Dass das relativ strenge bayerische Rauchverbot in Gaststätten viele Wirte dazu gebracht hat, ihre Kneipen zu „Raucherclubs“ umzudeklarieren, um das Verbot zu umgehen, ist ja nichts neues.
Dass Gaststättenverband & Co. das Rauchen der bayerischen Wirtshauskultur zuschreiben, ist da schon seltsamer, unverständlicher.
Dass aber ein(e) „Ristorante & Pizzeria“ nun eine Anzeige mit folgenden Zeilen im Pfaffenhofener Anzeiger schaltet, finde ich inhaltlich nun ziemlich daneben:
Zur Erhaltung der italienischen Speisen- und Raucherkultur ist der Einlass in unser Speiselokal ab sofort nur noch für Mitglieder möglich.
Selbstverständlich erhalten alle Besucher, auch Nichtraucher, die uns weiter besuchen möchten, einen passenden Mitgliederausweis kostenlos in unserem Lokal.
Wir bitten Sie hiermit um Ihr Verständnis und freuen uns, Sie weiterhin als Gäste bei uns begrüßen zu dürfen.
Da frage ich mich:
- Was hat die Gründung eines Raucherclubs mit der italienischen Speisenkultur zu tun?
- Gibt es überhaupt eine italienische Raucherkultur?
- Hat der (laut Gelbe Seiten) einzige Italiener von vier Gaststätten in Ilmmünster, einem 2000-Einwohner-Dorf hier im Landkreis Pfaffenhofen, tatsächlich so eine Aktion nötig, weil zu viele Raucher nicht mehr kommen? Erhalt der italienischen Speisenkultur in Ilmmünster, weil er sonst schließen müsste, obwohl er laut pafnet-Bewertung so gut sein soll, besser als die Italiener, die ich hier in der Stadt kenne? *
Mein Verständnis haben sie für so eine fadenscheinig begründete Aktion jedenfalls nicht; ich finde ein Rauchverbot in Speiselokalen(!) gut.
* Kann natürlich eine Nebenwirkung der mangelnden Vergleichsmöglichkeiten vor Ort in Ilmmünster sein.