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No Signal

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Das war ein Anblick letzte Nacht, der mich dann doch etwas überrascht hat… und natürlich die Frage nach dem Sinn dieser Aktion aufwirft, noch dazu wo diese Projektion gegen 23:20 an war, eine halbe Stunde später wieder aus und noch später wieder an.

Dem Winkel nach scheint das aus dem 1. Stock unseres Hauses zu kommen, wo ein Dirndl-Laden neu eröffnet hat. Hat da jemand vergessen, den Projektor auszuschalten, nachdem die Leinwand entfernt wurde?

Wahrscheinlicher ist jedoch, denke ich, dass das eine absichtliche, ungewöhnliche Werbe-Projektion sein sollte (die ich dem Restaurant/Bar im Innenhof durchaus zutrauen würde) – die Rollläden sind ja auch unten, was bei diesen Büros (außer bei Sonneneinstrahlung zur Arbeitszeit) auch unüblich ist, wenn ich mich recht erinnere – und der zuspielende Computer keine Lust mehr hatte… leider weiß ich nicht, wie’s die Stunden zuvor ausgesehen hat.

Update 17.7.: » Die Auflösung

Vollmondiger Lebensgefährte

Mond Neumondluft ist nur eine Satire meinerseits, aber Vollmondwasser ist esoterische Realität, und natürlich ist Labertaler, über die ich letztes Jahr geschrieben habe, damit nicht allein:

Eine ganzseitige Anzeige von St. Leonhards in Stephanskirchen auf der Rückseite eines Getränkeladen-Werbezettels neulich deutete schon in mit der Überschrift „Lebensgefährten – Acht lebendige Wässer“ eine gewisse Esoterizität an – denn wie bitte soll es bei Trinkwasser einen Unterschied zwischen „lebendig“ und „tot“ geben? –, die die Firmen-Website denn auch bestätigt; schon auf der Startseite stehen u.a. Termine zu ganzheitlicher Träumerei à la Energiemedizinkongress und einem „Wasservortrag“ mit dem altbekannten Wasser­phantasten Masaru Emoto („ein voller Erfolg“).

Entsprechend wird die „Lebendigkeit“ über „Schwingungen“ und „Informationen“ im Wasser und „biophysikalische Frequenzen“ definiert, die sich über Messungen der „Mondquelle“ ergeben haben sollen – u.a. mit Hinweis auf „zum Beispiel vom renommierten IBBU“, dem „Institut für Biosensorik und Bioenergetische Umweltforschung“ in Graz (dessen Renommee in der Tat zu einem EsoWatch-Eintrag reicht) durchgeführte Messungen – die übliche „energie­medizinische“ Esoterik eben, die sich im Netz zuhauf findet und nichts mit wissen­schaftlichen Erkenntnissen zu tun hat, wie es auch bei der „Feinstofflichkeit“ und den mystischen wässrigen „Informationen“ der Fall ist; darauf will ich hier gar nicht näher eingehen, Interessierte finden Informationen in den Links unten.

Tja, jeder darf glauben, was er will, und der Anbieter wird schon glauben, was er behauptet, auch wenn alles objektiv nicht über Placeboeffekte hinausreichen wird. Fairerweise muss man auch festhalten, dass sie immer wieder „unserer Ansicht nach“ u.ä. einfügen – wenn auch meiner Ansicht nach etwas halbherzig. Wie wär’s denn mit mehreren ausführlichen Absätzen wie dieser Esoterik-Hersteller? ;)

Aber egal ob voll Mond oder nicht, niemand soll rohes oder totes Wasser wollen, wenn er reifes lebendiges haben kann – Folgendes spielt bei ihrer Bedeutung von „lebendig“ ebenfalls eine Rolle:

Reifes Wasser ist unserer Ansicht nach „lebendig“. Der Grund: Arteserquellen treten aus eigener Kraft zu Tage. Das bedeutet, sie haben den Jahrhunderte dauernden Kreislauf des Wassers vollendet und sind reif zum Trinken. Alle Wässer drängen aus unterschiedlichen Tiefen als Arteserquellen aus eigener Kraft an die Oberfläche.

Wasserglas Ach, wenn Wasser nach oben gepumpt wird, ist es noch nicht „reif zum Trinken“? Wie kann man dem armen Wasser sowas nur antun?? Jetzt mal im Ernst: Einer gewöhnlichen Flüssigkeit so eine quasi intelligente (oder meinetwegen auch nur der Reife von Früchten gleichgestellte) Lebendigkeit zuzuschreiben, ist meiner Ansicht nach nichts als eine mystische Schwurbelei ohne Realitätssinn und ohne Inhalt (abgesehen davon, dass es meiner Ansicht nach entsprechend vorverbildete Klientel ansprechen dürfte).

Des meiner Ansicht nach weiteren führe man sich mal folgende (von mir hervorgehobenen) absurden Folgerungen zur Gemüte:

Die im Wasser enthaltenen Mineralien wurden aus den verschiedenen Gesteins- und Bodenschichten gelöst und sind daher nach der Ansicht vieler Naturheilkundler anorganisch, d. h. zu grobstofflich um vom menschlichen Körper in dieser Form gut verwertet werden zu können. Um die Mineralien besser aufnehmen zu können, sollten diese nach dieser Theorie zuerst von der Pflanze verstoffwechselt werden.

Wow! Es gibt Naturheilkundler, die wissen, dass Minerale anorganisch sind! Aber nur „viele“, also nicht alle? Die anderen haben meiner Ansicht nach dann wohl im Chemieunterricht gepennt… Da kann man meiner Ansicht nach echt nur den Kopf schütteln, was diese Natur­heil­kundler sich so ausdenken (und wahrscheinlich selbst glauben).

Soll man denn erst seine Kräuter oder Salatpflanzen mit dem (verglichen mit Leitungs- oder Regen­wasser) teuren Mineralwasser gießen? Gehen auch Beeren und Obstbäume, und dürfen die keinen Regen oder gar, oh Schreck, unbelebtes Leitungswasser abbekommen, da sonst alles, ähm, verwässert wird? Und was sagen Masaru Emoto und all die anderen „Wasser­informatiker“ dazu, denen meiner Ansicht nach doch bestimmt die „Information“ der Mineralien im Wasser ausreichen müsste?

Schadet zudem nicht die „Information“, die im Glas der Flasche steckt – und meiner Ansicht nach bestimmt nicht besonders angenehm ist, denn das Glas wurde bei der Herstellung sicher stark erhitzt (aua!) –, nicht auch der informationellen Güte der doppelten Dankbarkeit und der Liebe1? Sollte ein verantwortungsbewusster Esoterikwasseranbieter denn nicht besser die Kunden ausschließlich direkt an seinen Brunnen trinken lassen, anstatt – ein kollektives Ooooh! bitte – das arme Wasser in starre gläserne Hohlkörper zu quetschen?

Aber würden Esoteriker ihre „Theorien“ tatsächlich konsequent und ernsthaft durchdenken, bliebe – wegen innerer Widersprüche oder mit etwas Glück Erkenntnis der Realität – nicht mehr viel davon übrig. Meiner Ansicht nach.


Siehe auch:

  1. Masaru Emoto über Wasser, entspr. assoziiert mit H2 bzw. O; vgl. ZEIT Online []

Dinner oder Lunch? Auf jeden Fall in the Sky

IMG_2369 Vor ein paar Wochen hatte mydays ja einige „Dinner In The Sky“-Gutscheine an Blogger verschickt – vielen Dank! –, und an diesem Wochenende sind die München-Termine. Ich war also heute um 15 Uhr dabei (das Bild rechts zeigt die 13-Uhr-Gruppe), was, glaub ich, offiziell noch unter der Bezeichnung „Lunch“ lief an diesem ungewohnten Zeitpunkt für ein Zwei-Gänge-Menü an einem ungewöhnlichen Ort, nämlich an einem großen Kran hängend und natürlich sicher angeschnallt.

So sonnig wie in Köln, von wo das Meinungs-Blog berichtet hatte, war’s in München nicht, sondern viel bewölkt, teils tröpfelnd, teils sonnig. War eigentlich ganz gut so, denn wenn bei dem schwülen Wetter die Sonne die ganze Zeit hergeknallt hätte, wär das auch nichts gewesen…

Und so war das dann eine gemütliche wie ausgefallene Stunde in 50 Metern Höhe mit einem feinen und leckeren Essen (hätte ich aufgezeichnet, was der Koch gesagt hat, könnte ich es wörtlich wiedergeben… es war ein Ochsenfilet mit an Pfifferlingen und einem besonderen Püree und als Nachtisch Crème brûlée mit Rhabarber und Erdbeereis), wie es sich für ein Luxushotel (vor dem der Kran stand) gehört – mit etwas kleiner Portion, von der man(n) nicht unbedingt satt wird, und einem Glas Wein für 7 € extra1, wie es sich auch für ein Luxushotel gehört. ;)

Alles in allem schon ein besonderes Erlebnis, das ich durchaus jedem weiterempfehlen kann, der nicht gerade extreme Höhenangst hat – mit knapp 100 € (wenn man denn selber zahlen muss, also nochmal Danke, mydays!) nicht billig, aber durchaus noch in Ordnung, finde ich; man macht sowas auch nicht jede Woche…

Es folgen einige Bilder – alternativ auch als Flickr-Slideshow zu haben –, zunächst ein Eindruck von der Tischkonstruktion (ja, man hat nicht viel unter den Füßen):

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Einige Blicke in die Umgebung:

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Das Grüne rechts ist übrigens die Theresienwiese, wo immer das Oktoberfest stattfindet:

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Noch ein Blick auf den Tisch und – Achtung, nichts für schwache Nerven! – auf mich:

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Festhalten, wir schauen erst senkrecht nach unten und dann schräg auf eine Tram in der Bayerstraße:

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Und zum Abschluss noch eine Schlange/Schnecke aus Taxis, bei der man sich wundert, wie die sich ohne Reibereien so bildet – und der Monster-Löffelstiel, der gleich die Frauenkirche abreißt! ZOMG!

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  1. alkoholfreie Getränke waren im Preis inbegriffen []

Gesucht: Eine mollige lesbische Polin – oder: Selbsterkenntnis durch Werbung?

frauen-ads Diese drei Anzeigen rechts fanden sich vor ein paar Wochen nebeneinander (hier aus Platzgründen unter­einander) auf Bloggerei.de auf der Detailseite meines Blogs. Versteht mich jetzt nicht falsch, es ist ja nicht so, dass ich etwas gegen Polinnen, Osteuropäerinnen, Mollige, Lesben, stilvolle oder seriöse Frauen habe – aber diese drei Anzeigen zusammen… auf der Detailseite meines Blogs…

Oder bedeutet das, dass ich in Wahrheit eine lipophile Lesbe bin?! Das muss es sein! Wer hätte das gedacht! Was man nicht alles aus der Werbung lernt!!

Und da geh ich fast vier Jahrzehnte als Mann durchs Leben… naja, das Interesse an Frauen passt ja.
:bigsmile:

Wer? Bung!

Ein paar unverkneifbare Kommentare meinerseits zu aktuellen Blog-Werbeaktionen…

Das Müsli in der Röhre

Erst gibt’s eine Postkarte „Blogger brauchen Vitamine“ ohne Absender, eine Woche später eine langweilig-graue Pappröhre – immer noch ohne Absender- bzw. Herstellerangaben, was bei Lebensmitteln schon etwas seltsam anmutet1 – mit 580g Basismüsli, mal (wie bei mir) ganz simpel mit Hafer-, Roggen- und Weizenflocken, mal etwa um Knusper-Dinkel oder Schoko-Cornflakes ergänzt und auf jeden Fall besser als ein popliger Gutschein, und heute nun eine Postkarte mit der offiziellen Auflösung, auf der auch ein paar Blogs, die darüber berichtet hatten, abgebildet sind.

Ich hatte – angesichts meiner simplen „Basis“-Mischung – bei Conny oder auf der Blogwiese ja noch spekuliert, dass noch weitere Pakete (oder zumindest eines) mit weiteren, ausgefalleneren Zutaten kämen – tja, Irrtum.

Da bietet man neben etlichen vielseitigen vorgefertigten Mischungen von Fitness bis Exotisch auch die freie Auswahl aus Dutzenden von zusätzlichen Früchten, Nüssen etc. an, da kreiert man sogar ein „Blogger brauchen Vitamine“-Müsli mit Haferlocken, Weizenflocken, Cornflakes ungesüßt, Sesamsaat, Dinkel Crunchy, Kokosraspel, Maissirup, Bananenchips, Sonnenblumenkernen, Aprikosen und Sojaflocken – und was verschickt man? Nur einfache Basis-Mischungen (im Wert von 2,99€ bis 3,89€), nicht mal zwei verschiedene (eine einfachere, eine ausgefallenere), eventuell kleinere Portionen als Andeutung der angebotenen Vielfalt.

Das verstehe wer will, ich versteh’s jedenfalls nicht.

Aber im Endeffekt kein Problem, da ich eh nicht so der Müsli-Esser bin (weswegen ihr euch auch nicht um eine Ersatzlieferung bemühen müsst, lieber Anbieter) – wahrscheinlich werd ich meine Mischung sowieso an jemanden weiterverschenken.

Der König der Regenwald-Löwen

Ein SEO-Blogger bietet an, für jeden verlinkenden Teilnehmer einen Euro für ein WWF-Regenwald-Projekt, bei dem man für 100 € 20 Hektar langfristig unter Schutz stellen können soll, zu spenden, und braucht dazu nach Adam Ries 100 Teilnehmer, die bei sich darüber bloggen sollen – und der mit den meisten Trackbacks bekomme noch einen iPod nano.

An sich eine noble Idee in Sachen Umweltschutz, der es auch vertretbar erscheinen lässt, dass er Blogger direkt anmailt – wäre da nicht der kleine Haken, dass er einen Keyword-Link mit den Worten „König der Löwen Tickets“ auf eine bestimmte Seite, die ebensolche anbietet, will. 1 € (bzw. 2,nochwas mit iPod) für einen Link – wirklich eine gute Idee aus Sicht des SEOs, aber doch ganz schön dreist, finde ich.

Und es finden sich auch Teilnehmer – Teilnehmer, von denen manche vermutlich „gewöhnliche“ Linkkaufanfragen für 20-30€ kategorisch ablehnen, obwohl sich dieses Geld ja auch spenden ließe, z.B. der WWF bietet ja auch verschiedene Möglichkeiten für allgemeine und projektbezogene Spenden…

(Was ich aber nicht als generelle entsprechende Linkverkaufsaufforderung verstanden haben mag – am Ende muss eh jeder selber entscheiden, was er mit seinem Blog macht.)

Linkgeschachere

Wo wir schon beim Thema sind: Immer wieder mal trudeln E-Mails ein, deren Absender für ein paar -zig Euro etwa ein bestimmtes Wort in einem vorhandenen Beitrag verlinkt haben wollen oder einen (befristeten) Link in der Sidebar. Und sie machen fast immer einen oder mehrere dieser Fehler:

  • Keine persönliche Anrede;
  • der Link wird nicht genannt, nur „eine Firma im Bereich XY“ – man soll quasi den Link im Sack kaufen;
  • man spricht fälschlicherweise von „Linktausch“ und behauptet vorneweg, der angeschriebene Blogger wäre daran interessiert.

Auf die Art kann man höchstens bei denen landen, die das Geld wirklich dringend brauchen.

Dinner in the Velvet

Eine samtähnliche rote Schachtel (vor ein paar Wochen) von einem Anbieter diverser außer­gewöhnlicher Freizeitaktivitäten mit einem Gutschein für ein Dinner an einem an einem Kran hängenden Tisch in 50 Metern Höhe – entsprechend gesichert, versteht sich. Das ist schon mal etwas Ungewöhnliches…

Zwar nichts, was ich mir aus eigenem Antrieb ausgesucht hätte, aber doch interessant genug, dass ich den Gutschein eingelöst habe – mehr darüber dann Ende des Monats, wenn das Dinner in München stattgefunden hat.

  1. wobei die mancherorts zu lesenden Spekulationen hinsichtlich „Blogger-Ausrotten“ kaum ernst gemeint gewesen sein dürften []