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Musik

Wie besonders darf’s denn sein?

Nur Gast, Special oder Very Special? Unterschiedliche Vorstellungen der örtlichen Veranstalter, die Bands haben weniger zu sagen, oder…?

Aus der Konzertankündigungsmail von Eventim jedenfalls:

Hamburg: Powerwolf + Special Guest: Hammerfall & Support: Windrose
Stuttgart: Powerwolf + Guests: Hammerfall, Wind Rose
Frankfurt: Powerwolf + Hammerfall & Wind Rose
Oberhausen: Powerwolf
Berlin: Powerwolf + Hammerfall & Wind Rose
München: Powerwolf | Very Special Guest Hammerfall / Support: Wind Rose

Die Schreibweise der dritten Band in 1 oder 2 Wörtern kann man immerhin als Mehrheitsentscheidung betrachten…

Nachtrag: Auf dem Plakat zur Tour steht’s übrigens in der Formulierung von München (übereinander ohne | und /).

fREUDENFEUER

Der nächste Konzertbericht aus der Backstage-Halle in München: Bonfire aus Ingolstadt auf der Origins-Tour mit der Schweizer Vorgruppe Thola, Eigenschreibweise tHOLA. Verschoben vom 06.04.2020, 08.09.2020, 15.03.2021 & 05.09.2021 auf den 05.11.2023, aber ganz so lange hatte ich mein Ticket nicht. Beginn schon um 19:00 Uhr, ungewöhnlich früh bei nur einer Vorband.

Die Melodic-Speed-/Power-Metal-Band, zu deren Namensbedeutung ich nicht wirklich viel gefunden habe (isländisch gäb’s þola: ertragen, durchhalten), legte (mit 4½ Min. Verspätung, die Schweizer Bahn soll pünktlicher sein^^) ordentlich los, oft mit schnellen, treibenden Beats…

…gutem Sänger, guter Musik, nur das Schlagzeug war mir mitunter etwas zu dominant abgemischt; optisch mit den beiden Projektionsleinwänden aufwendiger unterwegs als die Hauptband…

…und auch wenn ich schon Vorbands gesehen habe, bei denen mehr Reaktion im Publikum war, ich fand, es war ein toller 45-minütiger Auftakt, der mir auch einen CD-Kauf wert war.

Dann um 20:20 Uhr die Hauptband mit wechselvoller Geschichte, nur Gitarrist Hans Ziller ist von der Gründungsbesetzung noch dabei, und das war – unter anderem Namen – schon 1972, der Herr, mittlerweile Großvater, könnte mit 65 jetzt schon in Rente gehen, will aber zum Glück nicht…

…was er u.a. in den ans Publikum gerichteten Worten verriet, endlich auch wieder auf Bayrisch; der Rest ist ziemlich international besetzt…

Gitarren- und Drum-Soli gab’s auch (mit kombiniertem Übergang):

Der neue Sänger, erst seit letztem Jahr dabei, ist jetzt „auch nicht schlecht“ – soll heißen: tolle Leistung, auch mit tollen Screams, z.T. gefühlt minutenlang…

Der Altersdurchschnitt im Publikum schien auch nicht gerade niedrig gewesen zu sein – vielleicht ein Grund, dass die sichtbare Stimmung geringer war als anderswo schon erlebt, aber sie war auch alles andere als schlecht, Publikum und Band waren durchaus begeistert…

:rocks: Und so war’s ein toller Abend mit gutem klassischem Hard Rock/Heavy Metal!
(Auch wenn ich zugeben muss, mich, um nicht eine knappe Stunde auf den nächsten Zug warten zu müssen, nach dem ersten Lied der Zugabe, das aber auch ein kraftvoller Abschied war, davongeschlichen zu haben; hätten sie mal pünktlich begonnen und/oder wäre die S-Bahn normal gefahren…)

 


Thema Bahn: Die große Sperrung zur IBN ESTW 2.SBSS W ;)1, wo meine Regionalzüge nur bis Dachau fuhren, war zum Glück nur am Samstag, lediglich die S-Bahnen fuhren auch am Sonntag noch eingeschränkt auf der Stammstrecke: S8 planmäßig im 20-Minuten-Takt, S2 Erding ab/bis Hirschgarten, also gerade der richtigen Station, aber gelegentlich schon an der Hackerbrücke wendend, und die vorher abzweigende S7, und das war’s. Da bin ich auf dem Hinweg, nachdem mein Roth-Express (also die relativ neue RE-Variante über die Altstrecke via Treuchtlingen, dort aber ohne Halt, sondern nur in Roth) mit +4 ankam, einfach (nach der Currywurst im Zwischengeschoss) mit der Tram gefahren, dauert auch nur 10 Minuten und fährt alle 5.
Rückweg dann – nachdem die fast pünktliche S8, die auch bei der Einfahrt, kurzfristig aufs andere Gleis geändert, immer noch fälschlicherweise mit „in 4 Min.“ am Bahnsteig angezeigt wurde (und die in Gegenrichtung mit „2 Min.“, die aber trotzdem erst danach kam), mich zum Hbf gebracht hatte – einen Zug früher als üblich mit dem Wochenend-Hybrid-Express, der bis Ingolstadt als RB und dann über die SFS nach Nürnberg fährt – also einer der pannenanfälligen Skodas. Auch die freundliche Zugbegleiterin, mit der ich vor dem Ausstieg noch kurz plaudern konnte2, war nicht begeistert davon, auf ihrer letzten Fahrt des Tages noch so einen vorgesetzt zu bekommen… aber wir waren mit nur +1 hier, und er schien auch erfolgreich mit +4 am Ziel angekommen zu sein.
Übrigens war’s auch zu dieser Zeit noch recht stürmisch, obwohl die „große“ Warnung nur bis 16 Uhr ging.

  1. Inbetriebnahme Elektronisches Stellwerk Laim 2. S-Bahn-Stammstrecke West []
  2. und die auch Hoffnung auf eine Besserung machte: neue Siemens-Züge und evtl. umlackierte ICE, doch wann und ob dann wirklich, sei mal dahingestellt; gerade die einstöckigen und wegen der kurzen Bahnsteige in Kinding und Allersberg kurzen ICE haben für diese beliebte Strecke nicht unbedingt die nötige Kapazität, weshalb ja die mit Plätzen vollgestopften Skoda-Dostos bestellt worden waren – PS: oder es kommen doch wieder alte IC-Wagen im Vectron- oder 101-Sandwich, wie hier beim ICE-Treff diskutiert wird, oder auch tatsächlich ICE2, wie jemand hier schreibt… []

Wenn es auf dem Zweirad juckt…

…geht der Punk ab! Und zwar im Backstage Werk in München gestern, 19.10.2023, (und vmtl. auch bei den anderen Konzerten) bei Itchy mit der (erst kurzfristig angekündigten) Vorband Alex Mofa Gang.

Punk, Punk-Rock, Pop-Punk, wie auch immer genau einzuordnen – als einer, der eher weniger am Pogo teilnimmt, hab ich mich aus der kleinen Arena des Werks rausgehalten, die mit der Zeit bestimmt komplett zum Moshpit würde, und einen schönen Platz schräg hinter den Lichtmännern gefunden.

Die auf deutsch singenden Berliner legten kurz vor 20 Uhr schon mehr als ordentlich los und sorgten für eine Stimmung wie selten bei einer Vorband, die kaum jemand kennt bzw. zumindest sehr viele Hände hochgingen bei der Frage, ob man sie zum ersten Mal live sähe…

Neben der einen oder anderen crowdsurfenden Person aus der Crowd hat sich auch der Sänger auf einen Kasten begeben und kraxelte sogar an der Decke rum – und ja, er ist anscheinend problemlos wieder runtergekommen und aufgefangen worden.

Vor dem letzten Lied teilte er die Arena noch kurz in die „linke Seite“ (von der Bühne aus so bezeichnet)… und „die andere linke Seite“, passend zur punktypischen politischen Ausrichtung, wie auch in der einen oder anderen Ansprache klar wurde.

Und so war das schon eine großartige Dreiviertelstunde zum Auftakt. Es gingen dann auch viele Hände hoch bei der ergänzenden Frage, ob man sie denn auch das nächste Mal live sehen wolle.

Die Hauptband aus Eislingen/Fils mit überwiegend englischen und ein paar deutschen Liedern ließ dann mit der Bühnendeko keinen Zweifel daran, wie sie heißt…

…und auch an der Super-Stimmung gibt’s keinen Zweifel. Auch nicht mit Ukulele in der Arena, selbst wenn die Leute da mal einen Moment sitzen…

Letztes Lied vor der „Zugabe“ war eine tolle punkige Version von Elvis‘ Can’t Help Falling In Love, zu Beginn der Zugabe gab’s zwei akustische Stücke, bevor’s wieder richtig abging:

:rocks: Und am Ende waren’s großartige 100 Minuten, bis die Elvis-Originalversion vom Band zum Abschied lief (die neuerlichen „Zugabe“-Rufe ignorierend).

 


Da auch immer Interesse an den Bahnfahrten besteht: Die Hinfahrt war im 5–statt-6-Teiler-Twindexx und 5 oder 6 Minuten verspätet – unbefugte Personen im Gleis waren schon am Nachmittag, Signalstörung zwischen München und Dachau, die in der Auskunft auftauchte, als wir in Dachau losgefahren sind, hat uns nicht betroffen –, die Rückfahrt mit einer der beiden(?) aktuellen 3-alte-Dosto-Ersatzgarnituren von Regios Reste-Rampe war fast pünktlich. Wodurch ich noch einige Minuten im nachlassenden Nieselregen heimlaufen durfte.

#💔

Und gleich das nächste Konzert, 9.9.2023 im Backstage-Werk in München: A Life Divided mit Vorgruppe Tag My Heart (was dann, nur namentlich kombiniert, zu meinem Emoji-Titel führt).

Die noch junge Vorgruppe legte schon 5 Minuten vor der auf 19:45 vorgezogenen Anfangszeit los mit ihrem modernen, energiegeladenen Metal/Nu-Metal, mit gewisser Aggressivität, oft mit Sprechgesang, einmal mit Hip-Hop-Armbewegungen…

…Sängerin Isabel war beim letzten Lied dann auch im Publikum, und nicht nur vorne wie am Vortag Erik Cohen, sondern u.a. auch hinten im Eck bei den auf den Stufen Sitzenden und dann auf dem Boden liegend. Großartiger 45-minütiger Auftakt, der mir auch einen CD-Kauf wert war.

Dann die Hauptband bei ihrem Tourauftakt-Heimspiel (Geretsried liegt dafür halt nah genug an München), alternative Metal mit elektronischen Einflüssen, und ein paar Lieder kennt man ja auch aus dem Rockradio.

Mitreißend und unterhaltsam wie erwartet, Frontmann Jürgen mal mit, mal ohne eigener Gitarre – ist ja „nebenbei“ auch Gitarrist von Eisbrecher; sein anwesender erster Gitarrenlehrer wurde anlasshalber noch mit einem Happy Birthday bedacht.

Bei dem Lied, das sie zusammen mit Tag My Heart aufgenommen hatten, waren entsprechend deren Gitarrist und Sängerin mit auf der Bühne:

Ein akustisches Stück gab’s auch:

:rocks: Und so waren’s dann volle 110 Minuten (mit Intro) eines tollen Konzerts.

 


Zur Bahn gibt’s nicht viel zu sagen: Hinfahrt in Pfa’hofa +5 wegen ICE-Überholung in Ingolstadt, Ankunft +2 – höchstens die gelegentlich etwas nervös Richtung Monitor blickende Dame wäre erwähnenswert, die dann schließlich kurz vor der Einfahrt in Petershausen doch mal gefragt hat, ob der Zug noch nach Treuchtlingen fahre, und vermutlich lieber eine andere Antwort als „falsche Richtung“ gehört hätte…
Die Rückfahrt war dann in einem gut gefüllten 4- statt 6-Teiler, in dem auch etliche Deutschrapfans saßen – in die Olympiahalle, wo Cro auftrat, passen ja auch ein paar Leute mehr als ins Backstage; der Zug kam an den meisten Stationen überpünktlich an und hat nur bei der Abfahrt in Pfaffenhofen +1 bekommen, weil da viele Leute aus- und auch eingestiegen sind, letztere überwiegend Volksfestheimkehrer.

Echt blau

Was haben Genesis, Bruce Springsteen und der Queen-Rest gemein? Sie spielen Konzerte ohne Vorband – wie auch Erik Cohen gestern (8.9.2023) in der Backstage-Halle in München zum Auftakt seiner „True Blue“-Tour. (Und auch wenn Album und damit die Tour einen englischen Titel haben, singt der Kieler nach wie vor auf deutsch.)

Umständehalber (s.u.) war ich einer der ersten in der Halle und konnte diesen seltenen Anblick im Bild festhalten (nur rechts außerhalb stand noch wer):

Ohne Vorband war der Beginn auch erst auf 21 Uhr angesetzt, sie legten aber schon 5 Minuten früher los (mit 2-minütigem Intro). Erik (Künstlername, übrigens) verbrachte die meiste Zeit des Hauptteils im ersten Viertel der Halle unten – quasi bürgernah, und da die Halle nicht ausverkauft war, war auch der Platz da.

Er war dadurch halt z.T. schlecht zu sehen und noch schlechter zu knipsen, wenn man in der Mitte oder weiter hinten steht, aber der Stimmung hat’s nicht geschadet…

Dadurch hab ich natürlich weniger Fotos, die auch weniger repräsentativ sind, aber was soll’s, entscheidend sind die Musik und die Stimmung, und die war in dieser leider sehr heißen Halle auch sehr heiß – da klingt die eigene Beschreibung als „düstere, schwere Verbindung aus Rock und Punk mit melancholischem Gesang“ (Wikipedia) schon irgendwie zu zurückhaltend.

Zwei Zugaben gab’s – gut, eine ist ja immer geplant und die zweite hier vermutlich grundsätzlich auch mit dem Titelsong, aber das letzte Lied „als Rausschmeißer“ hat er spontan überlegt und sich für eine Wiederholung vom „Eisbär“-Cover entschieden – nicht unbedingt mein Lieblingslied (und die Abkühlung durchs Thema konnte man sich auch nur vorstellen), aber seine Version kommt doch sehr rockig und besser als das Original daher, also mit der Stimmung in der Halle ein klasse Abschluss.

:rocks: Und so waren das heiße 115 Minuten eines großartigen Konzerts in einer kleinen Halle.

 


Natürlich ist die Bahnfahrt wieder eine Erwähnung wert… Wann sollte ich fahren? RB um 19:01 wäre recht früh, RE um 19:27 fiel geplant aus (eingeschränkte Fahrzeugverfügbarkeit des Skoda-Schrotts), RB um 19:58 würde für eine Ankunft an der Halle gut 10 Minuten vor Beginn reichen.
Aber auch wenn die Großstörung mit dem vorgestern Vormittag durch einen Bagger heruntergerissenen Oberleitungsquerträger in Laim ja bis in die Nacht schon behoben war, ein bisschen Puffer kann nie schaden, und so entschied ich mich für die frühere RB, um dann ggf. noch etwas in der Innenstadt rumzulatschen oder gleich zu Fuß zum Backstage zu gehen (gute halbe Stunde).
Aber die Bahn wäre nicht die Bahn, wenn sie nicht noch andere Hindernisse hätte: Als ich kurz vor 19 Uhr am Bahnhof war, stand da wegen „eingeschränkter Verfügbarkeit der Gleise“ noch der RE von 18:26, der fast pünktlich angekommen war, aber erst um 19:00 abfahren sollte, was aber, wie die Zub (die mit etlichen Fahrgästen auf dem Bahnsteig stand) auch meinte, auch nur eine unwahrscheinliche erste Schätzung wäre. Ein Güterzug zwischen Petershausen und Dachau habe heißgelaufene Bremsen, die gelöscht werden müssten.
Aber ein ICE fuhr vorbei, so ganz aussichtslos war die Sache also nicht – und kurz nach 19:00 wurde das Signal grün, also schnell mal einsteigen, eine Durchsage außen kam dann auch gleich, und um 19:04 ging’s los – keine große Verspätung für mich, für die ursprünglichen RE-Fahrgäste natürlich schon. Wir würden erstmal bis Petershausen fahren und dann schauen, wie’s weitergeht, meinte der Durchsager, und dass das eine S-Bahn-Gleis befahrbar wäre, nur die beiden Hauptgleise nicht – und dort dann, dass wir in die S-Bahn gegenüber steigen sollen. Die wurde dann gerammelt voll (war wohl auch nur ein Voll- statt Langzug) und fuhr um 19:17 mit +5 los; ein paar Minuten kamen später noch durch Warten auf einen Gegenzug hinzu. Ich bin dann nicht mehr bis zum Hbf gefahren, sondern gleich am Hirschgarten, dem Backstage-Bahnhof 3 Stationen vorher, raus – um 19:55 (+9 für die S-Bahn) also passend zum Einlass-Beginn. Für mich also doch keine problematische Verspätung.
(Die ursprünglich geplante RB durfte übrigens 11 Minuten in Rohrbach auf die RE-Abfahrt warten, 22 in Pfaffenhofen, keine in Reichertshausen und Paindorf, 12 in Petershausen, 7 in Dachau und 8 bis München vertrödeln, um mit +61 um 20:37 anzukommen; der RE ist ab Petershausen wieder zurückgefahren; die spätere RB hatten sie schon in Treuchtlingen 25 Minuten zurückgehalten, die sich dann bis München auf 30 eingependelt hatten.)
Die Rückfahrt war hingegen planmäßig und auch mit dem richtigen modernen Wagenmaterial. Also so langweilig, wie man sich’s eigentlich wünscht…