…das Welche-der-Top-100-Filme-hast-du-gesehen-Stöckchen, das sich in den letzten 24 Stunden gefühlte 100x in meinem Feedreader eingefunden hat, zugeworfen von Julia. So sind nun in den folgenden 100 erfolgreichsten Filmen diejenigen fett markiert, die ich gesehen habe (ob im Kino, auf DVD, im Pay- oder Free-TV, spielt keine Rolle, und ich war auch zu faul, das anzugeben…)
Wenn Jesus nach 2000 Jahren zurückkehrt…
…dann muss er natürlich mit einem Asteroiden kommen. Ist doch klar, oder?
Jedenfalls brachte ein Rolf bei Konnas altem 2012-Beitrag – der mittlerweile selbst für Konnas Verhältnisse viele Kommentare gesammelt hat – Jesu angebliche Wiederkehr mit dem Asteroiden Apophis in Beziehung (ob er das wirklich ernst meint?):
Also 2012 ist noch gar nichts los. […] Jesus hat am Kreuz nicht nur gesagt, “Herr vergibt Ihnen, denn sie wisen nicht, was sie tun.” sondern (und das ist geheim geblieben) “Es werden tausend Jahre vergehen und noch einmal tausend Jahre. Dann werde ich wiederkommen. Doch Ort und Stunde weiß nur der Vater im Himmel.”
Und wer „das Hin und Her mit der Zeitrechnung kennt“, könne daraus den 13. April 2029 ausrechnen – den Tag, an dem Apophis an der Erde vorbeifliegt. 2029, das neue 2012? Bestimmt, denn so ein populärer Asteroid bietet sich immer an. Fragt sich nur, wie viele neue 2012s noch dazwischen kommen – für die Ungeduldigen…
Aber was sollte ein zurückkehrender Jesus davon haben, mit einem Asteroiden 30.000 Kilometer an der Erde vorbeizufliegen? Warum überhaupt ein Asteroid? Kann sich ein Gottessohn nicht ein repräsentativeres Gefährt leisten?
Zugegeben, Rolf meint diese Verbindung nicht so direkt wie in meiner Illustration oben:
Und Jesu Geburt (zur Erlösung der Menschen) wurde durch die Erscheinung eines (diesen?) Asteroiden angekündigt (dem die drei heilgen Könige folgten) und durch die Erscheinung eines (diesen) Asteroiden wird er das Dasein der Menschen beenden.
In der langen Liste möglicher astronomischer Erklärungen für den Stern von Bethlehem steht in der Wikipedia nichts von einem Asteroiden. (Und ein solcher dürfte schwerlich längere Zeit vor den drei ersten Jesuswallfahrern herziehen, wenn man sich schon auf solche Geschichten berufen wollte.) Und so ganz passt weder 2029 als Jesu Todesjahr +2000 („die meisten NT-Historiker halten 30 für das wahrscheinlichste Todesjahr“) noch der Ostertermin, wenn wir denn tagesgenau sein wollen.
Aber wollen, ja müssen wir überhaupt so haarespaltend sein? Schließlich wollte Jesus ja eigentlich schon in derselben Generation seiner Jünger zurückkehren, wie diese Erzählungen mehrfach betonen. Wahrlich, ich sage euch: Dann deuten die Wiederkehrgläubigen inkonsequenterweise eben die ach so wahren, ach so göttlichen Worte in der Bibel wieder mal um, um diesen Spagat zwischen der vergangenen Zeit und ihrer eskapistischen Hoffnung, egal ob mit oder ohne Asteroid, irgendwie hinzubiegen – oder berufen sich gleich auf „geheime“, außerbiblische Worte. Und spätestens das Jahr 3000 bietet sich an, den nächsten großen Termin zu erfinden.
Von diesen, äh, Kleinigkeiten abgesehen, frage ich mich nur, woher jemand das wissen will, wo es doch geheim sei – und wieso so ein popliger Asteroid ausreichen sollte, das Wissen über den Zeitpunkt dem alten Rauschebart im Himmel aus der Nase zu popeln. Etwa wegen dem, was Rolf dann noch so witzig–dreist hinzufügte?
This is just the perfect conclusion of science and faith, isn´t it?
Anders als auf der Gedankendeponie habe ich hier eine größere Auswahl an lachenden Smilies:
Und wie ich bei Konna schon so ähnlich schrieb: Nein, eher ein perfektes, typisches Beispiel dafür, wie Untergangs-, Prophetie- oder Esoterikgläubige Versatzstücke wissenschaftlicher Erkenntnisse nehmen und ohne wissenschaftliche Grundlage, ohne nachvollziehbare Belege für sich vereinnahmen.
Als ob man mit Wissenschaft den mythen- und märchenhaften Prophezeiungen irgendeine reale Bedeutung einpflanzen könnte – eher im Gegenteil. Aber wenigstens passt der nach der ägyptischen „Verkörperung von Auflösung, Finsternis und Chaos“ benannte Asteroid, nichts für ungut, als Sinnbild für das, was mit dem rationalen Denkvermögen derjenigen geschehen sein dürfte, die wirklich an einen Asteroidenjesus oder Jesusasteroiden glauben.
Jedenfalls müssen all die, die dann 2012 aufgestiegen sein werden, gehörig aufpassen, dass ihnen Jesus mit seinem Asteroiden nicht über die feinstofflichen Füße fährt…
Zeichnung: cimddwc.net – ja, hab ich selbst gekritzelt, sieht man doch? – lizenziert unter CC-by-nc-sa
Falsch plaziert oder absichtlich witzig?
Aus der „Bekanntschaften“-Rubrik des aktuellen Bayerischen Taferls.
Projekt Hörsturz 15
Eine neue Runde im „Projekt Hörsturz“, bei dem die Teilnehmer alle zwei Wochen fünf Songs anhören und bewerten – bzw. ab sofort, wie zuvor in den Sonderrunden, auch optional alle anderen Songs bewerten können. Ich werde das i.d.R. auch im Schnellverfahren (nur 1x hören und nur knapper Text) machen. Verlangt ja auch niemand, dass ich alles am Stück anhöre…
- Colin Meloy – Cupid (von JuliaL49)
Aha, live, akustisch und eine Aufnahme aus dem Publikum. Das heißt, die Qualität könnte etwas besser sein, aber das wollen wir mal ignorieren. Dass mir das Lied bekannt vorkommt, ist kein Wunder, schließlich ist es ein Sam-Cooke-Cover – und langsamer als das Original. Nicht schlecht, aber irgendwie auch nichts Besonderes.
3 verliebte Pfeile
- Mardi Gras.BB – Down Down Down (von beam)
Ist der Titel ein Omen für die Bewertung? Hoffentlich nicht… Verspielte Instrumentierung, könnte ich mir gut in einem Jazzclub nicht nur zur Faschingszeit vorstellen – wenn ich denn ein Stammgast in Jazzclubs wäre.^^ Hat was. Nichts extrem Herausragendes, aber mehr als „nett“.
3½ Big-Brother-Brigitte-Bardot-Blechbläser
- Turmion Kätilöt – Sika (von Konna)
Ob uns Konna diesmal einen verständlichen Gesang liefert? Hm, man kann etliche Silben raushören, jetzt mangelt’s nur an den Sprachkenntnissen… Nichts gegen Industrial, aber das ist viel zu elektronisch. Programmiert den Keyboarder in einen Rhythmusgitarristen um, dann kommt was Gscheits raus – den Rest habt ihr ja offenbar drauf.
2 Lektionen Finnisch
- Emir Kusturica & The No Smoking Orchestra – Daddy, Don’t Ever Die On A Friday (von beetFreeQ)
Kontrastprogramm. Nicht nur zu Konnas Lied, sondern auch gleich am Anfang des Liedes. Eine skurrile Mischung aus balkanisch-folkigen Instrumenten und teils weinerlichem, teils, naja, einfach seltsamem – aber nicht schlechtem – Gesang. Verrückt im positiven Sinne meets Durcheinander…
3 noch lebende Daddys
- HolyHell – Angel Of Darkness (von mir)
Ha, wieder ein Vorschlag von mir. Und eine 0-Punkte-Wertung hab ich auch schon erreicht – yeah!^^ Meine Entdeckung vom Manowar-Konzert – und deren Boss war hier auch produzierend tätig. (Wie tätig ist ein Produzent überhaupt wirklich?) Nun, Symphonic Power Metal mit zum Bandnamen passenden Themen – manchmal, gerade hier im Refrain, könnte die Sängerin noch etwas mehr Power brauchen, aber das wird vielleicht noch… ansonsten finde ich den Song wie eigentlich das ganze Album sehr überzeugend.
5x Geflügel der Finsternis, bitte1
So, damit wäre das Pflichtprogramm mit einem überdurchschnittlichen Schnitt von 3,3 beendet – weiter zur Kür. Dass ich die nicht am selben Tag angehört habe, ist für das Ergebnis, das ihr jetzt erst im Ganzen lest, ja nicht relevant…
- Blackmore’s Night – Loreley (von Stoffel)
Gefälliger, flotter Mittelalter-oder-was-man-dafür-hält–Folk.
3 Loren und ½ Ley
- Crystal Fighters – I Love London (von Kamil)
Hat das Mädel bei ihrem Tanzgehüpfe die Musikmaschine gleich mit programmiert?
½ Trostpunkt, weil’s schon Übleres gab
- Jamie Cullum – Don’t stop the Music (von Hannah)
Sauber musiziert, höchstens ein kleines bisschen zu schmalzig.
4 grundlos explodierende Flügel
- Knorkator – Böse (von Sir Donnerbold)
Besser als befürchtet…
3½ böse Texte
- Laibach – Tanz mit Laibach (von Sebastian)
Rammstein in elektronisch? Naja.2
1
2 3 4 - The Raconteurs – Steady, As She Goes (von Fini)
Hätten’s die anderen noch nicht erwähnt, ich hätte auch selbst auf Jack-White-Einflüsse getippt – was alles andere als schlecht ist…
4½ erzählende Kühe
Das wäre dann ein ganz und gar durchschnittlicher Schnitt von 2,83 für die Kür und 3,05 für alle 11 Songs.
Nun zu meinem Vorschlag für die nächste Runde, die Soundtrack-Sonderrunde. Soll ich? Soll ich wirklich? Queen nehmen, meine ich. Oder sollte die Frage nicht eher lauten: Welches Queen-Lied soll ich nehmen? Ja. Muss sein. Ich nehme „Princes of the Universe“, natürlich aus dem Highlander-Film (und auch als Titelsong für die TV-Serie verwendet).
(Wobei das nicht mal das Soundtrackigste ist, das Queen gemacht haben – Flash hat ja ein komplettes Soundtrackalbum erhalten, das viel instrumentale, teils rockige Filmmusik und wenig echte Lieder enthält. Aber wenn ich etwas wie „Football Fight“ oder „Vultan’s Theme“ gewählt hätte, kämen nur – vollkommen zu Recht! – Beschwerden über Queen ohne Freddies Gesang…)
So viel „S“…
Einige Fotos vom Sonntag – mit Schnee, teilweise schmelzend, Schlamm, Schatten, Spuren, Spiegelungen, Stromschnellen und einem Schwimmbad…