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Nerviges

Sehr geehrter Herr Brauereibesitzer,

ich kann ja verstehen, wenn Sie sich mit einem in der iz-Regional veröffentlichten offenen Brief an unseren Ministerpräsidenten wenden, der am Samstag in Ihrer Amberger-Halle in Kösching zu Gast sein wird, und sich darin gegen das strenge Nichtraucherschutzgesetz in bayerischen Gaststätten, von Ihnen als „Gaststättenvernichtungsgesetz“ polemisiert, aussprechen.

Natürlich können Sie der Politik „Scheinheiligkeit“ vorwerfen, angesichts der Einnahmen aus der Tabaksteuer und der Subventionen für den Tabakanbau.

Dass immer wieder, insbesondere von Seiten des Gaststättenverbandes, betont wird, das Rauchen gehöre zur bayerischen Wirtshauskultur, ist ja schon etwas verwunderlich. Meint übrigens auch der StoiBär. Dieser kulturelle Aspekt, wenn er denn einer wäre, wäre einer, auf den man meines Erachtens gut verzichten könnte.

Ich hätte ja keine Probleme damit, wenn in „typischen Kneipen“ geraucht wird (oder es den Wirten überlassen wird, das Rauchen zu erlauben oder nicht – ggf. mit steuerlichen Anreizen für ein Rauchverbot), auch ohne den Umweg über „Raucherclubs“. In Speisegaststätten hingegen finde ich ein generelles Verbot aber äußerst begrüßenswert – Sie ja auch, laut Donaukurier –, ebenso in Sportgaststätten wie z.B. dem Billard-Café, das ich gestern wieder unverräuchert verlassen konnte. :)

Es bleibt natürlich die Frage, wo die Grenze zwischen Kneipen und Speisegaststätten zu ziehen ist, gerade im Hinblick auf „alles in einem“-Dorfgaststätten. Nun, sollte da nicht die Gesundheit Vorrang haben?

Aber über das, was Sie im iz-Regional-Interview(*) gesagt haben sollen, kann ich nur den Kopf schütteln:

iz: Es geht Ihnen also nicht um die Frage „Rauchen oder Nichtrauchen?“, sondern um die staatliche Reglementierungswut?

Amberger: Ja. Ich bin der Meinung, dass das Nichtraucherschutzgesetz den Raucher nicht von seinem Laster abhält. Wenn er in der Wirtschaft nicht rauchen darf, dann raucht er eben zu Hause. Ist es denn gesünder, im Wohnzimmer zu rauchen?

UND WAS IST MIT DEN NICHTRAUCHERN IN DEN GASTSTÄTTEN?

Hier geht es nicht einfach darum, aus Spaß an Verboten den Rauchern das Rauchen in Gaststätten zu verbieten – vor lauter „Solidarität mit den Wirten“ (und Angst vor Umsatzeinbußen Ihrer Brauereien?) scheint Ihnen wohl entfallen zu sein, dass der Nichtraucherschutz auch ein – nicht unwesentlicher – Teil des Nichtraucherschutzgesetzes ist?

 


(*) Derzeit unter dem Titel „Staat schränkt Bürgerfreiheiten ein“ – aufgrund der seltsamen Seitenstruktur nicht direkt verlinkbar und wohl auch nicht archiviert…

Ich sollte heute keine Nachrichten mehr hören…

…wenn schon seit heute Morgen dauernd vom spannenden Countdown für die Namensverkündung für das Nürnberger Eisbärenbaby die Rede ist – als erste, also vermeintlich wichtigste Meldung noch dazu. Und vor ein paar Tagen hieß es dauernd, „es hat heute erstmals die Augen aufgemacht, erst das linke, dann das rechte.“ Aaargh!

Nicht dass ich jetzt was gegen Eisbären oder Tierbabys (oder beides) hätte, oder gegen Leute, die sie geradezu lieben, aber muss da dauernd so ein Rummel drumrum gemacht werden??

» GEO: „Völlig missratenes Mensch-Tier-Verhältnis“

Weniger unerwünschte Anrufe

Vor ca. einem halben Jahr hatte ich ja schon die Statistik über 102 unerwünschte Anrufe veröffetlicht – nun war es Zeit für eine Aktualisierung mit den Daten des restlichen Jahres. Die Anzahl der unerwünschten Anrufe ist bei mir deutlich zurückgegangen, nämlich auf rund ein Drittel: von 102 in KW 4-29 auf 31 in KW 30-52 (in nachfolgenden Diagrammen mit „~H1“ und „~H2“ bezeichnet, weil’s ja nicht ganz den Halbjahren entspricht).

Vielleicht bin ich ja Dank meiner netten (mit Hilfe der Funktionen meiner FRITZ!Box 7170 und meines ISDN-Telefons mit AB realisierten) Ansage für Anrufer ohne Rufnummernübermittlung

„Guten Tag. Sie rufen an, ohne Ihre Telefonnummer zu übermitteln. Da dies typisch ist für unerwünschte Werbe-Anrufe, landen Sie direkt – ohne hörbares Klingeln – auf diesem Anrufbeantworter. Aktivieren Sie bitte Ihre Rufnummern-Übermittlung, oder hinterlassen Sie eine Nachricht, damit Sie zurückgerufen werden können. Vielen Dank.“

bei dem einen oder anderen Cold-Call-Center aus der Datenbank geflogen. :mrgreen:

Natürlich ist die Zuordnung „keine Nummer => unerwünscht“ nicht immer zu 100% sicher, aber wer seriöserweise was von mir will, kann ja draufsprechen oder es nochmal mit Nummer versuchen – diese (wenigen) Fälle sind berücksichtigt.

Hier eine Aufschlüsselung nach Wochentag, Uhrzeit und Kalenderwoche:

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Ihre Meinung ist wichtig: Sind die Energiepreise zu hoch?

Energieumfrage-Kaffeefahrt Eigentlich hätte der „Gute Rutsch“ mein letzter Beitrag vor dem Neujahrs-Countdown sein sollen, aber der Verbraucherschützer in mir musste nochmal zu Wort kommen, denn vorhin hab ich diese Gaunerei in Form einer vermeintlichen „Energie-Umfrage“ im Briefkasten gefunden:

„Strom wird teuer, senken Sie mit uns Ihre Energiekosten!

Ihre Meinung ist wichtig! Sind die Energiepreise zu hoch?
Ja / Nein“

Und die Adresse ist diesmal:

Energie-Umfrage
Infozentrale
Postfach 1329
49380 Lohne

Ich fress ’nen Besen samt Raumpflegefachkraft, wenn das nicht nicht dieselbe Masche mit Adressensammeln und Kaffeefahrten ist wie im Juli (und anderswo zu anderen Zeiten) mit der „EU-Staaten Mineralöl-Umfrage“, wo auch ein paar Erfahrungsberichte in den Kommentaren zu finden sind.

Andere Varianten von „Energieumfragen“ wurden übrigens auch hier im Antispam-Forum genannt.

:arrow: Also: Nicht mitmachen!
(Wenn ihr nicht verzweifelt auf Werbung und Kaffeefahrtteilnahmemöglichkeiten wartet…)

Scheren dienen der Copyright-Verletzung und müssen verboten werden

Es gibt ja in diversen Ländern Gesetze, die das Umgehen von Kopierschutz-/DRMFunktionen verbieten – und so oft der sinnvollen, an sich erlaubten Nutzung bereits bezahlter Produkte im Wege stehen; der ehrliche Käufer – der am besten mehrfach zahlen soll – wird zum Verbrecher abgestempelt, die gezielt „Piraterie“ Betreibenden stört’s trotzdem herzlich wenig.

:motz:

Wellington Grey hat nun eine nette kleine Präsentation (englisch) zu der Überlegung, welche Konsequenzen bei einer Anwendung solcher Dummheiten auf handfeste Objekte anstelle von Mediendaten aufträten, anhand eines irrsinnigen Siegels auf einer CD-ROM-Hülle, das bei Öffnung die Zustimmung zur auf der innenliegenden CD befindlichen Lizenzvereinbarung bedeuten würde…

:dunce:

(via Wil Wheaton)