Oder was wünscht man so an Halloween?
Monatsarchiv:
Oktober 2018
Jede Zelle ihres Körpers ist…
…nein, nicht glücklich, sondern gefüllt – und zwar mit mir !!!!, meint „sie“. Also die „sie“ aus einer dieser Betrugsanbahnungsmails, die mich (schon vor einiger Zeit) erreicht hat. Aber fangen wir mit dem Anfang an:
Es war schwierig, dir einen Brief zu schreiben
Klar, wenn du meine Adresse nicht kennst… und so eine E-Mail lässt sich ja auch viel billiger massenhaft rausschicken…
Hallo! Ich habe beschlossen, dir zu schreiben, aber ich weiß nicht einmal, wie ich anfangen soll … Mein Name Milana
Nein, das ist kein Brief mit einer Liebeserklärung, wollte nur einen schreiben …
Worüber? Alles auf einmal.
Ich möchte also nah bei dir sein. Ich würde meinen Kopf auf deine Schulter legen,
Ich würde umarmen und wissen, dass Sie mich umarmen und streicheln würden
Du, Sie – tja, gute Übersetzungsprogramme sind schwer zu bekommen… wobei, verglichen mit Anghela damals ist das schon besser.
Jeden Tag erkenne ich, dass du fest in meinem Herzen verankert hast !!!
Jede Zelle meines Körpers ist mit dir gefüllt !!!!
Du bist wie der Herr: Du hast Macht über mich !!!!!
In jedem sehe ich nur dich, alle umgebenden Objekte rufe ich deinen Namen!
Na das wird aber verwirrend. Mal abgesehen davon, dass du meinen Namen ja gar nicht kennst. Aber wenn man sich mal vorstellt, du fragst jemanden an der Bushaltestelle: „Können Sie mir sagen, welchen Andreas1 ich zum Andreas2 nehmen muss und wie viel Andreas3 die Andreas4 kostet?“ …
Jedes Mal, wenn ich deinen Namen im Fernsehen höre, im Radio,
vom zufälligen Passanten, im Buch, in der Zeitung, im Herzen gelesen
schrumpft vor solchen Schmerzen, als ob tausend Messer mich durchbohren …..
Man muss nur an dich denken, und ich werde sofort verrückt,
Oh, du kannst dann auch die Gedanken aller Leute lesen? Wow!
In den Augen ist ein wütendes Feuer, alles ringsum verschmilzt mit deinem Bild !!!!!
Und nur wegen dir bin ich zu einer Quelle unerschöpflicher Gefühle geworden !!!!
Du trägst ja ganz schön dick auf. Und das soll keine Liebeserklärung sein? Also vielleicht eine Bewerbung für die nächste Gummizelle?
Ich möchte ein Treffen mit dir. Aber ich kenne deine Reaktion nicht.
Meine Reaktion? Oh, lass mich mal so ausdrücken: maschinell übersetzte Spam-Mails dieser Art, egal ob mit oder ohne Nackt-„Selfie“ im Badezimmerspiegel (hier entschärft eingebunden), und dazu mit geplenkten Massenausrufezeichen, finde ich immer sehr einladend, mich mit der „Absenderin“ zu verabreden. Nicht.
Ich möchte Sie einladen, sich zu unterhalten.
Ich kann meine Nummer dort lassen, damit Sie mich anrufen können.
Sie können auch meine Fotos sehen, um mehr über mich zu erfahren.
Mein Profil finden Sie auf dieser Seite Öffnen. Und finde mich, meine ID: [eine 11-stellige Zahl]
Ich warte auf dich, mein Begehrter.
Joa, dann warte mal. Hoffentlich nicht nur auf mich vergeblich. Kannst ja so lange noch ein paar neue Selfies machen Fotos klauen…
Nordisch
Falls sich jetzt Hamburger oder Flensburger oder so angesprochen fühlen: nee, ein bisschen weiter noch.
Ein kleiner Konzertbericht von gestern (18.10.2018) im Backstage Werk in München von der „A Nordic Symphony 2018“-Tour von Tarja und Stratovarius mit der Vorgruppe Serpentyne.
Nicht völlig überraschend begannen die englischen Symphonic- bis Folk-Metaller schon eine halbe Stunde früher. Mit mal mehr, mal weniger Folk, auch mal mit Dudelsack, immer schön kraftvoll und mitreißend. Ein guter Einstieg und sicher in der Top 5 der Vorgruppen, die ich zuvor nicht kannte.
Dann als erste der Double-Headliner die nach Gitarre und Geigenbauer benannten Finnen mit „einer Art von Power Metal“. Durchaus auch symphonic, aber vielleicht nicht meine erste Wahl für eine Tour namens „Nordic Symphony“. Macht aber nix, power-voll sowohl bei härteren Stücken als auch Balladen, gut zum Mitgehen, teilweise – je nach Textkenntnis und auf jeden Fall im Refrain – zum Mitsingen…
…und mit guter Stimmung bei ihren 70-75 Minuten.
Und schließlich, mal in der für mich „richtigen“ Reihenfolge bei einem Doppelkonzert – bezogen darauf, welche Band/Künstlerin mir wichtiger ist –, die finnische Sopranistin, diesmal mit gewellten Haaren und verglichen mit dem letzten Mal auf ihrer Einzel-Tour eher spärlichen Bühnenbild (aber trotzdem genügend Lichteffekten).
Irgendwie war die kleine vertiefte Arena des Werks hinten ein bisschen leerer als bei Stratovarius. Ich hatte auch im Vorbeigehen gehört, wie jemand seine Begleitung fragte, ob sie denn Tarja überhaupt noch sehen wolle. Leute gibt’s…
Trotzdem gab’s viel Applaus, auch mal so zwischendrin, weswegen Tarja auch gerne immer wieder nach München komme, und auch insgesamt mehr Publikumsinteraktion und (bereitwillig gefolgten) Klatschaufforderungen. Nicht dass das bei Stratovarius schlecht oder wenig gewesen wäre, hier war’s halt noch ’ne Schippe mehr.
Und die gefühl- und kraftvolle, mitreißende Performance war auch gewohnt, nun ja, gefühl- und kraftvoll, mitreißend. Auch die Instrumentalisten hatten ihre crescendier… crescierend…, also, Crescendo-Minuten, während sich Tarja für die zweite Hälfte umzog, beim nächsten Lied Diva inklusive Krönchen. (Bilder oben.)
Rund 80 tolle Minuten später war’s dann auch vorbei. Und wieder mal ein toller Konzertabend…