Architektonische Architektur

Passende Kombination: „architektonisch“ ist das Wochenthema bei Magic Monday und „Architecture“ bei Pabuca. Also natürlich ein gemeinsamer Beitrag mit Pfaffenhofener Architektur.

Und wir beginnen gleich mit einem Kontrast: Ein schlichter moderner Neubau links, ein klassisches Haus rechts, das seit 1874 die Bäckerei beherbergt (und zuvor ein Gasthaus):

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(Über die zu schlichte Schlichtheit hatte ich mich ja neulich schon mal ausgelassen.)

Es muss ja nicht gleich so verschnörkelt sein wie das Haus links – hoffentlich nicht, denn lauter solche Häuser wären auch zu viel –, „renoviert 1892“ (und vor einigen Jahren im Erdgeschoss umgebaut, eine überdachte Passage wurde zugunsten von mehr Ladenfläche entfernt):

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Das mich übrigens mal zu diesem Lego-Häuschen inspiriert hatte:
Lego: Fancy Bookstore 2

Betonarchitektur aus, ähm, irgendwann nach der Mitte des letzten Jahrhunderts gibt’s natürlich auch, allerdings nicht direkt am Hauptplatz:

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16 Kommentare

  1. MM

    Toller Beitrag. Die Gegensätze in der Architektur sind schon krass. Das Lego-Häuschen ist der Hammer. Ich glaube da gehört eine Menge Erfahrung zu es so gut nachzubauen. Ungewöhnlich finde ich auch den Stil der alten Fassaden. Sehr verspielt und gut erhalten. Heheheh, was uns alle verbindet ist wohl der bekannte Kreissparkassen-Charm. ;)

  2. P

    Ich glaube wir sind uns da alle einig. Im Vergleich zu den anderen Häusern sieht der Betonklotz echt hässlich aus.

  3. m

    Diese Gegensätze, wenn „blind“ einfach ein Haus neben ein anderes gequetscht wird, wirken schon manchmal echt komisch, beinahe hilflos, gell!
    Das letzte Foto zeigt ja ein Paradebeispiel aus der 60er Jahre Baukunst! Da war halt Zweckmässigkeit Trumpf.
    Dein Legohaus finde ich toll, Du hast es aber zumindest bis ins Erdgeschoss konsequent gebaut, nicht so verschandelt wie im Original. ;)
    Liebe Dienstagsgrüße
    moni

  4. F

    Ich weiß ja jetzt nicht, wie die Umgebung der Sparkasse ist, aber ich finde das Gebäude in seiner Vielgliedrigkeit gar nicht schlecht. Da haben wir hier aus dieser Zeit ein paar ganz schreckliche Beispiele.

    Die Schlichtheit des weißen Hauses weiter oben ist an sich nicht übel, aber schrecklich neben dem verschnörkelten Haus. Da hat dieser Architekt kein Gefühl für die Umgebung gehabt. Das ist das, was ich von guter Architektur erwarte: die Umgebung mit berücksichtigen, nicht auf dem Reißbrett (was heute CAD heißt) entwerfen, fern von der Wirklichkeit.

    Grüße aus Köln, Franka

  5. c

    Schräg gegenüber ist noch ein Beispiel für Schlichtheit, siehe Foto hier (nicht von mir).

    Wobei die Schuld hier allerdings nicht direkt beim Architekten/Bauherrn liegen muss (gerade beim K&L erinnere ich mich, dass er das eigentlich anders gewollt hätte): Die zuständigen Bau- und/oder Denkmalschutz-Behörden wollten es so schlicht – lieber ein schlichtes modernes Haus, das den Rest nicht stört, als was Altmodisches nachzubilden. Dass es gerade durch die nicht dazupassende Schlichtheit stört, tja…

    Mittlerweile hat zumindest die Stadt eine „Gestaltungsfibel“ herausgebracht, die sowas zu verhindern versuchen sollte.

  6. c

    Zum Sparkassenplatz hab ich hier noch ein etwas älteres Luftbild gefunden – auch wenn man wegen der geringen Größe nicht viel erkennt…

  7. H

    Interessant und schön … Besonders auch die Lego-Nachbildung!

    Lg von Heidrun aus der Fugger Stadt :roll:

  8. RCa

    Starke Gegensätze. Auch immer wieder interessant, wie die alten Bauten für moderen Geschäfte herhalten müssen. Meist geht der Denkmalschutz erst ab der ersten Etage los . ;-) Und die Sparkasse gibt es glaube ich in jeder Stadt. Da hat der eine Architekt schön abgesahnt. :-D

    Und wenn das ein Frühwerk ist, werde ich gleich mal in deinem Flickr Account stöbern! Hammer!

  9. S

    Tolle Gegensätze, wobei mir die alten Häuser immer besser gefallen, sie haben einen ganz besonderen Charme. Wow, das Legohaus ist ja genial geworden.

    LG Soni

  10. P

    brr. das letzte bild ist wirklich – mit verlaub – hässlich. wir haben in wien einiges davon. aber nirgends anders habe ich bisher verschandelung von bauwerken so stark gesehen wie in rom, wo mussolini-bauten an antike mauern geklebt wurden. das finde ich dann schon grausam. ansonsten ist es immer schwierig, die städte müssen leben, wachsen, sich verändern – können es aber nicht, wenn immer im „alten stil“ gebaut werden, versauen dann aber das „stadtbild“. ein thema, das mich auch im raum wien aus gegebenem anlass immer wieder beschäftigt.

  11. l

    Ich bin völlig beeindruckt von deinem Lego-Häuschen, die Ähnlichkeit mit dem Original ist ja verblüffend!

  12. MvP

    Naja, die Sparkasse ist jetzt keine Schönheit, find ich aber noch nicht schlimm. Da ist der deplatzierte Neubau in Bild 1 schon schlimmer.

  13. F

    Das ist bei uns mit dem Römisch-Germanischen Museum so. Es sollte in seiner ‚Schlichtheit‘ dem hochgotischen Dom keine Konkurrenz machen. Für mich ist das nur ein Klotz.
    Danke für die Links, um mir das noch mehr zu verdeutlichen. Das ‚schlichte Haus‘ sieht ja noch viel schrecklicher aus als ich dachte – in seiner Umgebung. Sogar das Dach ist andersherum gedreht. Man kann und soll natürlich den Baustil von früher nicht imitieren, aber Elemente aufgreifen und modern umsetzen. Dass das geht, dafür gibt es Beispiele.

    Und die Sparkasse gefällt mir jetzt doch nicht mehr. In all den rot gedeckten Dächern wirkt sie wie ein Fremdkörper. Der andere große Baukomplex ist wenigstens rot gedeckt.
    LG aus Köln, Franka

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