Und gleich der nächste Konzertbericht: Judas Priest mit Saxon und Uriah Heep – rund 150 geballte Jahre britischer Rock/Metal in der Olympiahalle München, 25.3.24.
Die Hardrocker begannen überpünktlich um 18:58 mit ihren 40 Minuten, in denen sie zeigten, dass sie außer Lady in Black noch mehr und härter können – und laut: im ersten Lied hab ich die Uhr mal kurz messen lassen, und sie ging bis 104 dB.
Aber es war schon ein großartiger Auftakt – wie man bei einer „3. Hauptband“ statt Vorgruppe auch erwarten kann. Und natürlich sang quasi die ganze Halle bei Lady in Black, dem letzten Lied, mit.
Nach einer halben Stunde dann die Ex-Hurensöhne (Bandname in den ersten paar Jahren), Vorreiter der New Wave of British Heavy Metal, die Uhr maß noch 3 dB mehr, die Stimmung war auch schon super wie die musikalische und visuelle Darbietung…
Das im vorherigen Bild war übrigens mein direkter Blick in normaler Sitzhaltung (Block G6 Reihe 29 Platz 1, um das mal festzuhalten). Irgendwie blöd, andererseits verdeckte die Stange die oberen Spots, die sonst schon auch mal störend blendeten.
Bei einem Platz auf der Setlist durfte das Publikum zwischen drei Liedern wählen, was aber arg eng ausfiel – vielleicht war’s eine laute Gruppe in der Nähe der Bühne, die dann den Ausschlag für Strong Arm Of The Law gegeben hat…
Auf jeden Fall waren ihre 50 Minuten auch wieder eine großartige Performance. Nach dem Umbau mit Test der Videowände, die sich die Hauptband genehmigte, kam dann nach einem Viertel War Pigs vom Band (21:27 Uhr) und dem Tour-Intro Rauschebart Rob Halford (72) mit seinen Mannen…
…und was soll man groß sagen – die Show, visuell state of the art, akustisch auch ohne Probleme (mit Ohrenstöpseln; die Uhr hat im ersten Lied aber sogar ein paar dB weniger gemessen), großartig wie’s sein soll…
…der „Metal God“ hat auch seine Screams noch drauf (wobei ich jetzt nicht direkt mit der 50-jährigen Geschichte seit dem ersten Album verglichen habe)…
Wie man sieht, war das Symbol, diese teuflische Stimmgabel, auch beweglich.
Insgesamt spielten sie ca. 95 Minuten (ohne Intro). Und da es die „alten Wilden“ durchaus noch genauso drauf haben wie die „jungen Wilden“…
…war das ein erstklassiges, energiegeladenes Metal-Konzert!
Zur Bahn: Mein Lieblings-Zwischenexpress fuhr wegen Bauarbeiten nicht, also musste es die RB davor sein (17:02), und die war fast pünktlich. Die Rückfahrt versprach natürlich schon ein blödes Timing, wenn das Konzert am Vortag in Frankfurt bis ca. 23:15 ging und der vorletzte Zug um 23:25 fährt und es dann auch noch mit etwas früherem Beginn nach einem etwas früheren Ende in München aussah… also so raus, dass ich die letzten, etwas hinausgezögerten lauten Töne von Living After Midnight ein paar Meter vor der Halle höre, zügig zur U-Bahn um 23:12, und Beine in die Hand nehmen für den Weg zum Zug, gerade noch rechtzeitig geschafft – und der fährt dann nicht los. Schließlich +14 wegen „Baubedingter Störung und eingleisigem Streckenbetrieb“. Hätten die das früher online kommuniziert, hätte ich mir das Rennen sparen können… (aber wahrscheinlich entscheiden die das eh kurzfristig abhängig vom verspäteten Gegenverkehr und haben zu wenig Hände, um das einzutragen…)
Aber ich kann mir schon denken, wie das gelaufen wäre, wenn ich mich nicht beeilt hätte: eine U-Bahn später, normales Gehtempo zur Haupthalle, noch was zu trinken kaufen und den Zug gerade wegfahren sehen…