Projekt Hörsturz 21

Projekt Hörsturz Ist das Projekt Hörsturz nun… a man / Made twenty-one / You know baby / We can have a lot of fun?1 Wollen wir’s hoffen. Und wollen wir hoffen, dass nicht so viel Trash wie beim gestrigen Eurovision Song Contest dabei ist – aber das dürfte nicht schwer werden. Immerhin gab’s da mit Lena M[ae][iy]er-Sonstwas eine überraschende Siegerin – überraschend in der Hinsicht, dass sie gewonnen hat, zumindest. Ob diese Hörsturz-Runde auch eine Überraschung bietet, wird sich zeigen…

Ihr seht mir hoffentlich nach, dass ich mich bei den Anmerkungen zur Punktevergabe vom ESC inspirieren ließ…?

  • The Hot Melts – Edith (von JuliaL49)
    Heftig schrammelnd geht’s schon mal los. Netter Wechsel von instrumentalen und Gesangsphasen. Dass der Sänger visuell ein bisschen wie ein [zensiert] rüberkommt, ignorieren wir mal, schließlich geht’s um die Musik. Und die bietet zwar keinen Welthit, aber doch was Ordentliches zum Anfang.
    4 von 5 Sternen 4 geschmolzene Telefonvotingleitungen
  • Paco de Lucia, John McLaughlin, Al di Meola – Mediterranean Sundance (von Freddi)
    Drei Herren mit akustischen Gitarren betreten die Bühne. Naheliegend, schließlich stehen da oben drei Männernamen. Aber entgegen des Titels tanzen sie nicht, und die Sonne ist auch schon untergegangen. Wenigstens ein paar Tänzerinnen hätten sie ja engagieren können – aber sie wollten wohl nicht, dass ihre zweifellos vorhandenen Saitenzupf­fähigkeiten dadurch untergehen. So fehlt dann halt ein bisschen was zur Stimmung, aber auch so ist’s eine schöne Abwechslung hier…
    3 von 5 Sternen 3 Herren, die gestern wohl nicht in Oslo waren
  • Morlockk Dilemma – Elefant (von WeGi)
    In Bezug auf das Langweilige, das WeGi bei Kasumi überraschenderweise als gute Beispiele für deutschen Hiphop bezeichnet, meinte er, es wäre missverstanden worden – so kann man’s natürlich auch sehen.^^ Nichts für ungut, langweilig bleibt’s in meinen Ohren trotzdem. Wie macht sich nun diese Facette? Doppelte K im Namen wecken dank Tekkkkkno schon mal nicht die besten Assoziationen2
    …die in der musikalischen Genrezugehörigkeit glücklicherweise nicht bedient werden. Stattdessen wandert ein pfeifender Synthesizer langsam auf und ab, zu dem aggressiv getextet wird. Inhaltlich nicht gerade schön, aber stilistisch immerhin nicht so nölig-schläfrig wie so manch anderes. Dafür bin ich sogar geneigt, nicht glatte 0 Punkte zu geben. Für die wohlwollend abwechslungs­arm genannten Hintergrundtöne gibt’s aber nichts.
    Hat der DJ am Ende den Plattenspieler kaputtgescratcht? Ist deswegen 1/3 des Youtube-Videos nur Stille? ;)
    ½ von 5 Sternen ½ Hoffnung „Beim nächsten Mal wird’s besser“
  • The Cinematic Orchestra – To Build A Home (von beam)
    Ist diese lange, getragene Abwechslung zum Bisherigen nun ein Segen oder ein einschläfernder Fluch? Ach, immerhin merkt der Pianist später, dass die Tasten auch einen größeren Druck und eine schnellere Spielweise aushalten. Scheint aber Angst zu haben, dass das nicht lange gut geht, und verlässt zu früh fluchtartig das Lied.
    2½ von 5 Sternen 2½ kinotaugliche Performances
  • Callejon – Sommer, Liebe, Kokain (von Sebastian)
    Der Anfang erfüllt schon mal die Musikrichtungserwarungen, die man bei einem Vorschlag von Sebastian hat.^^ Erfreulicherweise. In dieser musikalischen Form ist mir Aggressivität lieber als körperlich-textlich gerappt. Auch wenn mir hier mitunter das Durcheinander von geschrienem Text und Gitarren zu durcheinander ist. Aber das ist halt Metalcore…
    Nur die im Text angesprochenen Ziele, der musikalischen Sommer-Sonne-Kokain–Fraktion ein Stück vom Kuchen des Kommerz abzujagen, ist mit solchen Musikrichtungen schwerer als im Stadl oder im ESC…
    4 von 5 Sternen 4 von 5, die zum ESC zu schicken sich niemand trauen dürfte

Macht einen knapp unterdurchschnittlichen Schnitt von 2,8. Weiter zu den Bonussongs, sobald der auf meine Dachgauben prasselnde Starkregen genug nachgelassen hat, dass man wieder was von der Musik versteht, so gut der Titel des nächsten Songs auch passen mag…

  • Eddie Gale – The Rain (von beetFreeQ)
    Eine seltsame Mischung, die (mir) irgendwie nicht so recht passen will.
    1 von 5 Sternen 1 Durcheinander – zwei Teilnehmer wurden gleichzeitig auf die Bühne geschickt
  • Fee­ding Fin­gers – Fire­flies make us Sick (von Robert)
    Schön ruhig. Schön und ruhig. Nur ohne echte Höhepunkte. Aber die würden vielleicht auch stören.
    3 von 5 Sternen 3 Glühwürmchen als Lightshow sind zu wenig
  • Foals – This Orient (von Kamil)
    Nett. Nicht mehr, nicht weniger.
    2½ von 5 Sternen 2½ Fohlen auf der Bühne – was sagt da der Tierschutz?
  • Freedom Call – Over the Rainbow (von mir)
    Schön klischeehaft, was ich mir diesmal ausgesucht hatte, hm?^^
    Keine Wertung, fürs eigene Land darf man halt nicht anrufen
  • Guns N‘ Roses – Paradise City (von Sir Donnerbold)
    Klassiker. Passenderweise kommt grad die Sonne wieder raus.
    4½ von 5 Sternen 4½ scheinbar heile Welten, deren Besingen sonst so massentauglich ist
  • Kirsty MacColl – Caroline (von Postpunk)
    Passt musikalisch zur vorherigen Punkte-Anmerkung. Leider.
    ½ von 5 Sternen ½ Auftritt fürs untere Mittelfeld
  • Malice Mizer – Beast of Blood (von Fini)
    Hajime mashite. Zumindest teilweise, weil das Schräge doch mit zu viel Poppigem gemischt ist.
    2½ von 5 Sternen 2½ Teilnehmer vom falschen Kontinent
  • Marina and the Diamonds – Hollywood (Acoustic) (von kasumi)
    Mal eine, die ihre Stimme nicht nur nicht zu verstecken braucht, sondern das auch nicht tut.
    4½ von 5 Sternen 4½ Diamanten, an denen sich Ralph Siegel verschluckt hat
  • The Cure – The Love Cats (von Stoffel)
    Cat content als Heilmittel zum Schluss?
    3½ von 5 Sternen 3½ durchdrehen in der Dankesrede

Mit 2,75 ist der Bonus-Teil nur knapp schlechter als die Pflicht und somit der Gesamtschnitt auch nicht viel anders: 2,77.


Mein Vorschlag fürs nächste Mal: Halestorm – It’s Not You. Aber, liebe Wettergötter, versteht den Bandnamen nicht falsch, ich will keinen Hagelsturm wie diesen! (via ui.)

  1. Bo Diddley, „I’m A Man“ []
  2. Die Glam-Metal-Band Dokken lassen wir mal außer Acht, denn deren Leader heißt wirklich so. []

2 Kommentare
1 Trackback

  1. jL

    Diesmal gehen die Meinungen ja wieder ziemlich auseinander :) Und auch die Genres. Finde ich richtig gut.

    • c

      Wär ja auch langweilig, wenn alles nur 5-Punkte-Rock-Songs wären. :) (Wenn auch besser als nur 0-Punkte-Schlager-Blasmusik-Rap-Mischungen…)

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