Um welche Band könnte es bei diesem Titel gehen? Natürlich um das talentierte schwedische Regal, ähm, nein, um Billy Talent aus Toronto – und zwar deren Konzert vorgestern am 2.10. im Zenith in München.
Für die Setlists verweise ich wie üblich wieder auf Setlist.fm.
Zuvor kamen aber erstmal 30 Minuten Alternative Rock von Arkells, auch aus Kanada – gute Musik, gute Performance, auch schon gute Stimmung, aber nichts übermäßig Herausragendes – und politischer Punk von den Pittsgburghern Anti-Flag – ein toller Parforceritt durch was weiß ich wie viele (meist typisch kurze) Punk-Songs in 45 Minuten.
Wobei die Stimmung schon bei den Vorbands, v.a. der zweiten, ziemlich gut war, wobei auch hinter der Hallenmitte (wo ich stand) noch viele Leute mitgingen. Inklusive gelegentlicher „Rempeltänze“ im kleineren Kreis hier hinten, und auch ohne diese war da ein Typ schräg vor mir, der sich ziemlich aktiv bewegt hat – nur hab ich mich manchmal gefragt, zu welchem Rhythmus.^^
Dann kam die Hauptband, und auf den Videowänden in den Seitenbereichen – in dieser ehemaligen Werkshalle nicht von überall komplett zu sehen – waren dann auch nicht nur Bandname mit Albumtitel (Arkells) bzw. der Stern aus zerbrochenen Gewehren von Anti-Flag eingeblendet, sondern auch meist Nah- und Seitenaufnahmen der Musiker.
Nun, mit ihrem – wie Wikipedia sie einordnet – Alternative Rock/Punkrock und ihren bekannten Hits (immerhin haben sie ja schon Alben auf Platz 1 in den Charts plazieren können) konnten Billy Talent die Stimmung natürlich noch weiter steigern. Und so wurde das ein tolles Konzert in der vermutlich weitgehend ausverkauften Halle.
Zwischendrin ließen sie die Hüllen fallen – äh, nein, die Stoffbahn mit dem Totenkopf, um dahinter dann die Leute daran zu erinnern, welche Band sie gerade sehen. Ob es jemanden gab, für den das nötig war, weiß ich nicht…
Mit der obligatorischen Zugabe – mit der aktuellen Single „Surprise, Surprise“ eingerahmt von „Fallen Leaves“ und „Red Flag“ natürlich Stimmungs-Höhepunkt – waren’s dann niemals langweilige 85 Minuten.
Übrigens hatte ich überlegt, ob ich mich bemühen sollte, den vorletzten Zug heimwärts zu erwischen – denn in der Wiesnzeit sollte der letzte (0:30 Uhr) eher vermeidenswert sein. Aber angesichts zweier Vorbands und des Beginns um (kurz vor) 20 Uhr und der Entfernung der Halle vom Hauptbahnhof hab ich mir da eh keine allzu großen Hoffnungen gemacht, und da Billy Talent erwartungsgemäß erst um 22 Uhr die Bühne betraten, wollte ich sicher nicht fast das halbe Hauptkonzert verpassen… Wider Erwarten waren dann weder der letzte Zug noch allzu viele Dirndl- und Lederhosenträger überfüllt.
Die Tourdaten von Billy Talent waren in den Pausen eingeblendet. Fällt euch was auf? Na? Frage dazu: Wie viel Bestechungsgeld musste Wien zahlen, um vor München auf der Liste zu stehen?