Muss ich es überhaupt erwähnen…

Yin-Yang in grün und orange …dass eines der hiesigen Anzeigenblätter letzte Woche mal wieder eine Doppelseite für Realitäts­ignorierende unter dem Titel „Alternative Wege für die Gesundheit“ gebracht hat? Nun, detailliert drauf einzugehen bringt wohl nichts… die CAM de la CAM der Region hatte jedenfalls mal wieder Platz für ihre meist visitenkarten­ähnlichen Anzeigen neben etwas Text.

(Hier die komplette Ausgabe – Achtung, viele große Bilder – bzw. als Direktlink Seite 1 und Seite 2.)

Was sind eigentlich Wege für die Gesundheit? Auf welchen seltsamen Wegen wandelt die Gesundheit da, wohin haut sie ab? Mir wäre es jedenfalls lieber, wenn es Wege zur Gesundheit wären…

Ein bisschen „überraschend“ ist vielleicht, dass sich der Anteil derer, die wegen der grafischen und farblichen Gestaltung schwer zu lesen sind, doch in Grenzen hält. ;) Eine verwendet hellgrün und rosa auf weiß und für eine Überschrift grün auf dunkelblau (gedruckt schwerer zu lesen als in der Bilddatei); eine hat zwar einen blassen Sonnenuntergang im Hintergrund, aber leserlichen schwarzen Text; und das war’s. Und das, obwohl die Titelgrafik der orangen Doppelseite selbst schon ordentlich vorlegt mit hellgrünem geschwungenen Text vor einer kruden Mischung aus nacktem Rücken, etwas Rauchendem (vermutlich dem hier), einem Blumen-Yin-Yang, einem Sonnen­untergangs­meditierenden, orangenen Schleierlinien und, äh, wohl einem abgeschnittenen weiteren Yin-Yang-Symbol, das auch ein halbes stilisiertes Auge sein könnte.

Auch die Schreibweise eines Rutengänger-Angebots in der Form „natURschwingung“ lockt heutzutage kaum einen Hund hinter einem Räucherstäbchen hervor. Wobei er „UR“ bestimmt nicht als Abkürzung für UnRealistisch meint.

Tja, bleibt mir nur noch zu erwähnen, dass auf meine Mail an meine Krankenversicherung vor zwei Wochen wegen deren Homöopathie­propaganda immer noch keine Reaktion kam und somit auch keine mehr zu erwarten ist.

4 Kommentare

  1. r

    Was willst Du bei folgender Textpassage erwarten?

    Juvenal: „Beten soll man darum, daß in einem gesunden Körper ein gesunder Geist sei“
    ..scheint Jevenal wohl davon ausgegangen zu sein, daß der Körper gesund ist, solange der Geist in ihm auch gesund ist.

    Und nein, der richtig große Fehler ist nicht hervorgehoben ;-)

    ^^Text in Grafik…

    • c

      Was will man bei so einer Sonderveröffentlichung überhaupt erwarten…?

      • r

        Vielleicht, daß der Veröffentlichte wenigstens nicht davon ausgeht, den Leser derart leicht verscheißern zu können, daß er nicht einmal mehr auf innere Konsistenz des Textes, nein, nennen wir es beim Namen: des Geschwafels achten muß?
        Da ist ja das gesteigerte ‚weißer als die anderen‘ der Waschmitteldealer geradezu ein Musterbeispiel an Sprachkompetenz.

        Ich erhoffe Schlagzeilen á la ‚Redaktioneller Hohlkopf implodierte beim Verfassen…“

        • c

          Ich glaub, das hat eher das „Herzwerk“ selber geschrieben und ein Redakteur hat hgöchstens geschaut, dass das, was die Rechtschreibprüfung rot unterkringelt, kein normales zu korrigierendes Wort (im Gegensatz zu einem Namen) sein könnte…

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