Kategorie-Archiv:

Kalender

Links und Video der Woche (2009/15)

Frohe Ostern!

Uhrenvorstellung

Bei Funkuhren soll das irgendwie automatisch gehen, also können wir uns auf die funklosen Uhren, die man heute ja vorstellen soll, beschränken. Also darf ich vorstellen: Eine Thermometer-Uhr1 und meine alte (selten getragene) Armbanduhr, am Freitag fotografiert:

Uhren

(An die Kameras muss ich auch noch denken, aber da ist die Uhrfunktion ja nicht das Entscheidende.)

  1. Der „OUT“-Sensor befindet sich übrigens nicht draußen – schön wär’s bei den knapp 20°, die er anzeigt – sondern im „Obergeschoss“ meiner Dachgeschosswohnung. []

Schniblo

Wie heute verschiedenerorts auch schon zu lesen war, ist heute nicht nur Pi- und Albert Einsteins Geburts-, sondern auch Schniblo-Tag, der „Schnitzel- und Blowjob-Tag“, eine, nun, ergänzende Veranstaltung zum Valentinstag einen Monat zuvor. (International auch als „Steak and Blowjob Day“ bekannt.)

Mal abgesehen davon, dass man da als Single gewisse Probleme mit der Teilnahme hat – wenn es so abliefe wie auf der Grafik der „offiziellen“ deutschen Website…:

schnitzelblowjob

…fände ich es auch nicht sooo toll. Oder wie gut kann ein Blowjob sein, wenn auf dem Kopf der Frau ein Teller ruhig liegt und liegen bleiben soll…?
:bigsmile:

Maria Esmeralda und die wilde 13

Daumen runter …oder: Wie eine Wahrsagerin schon am Kalender scheitert. Es geht um die Glaskugelglotzerin mit Schweizer Postfachadresse (in CH-8107 Buchs), die in den letzten Wochen fleißig inseriert hat, u.a. in der Hörzu, großspurig titelnd: „Weltweite Krise: Maria Esmeralda hat beschlossen zu reagieren“.

Sie nennt sich „eine der erfolgreichsten und erfahrensten Hellseherinnen der Welt“, hat aber anscheinend weder eine eigene Website noch einen Wikipedia-Eintrag, nur o.g. Postfachadresse; sie will sich nach „über 35 Jahren Erfahrung“ zurückziehen, nur eben noch schnell 500 Menschen (die sich bis 31.12. hätten melden sollen) ach so großzügig beschenken: Mit „13 persönlichen Ereignis-Daten“, „goldenen Glückszahlen, ohne die kein Gewinn möglich ist“, und ihrem „berühmten Glücksbringer“ – über den man nichts im Netz findet. Warum jetzt? Sie meint:

2009 ein außergewöhnliches Jahr

[…] Es wird durch 3 außergewöhnliche Ereignissen gekennzeichnet.

1) 2009 gibt es drei Freitage, die auf einen Dreizehnten fallen. Das heißt, es gibt drei einzigartige Gelegenheiten, um eine große Geldsumme zu gewinnen!

Ersteres stimmt. Letzteres ist ihre außergewöhnliche Interpretation eines im allgemeinen Aberglauben eher als Unglückstag gesehenen Datums. (Übrigens in deutscher Rechtschreibung, in der Schweiz gibt’s kein „ß“. Aber das muss ja nichts bedeuten…)

2) 2009 gibt es in zwei aufeinander folgenden Monaten, im Februar und im März, jeweils einen Freitag, den Dreizehnten. Dieses Phänomen tritt nur einmal im Jahrhundert auf und begrenzt einen Zeitraum, in dem uns das Glück außergewöhnlich hold ist. Man muss jedoch über diese Tatsachen informiert sein und in der Lage sein, von dieser sich bietenden Gelegenheit zu profitieren.

Man sollte annehmen, wer so eine Aussage (Hervorhebung von mir) über solch eine Besonderheit trifft, der hat sie auch überprüft. Tatsache ist aber: Diese Freitagskonstellation tritt auch in den Jahren 2015, 2026, 2037, 2043, 2054, 2065, 2071, 2082, 2093 und 2099 auf (und auch elfmal im letzten Jahrhundert). Ich sehe da drei Möglichkeiten:

  1. Maria Esmeralda war sich dessen bewusst und lügt hier absichtlich, um die Besonderheit ihres Angebots zu unterstreichen. Wer kann dann sagen, ob das wirklich die einzige Lüge ist…?
  2. Maria Esmeralda hat diese Behauptung einfach Bullshit-typisch1 erfunden, ohne sie zu überprüfen, weil ihr der Wahrheitsgehalt egal ist – Hauptsache, Ihr Angebot wirkt besonders. Wer kann dann sagen, was sie sich sonst alles einfach aus den Fingern gesogen hat…?
  3. Maria Esmeralda hat zu wenig Ahnung von Kalendern und der Datumsberechnung. Und doch will sie in der Lage sein, (vermutlich geburtstagsabhängige) „persönliche Ereignisdaten“ zuverlässig herauszufinden…?

Der Vollständigkeit halber will ich euch ihr drittes „außergewöhnliche Ereignis“ nicht vorenthalten:

3) Außerdem ist 2009 auch ein einzigartiges Datum. Der 9. September 2009 schreibt sich in der Numerologie 9/9/9 oder auch 0 unendlich. Für die Chinesen ist dies das Jahr mit den besten Vorzeichen. Die 9 ist das Symbol für Glück und Stärke. Daher wird die Ziffer 9 auch immer durch den Drachen symbolisiert. Er hat 117 Schuppen (1+1+7=9), 81 männliche Schuppen (9×9 oder 8+1) und 36 weibliche Schuppen (9×4 oder 3+6), er vereinigt die Merkmale von 9 Wesen in sich, und der Drache hat 9 Kinder. Dies kündigt ein neues Leben voller Glück an, vorausgesetzt dass Sie die Schlüssel dafür besitzen.

„0 unendlich“? Dann ist die Numerologie noch dämlicher, als ich dachte… und das trotz all der konstruierten chinesischen Zahlenphantasterei, die hier wohl einfach beeindrucken soll.

Dass im chinesischen Aberglauben die 4 durch ihre klangliche Ähnlichkeit mit dem Wort für Tod als Unglückzahl gilt, verschweigt sie lieber, denn das wäre ja schlecht für ihre Dreizehner-Euphorie – wo doch die Quersumme 1+3=4 ist. Bullshit eben… als den man auch die Wahrsagerei insgesamt betrachten muss, solange es keine Beweise gibt, die für sie sprechen – und die gibt es eben nicht.

Siehe auch:

Liebe(r) Leser(in), hast Du diese Geschenke angefordert und bereits erhalten? Sind sie zufriedenstellend, gab es weitere Angebote, oder willst Du sonst etwas dazu sagen? Dann veröffentliche doch weiter unten auf dieser Seite einen Kommentar!

:!: Update: Wie erwartert, soll zum „richtigen“ Glück noch Geld gezahlt werden, sei es ein Buch oder sonstwas – siehe Kommentare unten (vielen Dank dafür). Also: Vergesst den teuren Kram von dieser Möchtegern-„Wahrsagerin“, die angeblich von jedem geträumt haben will – da kommt nichts Vernünftiges dabei raus!

:arrow: Update 21.8.09: Neues über Maria Esmeralda, ihre Homepage und möglicherweise eine bessere Kontaktmöglichkeit als die Postfachadresse.

  1. „Bullshit“ als philosophischer Begriff – siehe Wikipedia: „Im Gegensatz zum Lügner, der absichtlich unwahre Behauptungen aufstellt und die Wahrheit daher auch kennen muss, interessiert sich der bullshitter gar nicht für die Wahrheit. Da es ihm nur um leeres Getue geht, hat er für sie keinerlei Verwendung.“ []

Wochentage im Kopf berechnen

denk Da das Thema kurz bei meinem weihnachtlichen „Mini-Klassentreffen“ aufkam, dachte ich, ich könnte es auch mal hier erwähnen, wie man im Kopf einen Wochentag berechnen kann…

Vorbemerkung: modulo (kurz: mod) bezeichnet den Rest einer Division zweier ganzer Zahlen (z.B. 15 modulo 7 = 1, da 15 = 2·7 + 1), was ich der Kürze wegen hier verwenden werde. Die entstehenden Werte entsprechen natürlich den Wochentagen, deshalb 7.

Als Beispiel nehmen wir den 20.11.2011. Ganz ohne Rechnen und Merken geht’s natürlich nicht:

  1. Man nehme das Jahr seit 1900 modulo 7. Bsp.: 2011–1900 = 111; 111 mod 7 = 6.
    Tip: Man kann natürlich erstmal 70 (oder andere Vielfache von 7) abziehen, um leichter rechnen zu können; der Rest der Division verändert sich dadurch natürlich nicht.
  2. Der Schaltjahre wegen addiert man noch den ganzzahligen Anteil von einem Viertel der Jahre seit 19001, im Beispiel 111:4 = 27. Und davon wieder den Rest2: 27 mod 7 = 6.
    Tip: Fürs Jahr 2000 ist es natürlich 100:4 = 25, das kann man als leicht zu merkende Basis verwenden.
    Tip: Man kann statt mit 6 auch mit -1 rechnen, am Ende läuft das dank modulo 7 ja auf dasselbe hinaus.
  3. Für den Monat merkt man sich am besten diese Tabelle (die die Unterschiede im Wochentag des jeweils ersten Tages angibt):
    Jan–Mär   0     3     3  
    Apr–Jun   6     1     4  
    Jul–Sep   6     2     5  
    Okt–Dez   0     3     5  

    Im Beispiel: 3 für den November.
    Tip: Am einfachsten merkt man sich’s wohl als Zeile 0-3-3, Spalte 0-6-6-0 und Teil-Spalten 1-2-3   4-5-5(!).
    (Es ginge an sich auch ohne eine solche Tabelle, aber wenn man sie sich mal gemerkt hat, ist es m.E. so einfacher.)

  4. Ist das fragliche Datum im Januar oder Februar eines Schaltjahres, muss man 1 abziehen. (Nicht vergessen!)
  5. Dann einfach den Tag addieren, im Beispiel 20. Oder gleich den Wert modulo 7, hier 6.
  6. Die Summe modulo 7 ergibt dann einen Wert von 0 bis 6, und dabei steht 0 für Sonntag, 1 für Montag, …, 6 für Samstag.
    Im Beispiel erhalten wir also 6+6+3+20 = 35; 35 mod 7 = 0, also ist der 20.11.2011 ein Sonntag.
    Wer gleich mit -1 für 6 gerechnet hat: 6-1+3-1 = 7; 7 mod 7 = 0 bzw. -1-1+3-1 = 0.

Ist doch ganz einfach, oder? :mrgreen:


Foto: aidasonne – Fotolia.com

  1. entsprechend gilt dieser Algorithmus unverändert nur für 1900–2099 []
  2. natürlich kann man auch zunächst alles addieren und erst am Ende modulo 7 rechnen, aber das dürfte den meisten schwerer fallen… []