Es folgt ein Erlebnisbericht eines Tiertelepathen – natürlich rein fiktiv…
Unsere Tiere als vollkommene Wesenheiten mit einem eigenen Bewusstsein anzuerkennen, eröffnet uns ganz neue Sichtweisen, neue Möglichkeiten, unsere tierischen Begleiter tiefer und umfassender kennenzulernen. In der Tat ist es möglich, uns mit allen Geschöpfen, ungeachtet ihrer „Intelligenz“, die wir ihnen zusprechen, zu verbinden und mit ihnen in Kommunikation zu treten.1
Ich will hier von einem Gespräch mit einem Goldfisch namens Goldmann, der zusammen mit einem etwas kleineren Goldfisch namens Goldjunge in einem kleinen Goldfischglas in der Wohnung einer älteren Dame lebt, berichten. Diese wollte wissen, warum Goldmann immer so nervös scheint und oft ausweicht.
Ich war gerade dabei, mir zu überlegen, wie ich das Gespräch beginnen sollte, da schallte mir schon schroff von Goldmann entgegen: „Nervös? Kein Wunder! Nicht nur, dass die alte Spannerin mich ständig angaffen will, sie zwängt mich auch noch mit einem anderen Fisch in ein 20-Zentimeter-Glas ohne sonst einen Inhalt! Wo bleibt denn da die Privatsphäre??“
„Du scheinst ja ganz schön verärgert zu sein, Goldmann,“ sagte (bzw. dachte) ich.
„Verärgert? Verärgert ist gar kein Ausdruck! Lassen Sie sich doch mal mit Ihrem Bruder in ein kleines Glashaus sperren, wo Sie beim Essen, beim Schlafen, beim Pinkeln, ja bei einfach allem von innen wie von außen begafft werden! Wenn Sie da nicht nervös werden und nicht mehr stillhalten können, dann weiß ich auch nicht!“
„Goldmann, ich bin mir sicher, deine Besitzerin wüsste gerne, wie sie dich besser verstehen kann und was sie tun kann, damit du dich besser fühlst. Menschen verstehen halt oft nicht, was Tiere bedrückt, sie haben halt einfach weder Draht noch Antenne zu ihnen und sind es nicht gewohnt, die Schwingungen, die von euch ausgehen, richtig zu interpretieren und darauf einzugehen. Zeig mir doch einfach telepathisch, wie du dir deine Umgebung vorstellst, das wird sicher helfen.“
Goldmann zeigte mir ein mehrere Meter großes Aquarium voller Pflanzen, die überwiegend wie Vorhänge angeordnet sind, dazu viele bunte Steine auf dem Boden, ein kleines Häuschen mit herzförmigem Fensterausschnitt und ein großes Brett mit einer kleinen Tür, das das Aquarium im Verhältnis 3:1 teilt. „Ich bin ja der Boss, deswegen ist der größere Teil für mich und der kleinere für den anderen Fisch“, meinte Goldmann.
„Aber Goldmann,“ sendete ich ihm, „du musst auch verstehen, dass eure Besitzerin euch sehen und sich über euch freuen will. Wenn das ganze Aquarium verhangen ist, geht das doch auch nicht mehr.“
„Sehen? Ja, spannen will die Alte. Was soll das bitte?? Reicht es nicht, uns gefangen zu halten? Das sind ja Foltermethoden wie in Guantanamo!“
„Aber Goldmann, wenn du dich ein bisschen beruhigst—“
„Beruhigen? Ich?? *schnaub* Sag ihr, wenn sie uns nicht das gewünschte große Aquarium gibt, spring ich raus aus dem Glas und hau ab!“
„Nun ja… Du bist offenbar sehr energiegeladen, Goldmann, aber mit viel zu vielen schlechten Schwingungen. Bestimmt warst du in einem früheren Leben ein böser Skeptiker, und das hat für ein ganz schlechtes Karma gesorgt.“ Jedenfalls dankte ich Goldmann für das Gespräch und versprach ihm, seiner Besitzerin auf jeden Fall davon zu berichten, und verabschiedete mich mit den Worten: „Ich bin sicher, sie liebt euch und wird auf euch eingehen, aber es wäre nett, wenn ihr auch auf ihre Bedürfnisse eingeht. Ich wünsche dir noch angenehme Schwingungen und liebevolle Energien!“
„Ach, schwing dich doch selber! Und sag ihr auch, dass wir beide Weibchen sind – also nix mit Goldmann und –junge!“
Die Besitzerin war bei meinem Bericht überrascht, denn sie hat wirklich gedacht, ihre Fische seien zufrieden, und wollte sogar noch ein paar Koi-Karpfen ins Glas hinzufügen, um für Abwechslung und weniger Leere zu sorgen. Am Ende hat sie aber ein größeres Aquarium nur für die beiden Goldfische gekauft, das zwar keine durchgehende Trennwand und nicht rundum Vorhänge, aber einen großen Schminkspiegel hat.
Und warum ist dieser Bericht „natürlich rein fiktiv“? Tja, Telepathie funktioniert eben nur in der Einbildung von Realitätsflüchtlingen und solchen, die es werden wollen…
- Zitat-Quelle dieses Absatzes und Inspiration für den Rest: hohlweg.de, ein „Gespräch“ mit einer Stute – von jemandem, der das wirklich zu glauben scheint und dessen Site ich dadurch gefunden habe, dass sie auf demselben Server wie mein Blog liegt, was man z.B. bei YouGetSignal herausfinden kann [↩]
Sabine1 18.01.2010 um 21:43 13 Kommentare
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Ich weiß nicht, ob der junge Mann neben mir ein Bewusstsein hat – das weiß ich allerdings bei manch anderen Menschen, die mir so begegnen auch nicht immer
sst hhhjhk lopppp (er ist grad über die Tastatur gelaufen) … ich glaub, das bedeutet, dass er über diese Meinung froh ist. Womöglich müsst er sich mit seinen zweibeinigen Dosenöffnern unterhalten – dann wärs aus mit den Schlafstündchen auf der Sofalehne
Liebe Grüße von
Sabine und Hibiki
cimddwc 19.01.2010 um 9:21 6322 Kommentare
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Wenn du „sst hhhjhk lopppp“ noch geeignet umsortierst und ein paar Vokale ergänzt, kannst du vielleicht eine Botschaft von Außerirdischen/ Katzengöttern/ Mäuseengeln/… daraus machen, damit könntest du in gewissen Kreisen sicher viel Geld verdienen.
plerzelwupp2 19.01.2010 um 10:08 8 Kommentare
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Wirklich eine herrliche Geschichte.
Mensch, wie kommst Du aber dazu, die Goldfische zu dutzen?
Indem Du sie „dutzt“ stellst Du Dich über sie. Die haben doch auch Gefühle und bewahren ihrerseits die Höflichkeit – trotz ihrer aussichtslosen Lage. Ein bisschen mehr Respekt
Nun, es sei Dir verziehen, immerhin hast Du ihnen ein besseres Leben beschert
cimddwc 19.01.2010 um 13:25 6322 Kommentare
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Nun, immerhin hat der Fisch nach dem ersten „Sie“ angefangen zurückzuduzen.
Ruthie3 19.01.2010 um 14:53 400 Kommentare
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Hast Du Fische?
cimddwc 19.01.2010 um 15:32 6322 Kommentare
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Nein, hab ich nicht.
Ruthie 19.01.2010 um 16:32 400 Kommentare
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Hab nur gedacht, weil Du Dich so gut reindenken kannst