Advents-Dreikampf 2015 (1.-7.)
Wie schon die letzten beiden Jahre hab ich mir die drei Lego-Adventskalender – City (60099), Friends (41102), Star Wars (75097) – besorgt und veranstalte einen kleinen „Advents-Dreikampf“. Wieder soll es dabei – meistens – nicht darum gehen, welcher die schöneren Mini-Sets hat oder am meisten fürs Geld bietet, sondern ich werde einfach mal schauen, was sich für „Kämpfe“ aus den Inhalten des jeweiligen Tages ergeben können…
Ich hatte mir noch überlegt, ob ich den Minions-Adventskalender von, ährm, räusper, Mega Bloks dazunehmen soll, aber ca. 25€ für drei passable Figuren und 21 Häufchen Schrott waren mir dann doch zu viel.
Wir beginnen mit ferngesteuerten Autolein, Andrea und Jabba’s Sail Barge:
Andrea übt schon mal mit der Fernsteuerung, während der nicht steuerbare Segelkahn einfach nicht vom Fleck kommt. Beginnen wir mit je einem halben Punkt für die netten Autos und die schon am 1. Tag auftretende Friends-Dame – Stand also: ½:½:0.
Tag 2 bringt uns einen Jungen mit Brezn und Kamera (je 1 regulär, 1 als Extra) – fotografieren macht ja hungrig –, eine kleine Bank mit Schlittschuhen und eine gefährlich aussehende Sarlacc-Grube:
Das Sarlacc-Viech ist auch schon hungrig. Und was machen zwei Personen mit zwei Kameras? Natürlich sich gegenseitig fotografieren, wie sie sich gegenseitig fotografieren! Danach auf zum Autorennen, das Andrea dank ihres Übungsvorsprungs zu gewinnen scheint; die Schlittschuhe sind mangels Eis noch uninteressant. Einen Punkt für den Sarlacc, damit er nicht noch alles andere auffrisst, und einen halben für City: 1:½:1.
Tag 3: Schlittschuhe und Bank UND Eis UND Pastete diesmal bei City, ein Schlitten bei Friends und ein LIN Demolitionmech frisch vom Sternenkrieg:
Und letzterer ist offenbar auch fernsteuerbar – was Andrea gleich mal ausnutzt, um den beschlittschuhten Jungen zu jagen. Der weiß sich jedoch zu wehren, somit geht der Punkt an ihn: 2:½:1.
Tag 4: Getränkestand, Schneemann und ein Jawa:
Während sich die Erdenbewohner verköstigen, machen sich der Wüstenplanetenbewohner und der für ihn sicher ungewohnte Schneemann bekannt. Wer sollte da einen Punkt bekommen? Hm, City einen halben für die (etwas knappe) Verpflegung, somit 2½:½:1.
Tag 5: Ein Flugzeug, Liza und ein Sandcrawler:
Während Liza ihre Kunstflugkunststückchen vorführt, rüsten die anderen eine Fernsteuerung beim Sandkriecher nach, lassen ihn gegen das Ding von Vorgestern antreten, und… gewinnen! Ein Punkt für Liza, einen für den Kriecher: 2½:1½:2.
Tag 6: Bulldozer, Skiausrüstung und ein Ewok-Waffenstand:
Zeit für Andrea, ihre Skikünste zu verbessern, während der Jawa schaut, was die Ewoks so im Angebot haben, und der Junge ihm mal zeigt, was irdische Baumaschinen so draufhaben. Punkt für ihn! Und einen für Andrea, sonst ist sie beleidigt, weil Liza ja auch schon einen für ihre Fliegerei bekommen hat. 3½:2½:2.
Tag 7: Noch ein Junge, dieser mit Smahtfohn und Schneeball (und jeweils Extras), was nicht so ganz zusammenpasst; eine Bühne mit Mikrofonständer, der wohl Freddie Mercury zu schwer zum Rumwirbeln gewesen wäre; und ein niedliches Ewok-Dorf:
Lizas Gesangsversuche scheinen nicht so toll anzukommen – oder ging’s den Smartphonisten nur ums Schneeballfilmen? Der erste Junge räumt jedenfalls mal den Tisch frei, damit man sich schön zum Essenfassen um diesen herum versammeln kann. Zum Trost fürs Tischabräumen bekommt das Dörfchen einen halben Punkt, Liza für ihre bedauernswerte Rolle auch – somit beenden wir diese erste Adventskalenderwoche mit einem Zwischenstand von 3½:3:2½.
Noch ist alles offen, wie wird’s weitergehen? Das sehen wir nächste Woche…
Kommt die U-Bahn jetzt?
Wenn es bei der Münchner U-Bahn noch etwas dauert, bis eine Bahn kommt, stehen auf der Anzeigetafel die nächsten paar Bahnen.
Wenn eine in Kürze einfährt, wechselt die Anzeige auf eine große Darstellung der aktuellen Bahn.
Wenn auf der Anzeige jetzt ein Teil von letzterem ersteres überlagert wie hier:
Was bedeutet das dann? Steckt sie fest, oder wenn auf der anderen Anzeigetafel das Richtige zu sehen ist, wird sie zwischendrin steckenbleiben – oder gar weggebeamt werden?
Okay, die einfache Erklärung ist wohl, dass da in der Programmierung ein bisschen Code, der für das relativ neue langsame Gelb/Weiß-Blinken eines Nicht-Langzug-Symbols zuständig ist, dem Rest-Code in die Quere gekommen ist…
Gefahren ist die Bahn jedenfalls ordnungsgemäß.
Erfüllter Wunsch
Das letzte Konzert endete mit Black Night, und gestern (1.12.) folgte dann mit Nightwish im Zenith in München der Abschluss und Höhepunkt meines Konzertherbstwinters.
Vorgruppen waren zum einen Amorphis, subgenrewandelfähige Metaller aus Finnland, deren Anfang ich in der Warteschlange verpasst hatte, deren Rest aber gut und unterhaltsam war; Marco Hietala von Nightwish hatte auch teilweise seine Finger im Spiel. Zum anderen Arch Enemy, melodische Death-Metaller mit Frontfrau, die dann auch eine gute Dreiviertelstunde ordentlich geschrien und mehr oder wenig guttural gesungen. Trotz gewisser Melodik war’s mir in all der energischen Härte aber etwas zu wenig abwechslungsreich.
Nach einer (im Gegensatz zur ersten) wieder unnötig lang erscheinenden zweiten Umbaupause kamen dann schließlich die Finnen und die Niederländerin von Nightwish, und wo’s ganz am Anfang noch optisch etwas zurückhaltend aussah, kamen schon bald massenhaft verschiedene Lichteffekte, große Videos, Flammenwerfer (auf dem letzten Foto ist eine längliche Sorte andeutungsweise zu sehen) und andere Pyrotechnik ins Spiel…
…um das nicht einfach zu einem Symphonic-Metal-Konzert zu machen, sondern zu einem bombastischen Spektakel – wie es sich für so eine Band gehört, möchte man sagen.
Eingerahmt und durchzogen von den Stücken des aktuellen Albums Endless Forms Most Beautiful – dessen Thema der Schönheit der Natur und der wissenschaftlichen Sicht darauf, und der einen oder anderen Religionskritik, ihm eh schon einen Pluspunkt bei mir gegeben hat –, kamen natürlich auch alte Hits nicht zu kurz. Wobei ich mich frage, wie viele Leute bei Wishmaster den richtigen und wie viele den falschen Fishmaster-Text mitgesungen haben.
Zum Ende dann das epische fünfteilige Werk The Greatest Show On Earth, drei Teile live aufgeführt, der instrumentelle Teil am Ende zur Verabschiedung vom „Band“ – gut, das nehme ich nur an, weil’s in den vorherigen Konzerten so gewesen sein soll, aber ich hab mich kurz vor dem Live-Ende davongeschlichen, damit ich noch meinen vorletzten Zug erwische und nicht 50 Minuten auf den letzten warten muss wegen weniger Konzertminuten – von denen es am Ende 105-110 gewesen sein müssten, und zwar nicht die schlechtesten, um nicht zu sagen außerordentlich gute!
Tiefe Rivalen
Jenseits des Schwarz folgt Lila: Deep Purple am 26.11.2015 in der Münchner Olympiahalle mit Special Guest Rival Sons.
Um 20:00 Uhr hätte es losgehen sollen, die Gongs dazu kamen pünktlich, aber tatsächlich gab’s 10 Minuten Verspätung. Ob’s an der Band lag oder weil vielleicht noch viele Leute securitybedingt draußen waren, weiß ich nicht, aber letzteres scheint nicht abwegig, wenn man bedenkt, wie weit nach vorne man noch um 19:50 Uhr kam.
Jedenfalls legte die Vorband eine begeisternde dreiviertelstündige Performance hin mit ihrer Art Retro-Blues-Rock mit Anklängen an Led Zeppelin, aber doch auf eine eigene Art. (Höchstens schade, dass man die Songs halt nicht so kennt, wie so oft bei Vorbands, mit denen man sich vorher nicht so ausgiebig beschäftigt.) Und die Akustik war für Olyhallenverhältnisse auch nicht schlecht. Also wenn jemand Vorbands immer auslässt, hat er hier einen schweren Fehler begangen…
Die Umbaupause blieb wie geplant halbstündig, und dann kamen die alten Herren auf die Bühne, denen in ihrer Spielfreude zuzuschauen und -hören immer wieder selbst eine reine Freude ist. (Wie 2010, wo ich’s allerdings etwas laut fand, und 2012, wo auch schon die Gegentribüne verhängt war; anders als früher hatte ich diesmal einen Arena-Stehplatz und konnte die Gesichtsausdrücke nicht nur auf den Videowänden erkennen.^^)
Die Videowand in der Mitte mischte Detailaufnahmen von der Bühne mit Filmchen und Mustern, außen (nicht abgebildet und auch so gerade außerhalb meines Brillensehbereichs) waren noch zwei Leinwände, die nur die Musiker zeigten.
Nüchtern betrachtet mag es etwas übertrieben sein, wenn in fast jedem Lied Passagen vorkommen, in denen die einzelnen Musiker fast solo spielen, aber hey, das sind auch fünf hervorragende Solisten, und das gehört hier nicht nur einfach dazu, das muss so.
Entsprechende einzelne, längere Soli gab’s dazu auch:
Und auch wenn Ian Gillans Stimme vielleicht nicht mehr für Child in Time reichen mag, kann er trotzdem noch schön singen und schreien und sich auch mal ein Duell mit Steve Morses Gitarre liefern.
So waren die ca. 115 Minuten mit vielen Klassikern und einigem neueren Material (» Setlist) dann auch fast schon zu schnell vorbei…
Und am Ende kam doch wieder Schwarz – Black Night, wie üblich.