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Pfaffenhofen
85276 Pfaffenhofen a.d. Ilm, um genau zu sein

Ein Sonntag in Bildern

Wieder der 28., und diesmal auch wieder mit mir, dieser Picture my Day day #pmdd2025.

Wir beginnen neblig und mit einem Blick auf den Volksfestplatzflohmarkt mit dem Volksfestzeltgerippe im Hintergrund:

In der Innenstadt ist Dult – einer von vier Sonntagen, nachmittags verkaufsoffen – und wie üblich im Herbst mit einem „Mobilitätstag“, der leider natürlich von Autos dominiert wird. Immerhin waren auch zwei aus Film und Fernsehen bekannte dabei. Und die Rettungsdienste haben sich umfangreich präsentiert, und wie man sieht, braucht eine Stadt wie Pfaffenhofen an dem Flüsschen Ilm keine allzu großen Rettungsboote:

Die regionalen Autobauer zeigen sich weiterhin im Wettbewerb um die hässlichste, aggressivste Pkw-Front:

Ein Bild zum Tröt/Skeet „WWW: Wieder Walken im Wald. Aber etwas kürzer als geplant, da sich eine offenbar unbemerkte Blase an der Innenseite des großen Zehs mit der Zeit aufgescheuert hat und die angepasste Gangart auch nicht so doll war.“ Und eins aus Diablo IV:

Dieser Lego-Eisenbahner wartet – mit eher skeptischem Blick – auf seinen Einsatz für ein Projekt-52-Foto für den Oktober, aber das Ergebnis gibt’s natürlich noch nicht zu sehen.

Diese Meldung könnte die S-Bahn München auf Bluesky an Wiesnabenden auch einfach aufs Geratewohl wiederholen, wird oft genug zutreffen; und mein saisonaler Charakter ist jetzt auch auf Level 60 angekommen:

Baumgang mit Zielgeld

Seltsamer Titel, aber dennoch kein Konzertbericht, sondern tatsächlich von einer Sportveranstaltung, bei der ich teilgenommen habe: dem 2. Pfaffenhofener Baumlauf1 bzw. Baumlauf/-walk, wie’s auf der Medaille steht, veranstaltet von der hiesigen ÖDP, der die letzten paar Wochen mit Plakaten beworben wurde; heute von 9 bis 12 Uhr im Sportpark am Freibad, wo ich auch schon gelegentlich joggen war.

Eine etwas entspanntere Art von Lauf: man konnte auch gehen/walken, keine gemeinsame Startzeit, Tempo egal, die Anzahl der Runden à 1250 m (Kinder: 350 m) konnte man selbst wählen – und statt Startgeld zahlte man am Ende pro Runde 2 € für einen Baum zur Regenwald-Wiederaufforstung auf den Philippinen durch maninoy.

Verpflegung gab’s in Form von Wasser und Tee (nicht genannter Sorte). Gut 50 Teilnehmer*innen waren’s, womit die Veranstalter*innen2 zufrieden waren; ich hätte gedacht, es wären mehr…

Eine Medaille gab’s, wenn man mindestens 8 Runden zurückgelegt hat (wofür es jede Runde ein Gummiband fürs Handgelenk gab), also 10 km – bzw. etwas weniger, ich musste noch eine 50-m-Stichstrecke (hin und zurück) ergänzen, um auf volle 10 km zu kommen. Und dem Vernehmen nach wollte kein*e Teilnehmer*in ohne Medaille weggehen…

…weshalb ich natürlich nur gewalkt bin, denn 10 km joggen schaff ich noch lange nicht. Trotzdem hätte ich besser eine kurze Hose angezogen, es wurde dann schon recht warm.

Hätte ich nicht noch etwas Restmuskelkater vom Speedwalk am Dienstag gehabt, hätte ich mir wohl ein Ziel von unter 8 Min./km gesetzt, so war ich mit den 8:16 aber zufrieden – insgesamt also 1:22:36 (zzgl. 2x ca. 900m von/nach zuhause).

Nachtrag: Die ÖDP schreibt, sie können von den Spenden 1200 Bäume pflanzen lassen. Und der (wie ich zu erwähnen vergaß) Pokal für die meisten Runden ging an einen mit 27 Runden, also gut 33,4 km!3

 

Und dann gibt’s Leute, die sich heute im nächstgelegenen Millionendorf stundenlang in eine Schlange stellen, um dann schnell zu einem Zelt zu laufen, noch ein paar Stunden warten, bis o’zapft is‘, dann das überteuerte Bier mass(en)weise saufen, um grässliche Musik zu ertragen… :shake:

  1. wobei der 1. irgendwie an mir vorbeigegangen war ↺
  2. wie steht die ÖDP eigentlich zum Gendersternchen? ↺
  3. ausgehend von 1250 m minus 1% entspr. meiner Messung ↺

Musikalische Bauernmalerei

Klingt irgendwie zu volksmusikalisch, und das könnte bei einem Open-Air-Konzert in einer oberbayrischen Kreisstadt ja sogar sein – aber dann wäre ich nicht hingegangen.^^

Beginn sollte um 18 Uhr sein, ich hab mir ein paar Minuten davor den dritten BBQ-Beef-Burger an zwei Wochenenden gekauft, dann noch ein Eis in einer der drei umliegenden Eisdielen geholt, und um 18:12 kam schließlich die Begrüßung von einem von der Stadt, u.a. mit Bitte um Applaus fürs Wetter, denn die Vorhersagen waren gestern noch nicht so trocken – jetzt soll’s aber erst ab 22 oder 23 Uhr nass und gewittrig werden, und da ist ein sonntägliches Innenstadtkonzert eh schon vorbei.

Jedenfalls kam dann die Vorband, derentwegen ich hin bin: Pawn Painters aus Schrobenhausen (und pawn ist ja im Schach der Bauer, daher der Titel; ob die Jungs eher was verpfänden wollen, weiß ich nicht…). „Mit ihrer Mischung aus Indie, Postpunk und Spacerock schaffen die Vier einen energiegeladenen, sphärischer Sound,“ schreibt die Ankündigung schon passenderweise. Songs, die sanft anfangen, früher oder später immer stärker werden, bis schließlich der Gitarrist und vor allem der Drummer die Instrumente… malträtieren wäre das falsche Wort, eher „benträtieren“, also heftig, aber gut.

Okay, irgendwie gab’s gewisse Ähnlichkeiten zwischen den Songs, aber eine unterhaltsame Dreiviertelstunde war’s allemal. Mit Positionswechsel meinerseits wegen der Sonne, die gerade in dieser Zeit von der einen auf die andere Hauptplatzseite gewandert ist, wo ich doch lieber im Schatten stehe – hätte die Band vermutlich auch gerne gekonnt.

Und da mich die Hauptband, Balkan-Folk-Pop/Rock mit bayrischen Texten oder so, auch schon beim Reinhören auf Youtube nicht so interessiert hat, war’s das auch schon. Der Hauptplatz ist auch ohne mich recht voll – Ausschnitt aus der Webcam von 19:41:

Freipark

Nein, sorry, liebe Autonarren und -vergötterer, es geht nicht um freie Parkplätze für eure Karren, sondern um die diesjährige vierte Auflage des „Open Park Pfa’hofa“-Festivals im Pfaffenhofener Freibad.

Nach dem Unwetter letztes Jahr war’s diesmal am Samstag einigermaßen schön, aber nicht freibadheiß; die Besucherzahlen waren entsprechend besser, aber nicht riesig. Den Anfang am Nachmittag hab ich ausgelassen und war kurz vor Beginn der zweiten Hauptbühnenband dort – beim Herumgehen während deren Soundcheck bin ich noch auf Mitmachkunst und eine kleine Wrestlingshow einer hiesigen Kampfsportschule gestoßen:

War jetzt kein Wrestlemania-Niveau in diesem kleinen Sechseck, aber mit u.a. Stuhlschlägen, obigem Chokeslam durch einen improvisierten Tisch und einen Package Piledriver war durchaus was Gutes dabei.

Dann zur Hauptbühne: Heavy Country von Dunning Kruger, die vor 3 Jahren schon hier spielten, aber am Nachmittag bevor ich dort war. Ich hab jetzt nicht immer was vom Country rausgehört, aber der Auftritt war schön heavy, unterhaltsam, ein sehr guter Beginn (für mich).

Mit dem Burger-Abendessen in der Hand zur Bühne 2, wo Joe Oldman solo mit akustischer Gitarre seinen Blues Rock auf Bairisch zum Besten gab. Und eine wichtige Message von einer anderen Seite der Kunstflächen:

Zu Beginn von Der chöne Pernhard – einer Band, die sich, wie man am Namen erkennen mag, auf Das Leben des Brian beruft und sich entsprechend kleidet – war das Publikum vor der Bühne noch recht spärlich und, äh, starr und blechern, aber ein paar kamen dann doch noch, und weiter hinten saßen auch etliche auf Bierbänken und Picknickdecken.

Die Performance kombinierte verschiedene Stilrichtungen des Rock und variierte von etwas bis sehr schräg – durchaus passend zum Monty-Python-Humor.

Bühne 2 war dann auch gleich für Timea Göghova bereit – Sängerin von Metal- bis Jassfunk-Bands und hier solo mit Piano- und/oder Gitarrenbegleitung und z.T. Zweitstimmen aus der Konserve (mit gelegentlichen Startproblemen durch den Helfer von der Veranstalter-Crew). Okay, Live-Begleitung wäre besser gewesen, aber schöne Musik & Performance, die mir – als einzigem im überschaubaren Publikum – einen CD-Kauf wert war (samt persönlicher Signatur).

Zum Abschluss des ersten Tages ab kurz nach 9 Modern Classic Metal von Tales of Tomorrow – melodiös, hart, mitreißend, unterhaltsam…

…und ein bisschen abrupt um 21:56 beendet, der Veranstalter erlaubte nicht mehr – muss ja irgendwie um 22 Uhr aus sein, die laute Musik im Freien…

Am Sonntag bei schönem aber nicht zu heißen Sommerwetter bin ich dann zum gleichen Zeitpunkt eine Viertelstunde früher, äh, also bzgl. des Zeitplans, der etwas straffer war, hingegangen und mit einem Crêpes zum „echten und ehrlichen Rock. Handmade und auf die zwölf“ von 20YSB a.k.a. 20 Years Short Break, die nach einer ebensolchen wieder zusammengekommen waren, auf der Hauptbühne. Sehr gute und unterhaltsame Performance; der Sänger war auch mal im Publikum, das in der prallen Sonne sehr dünn gesät war:

Die folgende Singer-Songwriterin (kurzfristiger Ersatz für einen erkrankten) hab ich dann ausgelassen und bin mal schnell 40 Bahnen geschwommen – naja, mittelschnell wie üblich halt. Und etwas zu lang, denn den Anfang der nächsten Hauptbühnenband, Kali aus Regensburg, hab ich verpasst bzw. nur aus der Ferne gehört. Die boten energiegeladenen Prog-Rock, und auch wenn manche Stücke etwas brauchten, bis sie in Fahrt kamen – was in dem Genre ja nicht unüblich ist – war’s das dann auch wert.

Zeit für – wieder – einen sehr leckeren BBQ Beef Burger und Bühne 2, wo „Neo-Classical Piano“ geboten wurde von Vade Retro Satana, Nunquam Suade Mihi Vana – jedenfalls nennt der Pianist und Komponist von Opus Iræ sein Solo-Projekt VRS:NSMV und hat den lateinischen Text netterweise auch auf dem Banner stehen, sodass man die verlinkte Wikipedia-Seite leicht finden kann.1 Das waren letztlich einige interessante dynamische Stücke und ein paar, die mehr wie Hintergrundmusik wirkten, und durchaus ein angenehmer Kontrast zwischen den Hard&Heavy-Bands.

Zum Abschluss schließlich die Münchner von Blackened Halo, die’s nun 10 Jahre gibt und die hier erstmals vor Stuhlreihen (bzw. Bierbänken) gespielt hätten. Klassischer Heavy Metal mit modernen Einflüssen, ordentlich hart, passender kräftiger Gesang, da ging’s ordentlich ab, auch bei den Aktiveren im Publikum. Bei einem Circle Pit stand dann auch der Sänger/Rhythmusgitarrist in der Mitte:

(Regenwolken von Westen sind vorbeigezogen, nur eine einstellige Zahl an Tröpfchen schien mal vom nahezu heiteren Himmel zu fallen – und als ich das rund eineinhalb Stunden nach dem sonntagkompatiblen Ende um 21:25 schreibe, tröpfelt’s grad hörbar draußen, aber nur kurz.)

:rocks: :rocks: Das schöne an einem Musikfestival in einem Provinzfreibad ist halt, dass man tolle Musik hören und trotzdem ohne Bahn- oder sonstige Fahrprobleme daheim sein kann, bevor es ganz dunkel ist…

  1. Noch SMQL:IVB dazu wäre dann wohl doch zu viel gewesen… ↺