Als Update zum Bild vom Samstag:
Wie die Großansicht einer Grafik aussehen sollte
So jedenfalls nicht, wie es die Süddeutsche in ihrem heutigen Artikel über die geplante zweite S-Bahn-Stammstrecke in München mit der Grafik der neuen Haltestelle Marienhof macht:
Links: Der Kasten neben dem Artikel.
Rechts: Der wesentliche Inhalt des Popup-Fensters (der Rest ist einfach weiß) in Originalgröße, das eigentlich die große Ansicht der Grafik enthalten sollte, aber nur ein winziges, nicht anklickbares Thumbnailchen präsentiert – das aber durchaus die komplette 3644×1914 Pixel große Grafik enthält, nur nachträglich über die HTML-Größenangaben skaliert. Mit Rechtsklick und „Grafik anzeigen“ (oder wie das im jeweiligen Browser heißt) bekommt man sie denn auch in voller Herrlichkeit zu sehen. Da verschluckt sich wohl das Skript an der unerwartet großen Auflösung…
Geht ganz schön tief runter, dieser zweite Tunnel – noch unter die U-Bahn-Tunnels, und die sind ja auch schon unter dem zweigeschossigen bisherigen S-Bahn-Halt Marienplatz. Kann man eigentlich schon irgendwo wetten, um wieviele Monate oder Jahre sich die ehrgeizigen Planungen verzögern werden und wieviele Milliarden es mehr kosten wird…?
Bilderrätsel 28
Und wieder ein Bilderrätsel am Dienstagnachmittag, und wieder keine lange Einleitung.
Was zeigt dieser Ausschnitt?
Wie immer gibt’s bei Bedarf weitere oder größere Ausschnitte und Tips in den Kommentaren. Na dann legt los mit dem Raten…
(16:50) Ein anderer Ausschnitt:
Gelöst von Sebastian: eine Hantel. (Und der Bodybuilder ist auch noch dran.)
(Ein Bild aus der CorelDraw-Sammlung.)
Danke fürs Mitmachen und bis nächsten Dienstag!
30 Minuten und 30 Sekunden
30 Minuten etwa dauern Fahrt und Fußweg vom Münchner Hauptbahnhof zum Zenith in M-Freimann, und wer jetzt 30 und 30 zusammenzählen kann, weiß, worum es hier geht: Um das Konzert von 30 Seconds To Mars gestern (21.3.).
Die 30 Minuten finden auch noch eine andere Verwendung: Ist schon irgendwie komisch, wenn man um 19:30 Uhr, 30 Minuten vor eigentlich offiziellem Konzertbeginn, die Halle betritt und die erste Vorgruppe schon in vollem Gange ist (und schon einige Minuten war, wie schon in einiger Entfernung zu hören war). Nun gut, musste ich mir schon mal keine Sorgen machen, dass ich eventuell vorzeitig gehen müsste, um den letzten Zug noch zu erwischen – da 30STM selbst nur 1:40 gespielt haben, hat’s sogar zum vorletzten gereicht…
Aber ich greife vor. Die erste Vorband war das Street Drum Corps aus L.A. mit Mülltonnen-Rock – soll heißen: Alternative Rock mit Percussion, zu der auch blecherne Mülltonnen gehören (von der Sorte, wie sie sich manche Wrestler auch gern auf den Kopf donnern, nur stabiler; links im Bild), und alles andere als für die Mülltonne, denn es war gar nicht mal schlecht. Zweite Band war Carpark North aus Dänemark mit Elektropoprock, mal mit mehr Gitarren, mal mit mehr Synthesizern. War okay, aber keine Band, wegen der ich gezielt in ein Konzert ginge.
Dann kam schließlich – nach einer gefühlt etwas lahmärschigen Umbauphase, auch wenn’s nur eine gute halbe Stunde war (da, schon wieder die 30 Minuten aus dem Titel!) – die Hauptband des Abends, und die Stimmung war dann auch schon spürbar besser.
Man kann, denke ich, ein Konzertpublikum grob in drei Kategorien einteilen: ganz vorne die, die immer voll mitgehen, -hüpfen, -singen, -kreischen; dann die, die oft einigermaßen mitgehen, je nach Song mal mehr, mal weniger; und dann die, die meist nur hinten rumstehen und eher selten ein bisschen mitgehen. Von ersterer Kategorie schien es mir, wenn ich das von meiner Position in der Hallenmitte richtig erkannt habe, ein bisschen weniger gegeben zu haben als bei anderen, von der zweiten dafür überdurchschnittlich mehr in der anscheinend ausverkauften Halle.
Gespielt haben 30STM jedenfalls eine tolle, unterhaltsame Show – nein, das klingt zu harmlos, sagen wir lieber super, hammer oder sowas –, in der von energiegeladenem Rock mit stimmiger Beleuchtung, bei manchen Songs passender Inszenierung von „kriegerischen Trommlern“ (schließlich heißen Album, Tour und aktuelle Single This Is War) bis zu einer Solo-Einlage in der Mitte – Jared Leto mal mit akustischer Gitarre, mal am Keyboard und schließlich noch „Happy Birthday“ für einen Freund von ihm – alles dabei war, was man von einem begeisternden Konzert erwarten kann. Da stört auch die relativ geringe Länge nicht zu sehr.
Die Band schien jedenfalls auch gut drauf gewesen zu sein. Jared machte dann auch mal einen Ausflug durch die Menge in die Mitte zu den Mischpulten bzw. einem Podest dort und weiter vorne, wo er einige Strophen bzw. Publikumsinteraktionen verbrachte (und sich zujubeln lassen konnte; wovon ich kein brauchbares Foto habe – man will sich ja nicht ständig um die Kamera kümmern, sondern in erster Linie das Konzert genießen). Am Schluss, zur obligatorischen Zugabe mit „Kings and Queens“, durften schließlich ein paar Dutzend Leute aus dem Publikum mit auf die Bühne.
Ach ja, der Kinderchor vom Album war zwar nicht da (die hatten wohl gewisse Pflichten in kirchlichen Schlafz— äh, lassen wir das), aber das Publikum hat schon dafür gesorgt, dass man ihn nicht vermisst.
Alles in allem ein klasse Konzertabend, der allerdings 4,85€ (bei eventim) zu teuer war, denn glatte 30€ hätten besser ins 30er-Schema gepasst.
Projekt Hörsturz 17
Eine neue Runde im „Projekt Hörsturz“, bei dem die Teilnehmer alle zwei Wochen einige Songs anhören und bewerten – mindestens fünf, optional alle vorgeschlagenen. Und diesmal ist es wieder eine normale Runde. Wenigstens hab ich den einen oder anderen Interpretennamen im Pflichtprogramm schon mal gehört – auch wenn ich denen meist nur ein „gibt’s“ und sonst nicht viel zuordnen kann…
- Maeckes – Graustufenregenbogen (von WeGi)
Der Titel klingt schon mal langweilig – hoffentlich ist das Lied selbst besser…
Oh, Rap. Versuchen wir mal auf den Text zu hören, auch wenn der in einem irgendwie anstrengenden, nöligen, nicht zur spärlichen Musik passenden Sprechweise daherkommt. Okay, der Text gibt einen Viertel-Zusatzpunkt, der längere Instrumental-Part am Ende einen halben, damit sind wir wohlwollend aufgerundet bei:
1 Eimer Farbe - Flogging Molly – Devil’s Dance Floor (von Robert)
(Dieser Youtube-Server hängt grad, also verschieben wir’s auf später… okay, nach Song 3 und 4 ist jetzt alles gepuffert, also los geht’s.)
Aha, der erwartete Flöten-Folk-Rock. Schön flott, allerdings braucht das ruhige Zwischenspiel etwas zu lang, um wieder in Fahrt zu kommen. Betriebe der Teufel hier einen Dancefloor, ich säße nicht mehr auf dem Stuhl; meine Füße haben so schon ihre Probleme, stillzuhalten…
4 heilige Patricks - Element Eighty – Slackjaw (von Fini)
Aha, harte Gitarren und Shouts. Und sogar Gesang. Eine gute, gelungene Mischung, auch wenn mir der Mund jetzt nicht vor Staunen offensteht, denn Höhepunkte fehlen ein bisschen.
3½ Liter Quecksilber - Kirlian Camera – Odysee Europa (von Guldhan)
Trockene Bassdrums und leise hohe Glöckchen, eine Art Sphärenklänge und dazu passend hauchiger Gesang – passt irgendwie zum Bandnamen. Und hey, mit der Zeit steigert sich das ganze zu einer melodiösen Stärke, die jedem Esoteriker seine schlechte Aura hinwegfegte, gäbe es sowas denn. Gar nicht mal schlecht. Nur das Ende ist zu abrupt.
4 aufgeladene Koronen - The Coasters – Down in Mexico (von Sir Donnerbold)
Eine eigenwillige Doo-Wop-Mexikanisch-Mischung, die nicht nur retro klingt, sondern wirklich so alt ist. Irgendwie nix Halbes und nix Ganzes. Aber näher beim Halben. Da hilft auch die Verwendung in einem Tarantino-Film nichts.
1½ Stunden Quentin
Pflichtprogramm erledigt – mit einem ganz durchschnittlichen Schnitt von 2,8 –, weiter mit der Kür:
- AC/DC – Jailbreak (von Stoffel)
Ein unerwarteter Klassiker – vielleicht nicht das Beste, was AC/DC zu bieten haben, aber trotzdem danke…
4 Ausbrecher - Breaking Benjamin – So Cold (von kasumi)
Harter Alternative Rock, der so alternativ ist, dass er fast schon wieder normal wird.
4½ kalte, zerbrochene Punkte - Creature Feature – A Gorey Demise (von beetFreeQ)
Ein skurriles squaredanciges Alphabet der Toten…
3½ noch Lebende - Dornenreich – Drang (von Alph)
Streicher und ein bisschen gehauchter Gesang, nicht schlecht, aber irgendwie fehlt was.
3 reiche Dornen - Elton John – I Want Love (von JuliaL49)
Mir etwas zu schnulzig, diese Ballade.
2 Punkte für einen „well-known poofter“1 - Freddie Mercury – Yellow Breezes (Demo) (von mir)
Freddie albert herum – ich glaub kaum, dass daraus je ein richtiges, fertiges Lied geworden wäre…
5 Um-ba-ba-ba-babs - INVASION – Moongazer (von Kamil)
Verrückt, dieses „Psych-Metal“. Aber zu wenig im positiven Sinn.
2 Invasoren, die auf Monde starren - Kaada – All Wrong (von beam)
Schräg. Aber nicht komplett falsch. Dachte ich zumindest, bis der Gesang begann…
1 song(zer)störende Stimmen - Kina Grannis – Strong Enough (von Hannah)
Sängerin und akustische Gitarre, manchmal braucht man nicht mehr.
3½ ausreichend starke Saiten - Seven Saturdays – Secret Things [MP3] (von dehkah – kostenloser Download!)
Ein schönes, ruhiges Fast-Instrumental mit unnötigem Gerede am Schluss. (Als Überleitung zum nächsten Stück auf dem Album?)
3 geheime Samstage - [ingenting] – Hallelujah (von Postpunk)
Ingenting, „nichts“ auf schwedisch, ist wohl auch die Antwort auf die Frage, was daran besonders sein soll.
2x Luja, sog i!
Damit hätten wir einen guten Schnitt von 3.05 für die Kür und 2,97 für alle sechzehn Lieder. Könnte besser sein, könnte schlechter sein…
Meinen Vorschlag fürs nächste Mal werd ich nachreichen.
- so hat Freddie Mercury ihn mal genannt, als er ein Live-Cover eines Elton-John-Songs angekündigt hat [↩]