Monatsarchiv:

März 2014

Einmal Leser beschwindeln, bitte

Vorhin in einer Mail ein Angebot von einem Shop bekommen, einen Artikel für max. 75€ zu erhalten als Gegenleistung für eine Verlinkung in einem Blogartikel mit dieser Bedingung:

Voraussetzung ist allerdings, dass Sie KEINEN Produkttest schreiben und auch NICHT erwähnt wird, dass Sie das Produkt als Gegenleistung bekommen.

:nono: Nein, lieber werbender Shopbetreiber, sowas gibt’s bei mir nicht.

Bin aber mal gespannt, ob ich in den nächsten Tagen in meinem Feedreader auf solche Artikel stoße… wobei: Die, denen ich sowas aufgrund früherer (teils auch verheimlichter) Werbeartikel am ehesten zutrauen würde, sind eh nicht mehr in meinem Feedreader.

Kommunale Briefe und Torten

Kommunalwahlen in Bayern gestern – das heißt, euch erwarten hier ein paar Tortendiagramme, die wie üblich auch die Nichtwähler enthalten, und mehr oder weniger sinnvolle zusätzliche Statistiken.

Vor den eigentlichen Ergebnissen aber zunächst dieses hier:

Kommunalwahlen 2014 Wähler Pfaffenhofen/Ilm

Mehr Briefwähler als „Normalwähler“ im Wahllokal – ohne Nichtwähler sind’s 53,6% zu 46,4%. Kein Wunder bei den umfangreichen Stimmzetteln für Stadtrat und Kreistag1 mit 30 bzw. 60 zu vergebenden Stimmen mit der Möglichkeit zu kumulieren und panaschieren. Ich selbst hatte deswegen auch briefgewählt.

Bei der Bürgermeisterwahl war’s aber noch einfach – ein blassgelber Zettel mit vier Kandidaten2 und einer Stimme. Und wenn der Amtsinhaber der SPD (als gemeinsamer Kandidat von SPD und Grünen) 63% der abgegebenen Stimmen erhält – „Einen derart deutlichen Sieg in einem ersten Wahlgang hat es in der Kreisstadt seit über 40 Jahren nicht mehr gegeben“, schreibt der Donaukurier –, kann er nicht so viel falsch gemacht haben:

Kommunalwahlen 2014 Bürgermeister Pfaffenhofen/Ilm (vorl.)

 

Der Stadtrat mit seinen 30 Sitzen erforderte dann schon ein A2 großes „Poster“ (in blassgrün) mit 171 Kandidaten aus 7 Listen, also 5,7 pro Sitz3:

Kommunalwahlen 2014 Stadtrat Pfaffenhofen/Ilm (vorl.)

Da nicht jeder Wähler auch alle 30 Stimmen vergeben hat, wurden einige verschenkt. Im Schnitt waren es 26,3 Stimmen pro Wähler. Folgende Sitzverteilung ergibt sich daraus:

Liste Stimmen Sitze 2008 Stimmen/Sitz Sitze/10000 Stimmen
CSU 102285 10 11 10228,5 0,978
SPD 94080 9 6 10453,3 0,957
Grüne 23315 2 3 11657,5 0,858
FW 48364 5 5 9672,8 1,034
FDP 10648 1 2 10648,0 0,939
ÖDP 15450 2 2 7725,0 1,294
GfG 5880 1 5880,0 1,701
FUW 1

Deutliche Gewinne für die SPD, was wohl auch dem Bürgermeister zu verdanken ist. Könnte gut sein, dass die „bunte Koalition“ aus SPD, Grünen, FW und ÖDP komplett weitermacht. Vielleicht schließt sich „Mensch“ Mayer (GfG) auch noch an, wer weiß.

Der junge Bürgermeisterkandidat der FDP, Jurastudent, der noch knapp unter 1% der gültigen Bürgermeister-Stimmen geblieben ist, hat hier sogar mit Listenplatz Nr. 1 gegen Nr. 2 verloren und muss draußen bleiben. Tja, wohl ein Fall von jung vs. erfahren bei einer uninteressant gewordenen Partei…

Und derjenige, der 2008 für die FUW in den Stadtrat gewählt wurde, hat es diesmal für die CSU gerade noch geschafft.

 

Und für den Kreistag gab’s dann ein A1 großes Plakat4 – anderswo soll’s größer gewesen sein. (Vorläufiges) Ergebnis:

Kommunalwahlen 2014 Kreistag Pfaffenhofen/Ilm (vorl.)

Hier waren’s 49,2 von 60 Stimmen pro Wähler. Sitze:

Liste Stimmen Sitze 2008 Stimmen/Sitz Sitze/100000 Stimmen
CSU 1116416 24 25 46517,3 2,150
SPD 529057 11 9 48096,1 2,079
Grüne 189583 4 4 47395,8 2,110
FW 488340 10 13 48834,0 2,048
AUL 256069 5 4 51213,8 1,953
FDP 123057 3 3 41019,0 2,438
ÖDP 115748 3 2 38582,7 2,592

Die Gewinne der SPD in der Kreisstadt konnten sich verständlicherweise nicht so sehr auf die Wählerentscheidungen im ganzen Landkreis auswirken.

Übrigens waren, wenn ich mich nicht verzählt habe, so viele Kreistagskandidaten aus der Stadt Pfaffenhofen selbst (und ihren Ortsteilen):

CSU 10/60
SPD 12/60
Grüne 21/41
FW 11/60
AUL 1/60
FDP 27/60
ÖDP 12/20

 

Bei allen drei Wahlen zusammen waren’s 8114,04 cm² Papier für 536 Kandidaten, also im Schnitt 15,1 cm²/Kandidat, die für 91 Sitze/Ämter kandidiert haben, also je 5,89 Kandidaten.

Die Wahlbeteiligung in der Stadt Pfaffenhofen war mit 58,8% etwas niedriger als 2008 (61,0%).

 


Quellen: Stadt Pfaffenhofen, Bayr. Landesamt für Statistik und Datenverarbeitung

  1. das sind schon „gemeine“ Bezeichnungen: hier ein Rat, da ein Tag, dafür ist es der Landrat, der dem Kreistag im Landkreis vorsitzt, weil der Landtag ja wieder was anderes ist… []
  2. das sind immerhin 155,9 cm²/Kandidat, bezogen auf die Gesamtfläche (A4); 80,1 cm² war das Feld pro Kandidat []
  3. 14,6 cm²/Kandidat (Gesamtfläche), 7,3-21,8 cm² real (bei Listen, die weniger als 30 Kandidaten hatten, standen einige mehrfach untereinander; sie bekamen bei einem Listenkreuz entsprechend mehr Stimmen) []
  4. 13,8 cm²/Kandidat (Gesamtfläche), 7,1-21,4 cm² real []

Regen??

Ausgerechnet bei diesem schönen Wetter ist das Pabuca-Wochenthema „Regen“. Tja… also wenn’s so aussieht:

blauer Himmel mit Rathausturmspitze IMG_4396

…regnet’s höchstens Ströme von Geld in die Kassen der Eisdielenbesitzer.

Aber wenn’s doch mal regnet, gibt’s an den Häusern ja bekanntermaßen Dachrinnen mit Fallrohren – manche sogar mit nicht ganz so banalen Trichtern dazwischen, die auch noch Schatten werfen:

Dachrinnentrichter IMG_4393

(Wonach sieht der Schatten aus – Alien-Kopf? Überwachungskamera?)

Und wenn’s mal ganz viel regnet, steht da noch ein Hochwasserkanal bereit:

Hochwasserkanal IMG_4383

Irgendwas stimmt hier nicht

…am Bahnsteig in München-Laim:

pflaster-laim

Das Witzige dabei ist ja: Wenn man den Stein jetzt so dreht, dass die dicken gelben Linien (die man als Markierung „hier sollte die weiße Linie sein“ verstehen mag) zusammenpassen und die weiße natürlich nicht, dann passt die Schraffur nicht. Die passt aber dann, wenn die weiße Linie passt (und dann passt auch der kleine gelbe Rand auf dem linken Stein zur einen dicken gelben Linie) – siehe Bildbearbeitung:

pflaster-laim2

Aber warum dann das Ganze??

(Oder versteh ich hier nur eine Kunstaktion nicht…?)

Abschreckung?

Ich weiß ja nicht, wie’s euch geht, aber wenn ich diese großformatige Baumarktanzeige sehe – nun, diese prominent plazierte Prozentbrillenträgerin…

2-tolle-tage

…finde ich – nicht zuletzt dank der Farbgestaltung und der einfachen Druckqualität – nicht gerade ein einladendes Motiv. (Und die lange Ausnahmeliste auch nicht gerade, selbst wenn einiges davon nur das Übliche ist.)