Keine Angst, weder war’s das für mein Blog noch geht’s posthum um Michael Jackson – dies ist ein Bericht von der gestrigen (14.4.2011) SmackDown-Show der WWE WrestleMania Revenge Tour in München. Die steht eben unter diesem Motto, leider auch passend zum gesundheitsbedingten Abschied (über den auch Sorkin neulich gebloggt hat) von Edge – einem meiner Lieblingswrestler –, der netterweise die Gelegenheit zum Abschied auch nutzte, anstatt zuhause zu bleiben.
Die letzte Wrestling-Show, die ich besucht hatte, war vor vier Jahren, da war’s wieder mal Zeit^^ – auch wenn, wie man so hört, die Shows mit den Jahren immer schlechter und langweiliger werden sollen und es auch diesmal „nur“ der SmackDown-Teil der WWE war, quasi die B-Kategorie hinter RAW (die zeitgleich in England unterwegs sind, wo auch die nächsten TV-Shows aufgezeichnet werden), und „wie üblich“ einige der größeren Stars von vornherein nicht dabei sind und die, die da sind, nicht so viel zeigen wie bei den PPVs, weil sie so ja auch das Verletzungsrisiko senken. Kann man ja auch verstehen. Das dann kombiniert mit regulären Eintrittspreisen von 100€ für nicht nur ringnahe Plätze, sondern im ganzen Innenraum und Teilen der unteren Tribüne, und es ist klar, dass die Halle weit entfernt davon war, ausverkauft zu sein. So leer wie auf dem ersten Bild1 von ca. 40 Minuten vor Beginn war’s nachher natürlich nicht.
Wenige Tausend waren’s wohl. Wie dem auch sei: Im Großen und Ganzen fand ich’s eigentlich ganz unterhaltsam und eigentlich besser als erwartet. Die Stimmung in der Halle schwankte zwischen ruhig und okay – klar, dass bei langsamen Szenen im Ring weniger los ist, und je spektakulärer die Moves werden, umso mehr Jubel gibt’s. Oder auch Buhrufe, wenn die Heels2 Oberwasser haben. Hätte insgesamt mehr sein können, auch in meinem Block war’s etwas wenig (wo ich mich dann weitgehend angeschlossen habe), aber manche, insb. eine Gruppe links3 am unteren Tribünenrand, die immer wieder nette Chants startete.
Und die Wrestler spielen da manchmal auch schön mit, gerade Wade Barrett – etwa als ein kleiner Junge ihn beim Einzug besonders intensiv ausgebuht hatte (und sich nicht einschüchtern ließ) oder als er vorgab, über die Absperrung steigen zu wollen, um auf genannte Gruppe, die lautstark „Asshole“ gerufen haben, loszugehen…
Apropos kleiner Junge: Das Mindestalter lag bei 10. Ich tu mich da beim Schätzen etwas schwer, aber viele dürften noch gerade so reingekommen sein. Und es waren durchaus etliche Kinder da, viele auch mit mexikanischer Maske für Rey Mysterios Auftritt – einer der Fan-Lieblinge, der sich gerade für die jungen Maskenträger Zeit nimmt.
In diesem Forum gbt’s übrigens eine Match-Liste – ich werd das hier nicht alles im Detail aufzählen. Ich fand die Einteilung mit einer Battle Royal um ein Titelmatch später, einem Damen-Tag-Team-Match fürs Auge, einigen normalen Matches und Egdes Abschied mit „Munich Street Fight“ zwischendrin ganz gut. Neben den langsamen Phasen gab’s auch genug interessantere Aktionen, wenn die Jungs durch die Gegend fliegen oder werfen oder schlagen oder etwa Beth Phoenix ihre Gegnerinnen hochstemmt…
Genannte Gruppe rief dann etwa auch statt „619“ während Rey Misterios Auftritt, der diese seine Telefonvorwahl von San Diego als Schlachtruf und Bezeichnung für seinen signature move nutzt, passenderweise „089“, die Münchner Vorwahl. Wobei die diese Idee aber nicht exklusiv hatten…
Übrigens hatten die Hallenbestuhler in meinem Block Mist gebaut und die Stühle falsch rum numeriert, was zu manchen Diskussionen geführt hat – der Vater mit zwei Kindern, der extra zwei Plätze am Entrance gebucht hatte, hatte sich zum Glück durchsetzen können. In der Pause haben sie dann neue Nummernschildchen angebracht.
Und dann kam am Ende schließlich Edges Abschied in zwei Teilen – „natürlich“ wurde er von seinem WrestleMania-Gegner Alberto del Rio unterbrochen (das Bild oben zeigt Edge während del Rios Gelaber), dem er dann ein Match gegen Kane verpasste…
…um am Ende schnell einen Stuhlschlag zu verhindern und dann mit den Fans und den anderen ebenfalls applaudierenden Wrestlern…
…zu feiern und sich zu verabschieden. Vielleicht hat ihm ja jemand bis zur heutigen Show in Kiel verraten, wie man „this is it“ auf Deutsch sagt.^^
Und so war dann nach 2 1/2 Stunden (inkl. 15 Min. Pause) Schluss – alles in allem war’s ein schöner Abend, dessen Kosten ich nicht bereut habe, natürlich mit Edges Auftritt als Höhepunkt. Aber die WWE sollte sich schon mal überlegen, ob sie nicht lieber weniger Touren, dafür mit mehr Stars und aufwendigerer Präsentation (z.B. Entrance mit Videowand) und/oder niedrigeren Preisen für Eintritt und Merchandise durchführt…
- Leider produziert die kleine Kamera, eine Sony DSC-WX1, wie auch schon bei den Konzerten viel Ausschuss – lahmer Autofokus, lange Abspeicherzeit, zu lang belichtet und unscharf, was mit viel Glück auch effektvoll aussieht, nur selten wirklich tolle Aufnahmen, wenn man sie etwas größer betrachtet; und es findet auch immer mehr Dreck seinen Weg auf den Sensor oder eine innere Linse (was bei den Vorgängern, zwei Canon Ixus, nicht vorkam; dass deren geringerer Zoom das komplett verschleiert hat, glaub ich eher nicht). Wird wohl dringend ein Fall für den Service – oder den Elektronikschrott. [↩]
- „Bösewichter“ [↩]
- links in der offiziellen Bezeichnung, rechts von mir aus gesehen [↩]