Ja ja, auf einmal kann der Augsburger Oberhirte Walter Mixa „die eine oder andere Watschn von vor 20 oder 30 Jahren natürlich nicht ausschließen“ (» Mixa gibt Ohrfeigen zu) – „Die Ermittlungen des Sonderbeauftragten Sebastian Knott zu Prügelvorwürfen haben Tätlichkeiten Mixas als damaliger Stadtpfarrer bestätigt“ (FAZ).
„Das war damals vollkommen normal, und alle Lehrer und Schüler dieser Generation wissen das auch“, meine Mixa weiter. Mag sein – in, äh, gewissen Kreisen vielleicht. Allgemein liegt sowas sicher länger zurück1; zu meiner Schulzeit, die in ebendiesen Zeitraum fällt, hätte sowas schnell Probleme für die Lehrer bedeutet. Aber vielleicht war’s z.B. an katholischen Internaten anders als an normalen öffentlichen Schulen…
Wie dem auch sei: Mal abgesehen davon, dass etwas auch nicht dadurch richtig würde, dass es häufig praktiziert wird, hieß es trotzdem von Mixa an Ostern noch vollmundig:
Die erhobenen Vorwürfe erschüttern mich, weil ich zu keiner Zeit körperliche Gewalt gegen Kinder und Jugendliche in irgendeiner Form angewandt habe. Gewalt zwischen Menschen lehne ich grundsätzlich ab. Ich bin als Mensch und als Christ fest überzeugt, dass jeder Mensch so behandelt werden muss, wie man selbst behandelt werden möchte.
Mixa will also Ohrfeigen bekommen? Na wo Richard Dawkins nun doch nicht den Papst persönlich verhaften will, wäre das doch eine neue Aufgabe! Wann titelt die Boulevardpresse also „I will slap the Bishop“?2
Aber eines ist in der Tat „vollkommen normal“: Viele derartige Beschuldigte geben – mit gewissen Verzögerungen – nur das zu, was schon anderweitig herausgekommen ist. Was scheinbar umso mehr gilt, je prominenter, eingebildeter und hochmütiger die Person ist.
Und man darf gespannt sein, was als nächstes kommt.
Foto: Dr. Christoph Goldt / Bischöfliche Pressestelle Bistum Augsburg (IBA), aus Wikipedia, CC-by-sa-Lizenz