Kategorie-Archiv:

Fundstücke

„Gespiegelt sieht’s besser aus“
oder: Es ist jetzt 63:42 Uhr und 1 Sekunde

Man kennt das ja gelegentlich aus (meist illustrierenden) Fotos: Ein Layouter o.ä. denkt, ein Foto sieht ästhetischer aus und passt besser auf die Seite, wenn man es spiegelt – und am Ende kann man sich über gespiegelte Tastaturen lustig machen. Der Heise-Shop hat etwas Ähnliches, gewissermaßen einen Spiegelfehler 2.0, in der mehrseitigen Anzeige in der aktuellen c’t (24/2011) geschafft, wo u.a. eine (Pseudo-)Binäruhr angepriesen wird:

So kommt natürlich eine falsche Zeit raus: 63:42:01 statt 10:24:36. (Im Web stimmt das Bild übrigens.) Mal abgesehen davon, dass es solche Uhren m.W. schon länger gibt (wenn auch nicht unbedingt genau dieses als „NEU“ bezeichnete Modell). Trendsetter? Wirklich?

Ist aber auch eine ziemlich halbherzige Sache – weshalb ich oben „Pseudo-“ geschrieben habe –, schließlich werden hier einzelne Dezimalziffern binär dargestellt. Warum nicht gleich ⚪⚫⚪⚫⚪ ⚪⚫⚫⚪⚪⚪ ⚫⚪⚪⚫⚪⚪?1 (Wenn man schon das alte 60er-System, das nunmal für unsere Uhrzeit verwendet wird, beibehalten will. Ist aber irgendwie sinnvoll…)

  1. leere und ausgefüllte Unicode-Kreise, die hier zuerst standen, durch Grafiken ersetzt – gibt halt doch noch alte Kisten ohne die passenden Schriften… []

Wiedererkennungswert

Damit sie ihre eigenen Baustellenschilder wiedererkennen, markieren Baufirmen diese ja normalerweise – Schilder auf der Rückseite, Stangen und den Rest anderweitig, und mal mehr, mal weniger auffällig. Ein Schönheitspreis wird dabei offenbar nicht vergeben:

Baustellenschilder von hinten in blau und pink

Oder es handelt sich um angewandte naiv-moderne Farbskurrilitätskunst im öffentlichen Raum oder sowas. Wer kennt sich in solchen Kunstfragen schon aus.

Highscore

An einer Zufahrtsstraße zu unserem Hauptplatz, wie der Rest des Innenstadt-Kerns eine 20er-Zone, steht ungefähr hier so eine Geschwindigkeits­ermahnungs­anzeige­tafel, die entweder den Autofahrern1 mit einer grünen Zahl bis 20 zeigt, dass sie langsam genug sind, oder ihnen rot blinkend ihre Geschwindigkeit über 20 km/h vorwirft. Dort hat neulich jemand einen Zettel druntergehängt:

Highscore

Unter dem Titel „Highscore“ steht dort (leider ohne Autokennzeichen oder Beweisfotos):

Speedracer 63 km/h
Adrenalin-Junkie 58 km/h
Maxischumi 79 km/h
Torpedo 110 km/h
Freestyler 94 km/h

Ich frage mich, ob die Namen irgendeinen Bezug zum Auto, dem Kennzeichen oder dem Fahrer haben oder nur einfach so gewählt wurden, weil dem Schreiber nichts Besseres eingefallen ist. Und ob das ein Anwohner war, der im Lauf der Zeit einige aufgeschrieben hat, die ihm aufgefallen sind – oder ob eine Gruppe von Deppen gezielt auf Rekordjagd gegangen ist. Da wäre das Fehlen von Beweisfotos oder -videos noch mehr zu bedauern.

  1. und mitunter wohl auch Radfahrern und Fußgängern – ich glaube, die grüne 4 neulich war für mich zu Fuß bestimmt… []