechen: Das Papier riecht ’n bisschen nach Papier und Druckfarbe.
Schmecken: Mmpf, daf Papier fmeckt nift fo gut.

Wir fehen awfo: man kann feine fünf Finne auf einen Brief anwenden, aber wotfu?

  1. Außer dass manche Empfänger vielleicht darüber bloggen. ;) []

Ist das clever?

Clevercard-Werbung Genug von Werbe-E-Mails oder Webseiten-Werbung, in denen man mühsam einen Link anklicken muss? Das Abtippen von interessanten Web-Adressen auf gedruckter Werbung ist zu einfach? Hier kommt die (heute mit einer Postwurfsendung beworbene) Lösung der Deutschen Post: die Clevercard, „die Eintrittskarte für meine Onlinewelt“!

Man nehme: Eine scheckkartengroße Papierkarte mit gedruckter Elektronik – was an sich durchaus clever ist –, die ein paar Bytes speichern kann; ein kostenlos bestellbares Lesegerät, das sich anscheinend als USB-Tastatur ausgibt, um per Windows-Ausführen-Dialog1 eine auf den Karten gespeicherte Webadresse aufzurufen; und den Willen, seine Adresse zu Werbezwecken weiterzuverbreiten – und fertig ist eine weitere Art, Werbemüll, pardon, „attraktive und exklusive Angebote“ zu verbreiten, bei der der Kunde sich sogar aktiv beteiligt fühlen darf!

Mag ja anfangs – also so mit dem Starter-Paket mit Lesegerät und ein paar Karten und spätestens der ersten Karten-Nachlieferung – noch einen gewissen Neugier- und Coolness-Faktor haben, zumindest für gelangweilte Omas, die sich auf dem iPod des Enkels nicht zurechtfinden, oder kleine Kids, die noch nicht mit dem iPod der Oma spielen dürfen, weil die Gefahr besteht, dass sie ihn verschlucken. Aber sonst? „Die Nachfrage nach unserem Paket ist groß“, schreibt die Post – tja, wahrscheinlich gibt’s eben doch genug Leute, die das ungeachtet der Adressweitergabe mal ausprobieren wollen, koscht ja nix!

Ich neige eher dazu, neuerdings.com zuzustimmen:

Das sinnloseste Gadget des Monats November scheint gefunden.

 


Siehe auch:

  1. Mac- und Linux-Nutzer bleiben mangels Kompatibilität zwangsweise verschont; immerhin kommt das Gerät so ohne Treiber aus. []

0,06% Artikel reduziert!

Über 50 Artikel reduziert! Ist schon irgendwie lustig, wenn ein großes Versandhaus wie Neckermann mit „Über 50 Artikel reduziert!“ wirbt, oder nicht?1

Gut, das bezieht sich natürlich nur auf die Artikel, die im Werbebrief (mit dem obligatorischen 10€-Gutschein) genannt werden – trotzdem klingt es komisch, so viele Artikel wie Neckermann eben anbietet. Nämlich 85.958, wenn ich die Angaben im Web bei den einzelnen Kategorien addiere2, eventuell zuzüglich 6095 Weihnachtsartikel, wenn die nicht auch in den anderen Kategorien auftauchen.

(Natürlich sollte ehrlicherweise nicht unerwähnt bleiben, dass sich in ihrer Schnäppchen-Kategorie 14.988 Artikel befinden, also nicht wirklich nur so wenige wie im Brief.)

  1. Wenn du es nicht lustig findest, naja, dann ignoriere diesen Beitrag eben. ;) []
  2. Kann ich in meinem Editor nach einfachem Copy&Paste der Listen, ich musste nicht alle Zahlen einzeln abtippen. []

Da fehlt doch was

Aus einer Versandbestätigung eines Online-Shops neulich, Freitag Abend 21:42 Uhr:

Die Sendung wird mit der Sendungsnummer durch DHL befoerdert.

Den aktuellen Status Ihrer Lieferung koennen Sie ab dem naechsten
Werktag mit der unten angegebenen Adresse auf der DHL-Website abrufen
oder unter der DHL-Telefon-Nr. 01802 – 30 22 00 erfragen (0,06 EUR je
Anruf im Festnetz).

 

(Falls beim Ausfuehren des Links ein Fehler auftritt, kopieren Sie bitte
den vollstaendigen Link in das Eingabefeld Ihres Browsers.)

Sendungsnummer? Link? Öhm… :zuck:

Am Dienstag ist das Paket dann angekommen. Anscheinend war’s wohl doch nix mit dem schnellen Freitag-Abend-Versand…

Wieder ein Geschenk

Penlight Ein Geschenk mit der Hoffnung auf ein Gegengeschenk in Form eines Werbe-Beitrags auf dem Blog, wie es verschiedene Blogger immer wieder erhalten, versteht sich. In diesem Fall war heute eine stiftförmige LED-Taschenlampe mit zweiseitigem Anschreiben von einem Berliner Reisebüro namens Stern Tours in meinem Briefkasten.

Und nicht nur in meinem: Das MoehBlog berichtet schon darüber, ebenso Baynado, der auch gleich die Firmengeschichte wiedergibt… und wer noch?

Nach der Einleitung (immerhin mit persönlicher Anrede und nicht rein geschäftsmäßig) auf der ersten Seite und der Erkenntnis, dass eine Taschenlampe u.a. besser ist als ein Feuerzeug, wenn man am Kabelgewirr unter dem Schreibtisch herumbasteln will, gibt’s auf der zweiten Seite die Firmengeschichte; irgendwie, so scheint es, ist der Inhaber sich in diesem Brief nicht ganz sicher, ob er jetzt das 55jährige Jubiläum, die Gründung 1955 oder das 50jährige Bestehen feiern soll :) – auf der Webseite steht dann wenigstens klar „Reisebüro seit 1953“.

So sag ich denn auch artig danke für das LED-Penlight samt Batterien (und Klarsichthülle, in der sie drin lag), ist sicher mal nützlich.

Nun hab ich weder etwas gegen solche kleinen Geschenke – sie sind mir immer noch tausendmal lieber als einfache Mails, die z.B. einen Werbelink in einem aktuellen Beitrag hinter einem Wort wie „Feuerwerk“ für 30€ kaufen wollen, wie neulich angeboten –, noch geht’s mir hier auf meinem Blog ums Geld (oder geldwerte Gegenstände), aber wann ich wie für wen Werbung mache, entscheide ich selber, und entsprechend konnte ich mich (ähnlich wie bei der Schwanenhals-USB-Lampe damals) gerade noch zu obiger Namensnennung durchringen; nun hat Thomas, der Absender, seine Sache nicht unbedingt schlecht gemacht1, aber für die nächste Werbesendung erwarte ich schon mehr.2 :mrgreen:

  1. und mit den Jahreszahlen für etwas erheiternde Verwirrung gesorgt ;) []
  2. Und damit meine ich nicht noch mehr Text. []