Ein Beitrag zum Projekt 42 mit dem Monatsthema „Knall“.
Man braucht keine knalligen Farben überall oder den Knall von prallen Feuerwerkskörpern, um einen Knall zu haben… Von einem „normaleren“ Fall wie einem Bundesverdienstkreuz für die Verbreitung von Hokuspokus-Medizin will ich hier gar nicht reden, sondern von zwei Fällen, die passender-, also reimenderweise mit All und Drall zu tun haben.
Zum einen hat jemand einen Knall, der tatsächlich glaubt, die Sonne wäre in Wahrheit kalt und dunkel – und dann auch noch mit „das braucht man auch nicht groß zu erklären, da es nur logisch erscheint“ kommt. (Wobei der in diesem Fall sicher nicht das letzte Wort betont.) Sicher, nicht jeder muss ein Physik-Experte sein – aber ein kleines bisschen Nachdenken, bevor man solchen angehäuften Unsinn verzapft und, eigentlich noch schlimmer, dem Verzapfer das auch glaubt, sollte man doch verlangen können, oder? Wenn anscheinend sogar der Kopp-Verlag das Buch dazu nicht verlegen wollte…
Bei einen anderen Fall von Knall spielt der Drall eine Rall-, äh, Rolle – der Drall von einem Ball oder einem Planeten im All oder einem nicht näher spezifizierten, aber mit allerlei Neologismen gewürzten kreiselnden Etwas, mit dem ein Wissenschaftler nach dem Fall hinunter zum Super-Crank das Leben, das Universum und den ganzen Rest den Ursprung, die Evolution und die Natur des Lebens erklären will. Etwa in der Form
Finally, although a diquantal IEM (X”) undergoes gyrognosis as the gyrobase of a primary majorgyre, it undergoes gyromnemesis as the gyrapex of an alternagyre.
Alles klar? In diesem herbeigeknallten dralligen Gedankengebäude ohne Mathematik und ohne Realitätsbezug nach Sinn zu suchen, dürfte ein hoffnungsloser Fall sein.
Da kann man eigentlich nur noch mit vors Gesicht geschlagener Hand ins Kissen schreien und gleichzeitig in die Tischkante beißen. Selbst wenn keine dieser Tätigkeiten sich auf Knall reimt.