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Konzerte

Erinnerungswürdiges Blinzeln

Und gleich der nächste Konzertbericht – am Freitag 16.6. blink-182 mit Vorgruppen Lower Than Atlantis und A Day To Remember in der Münchner Olympiahalle.

Zwei Vorgruppen, offizieller Beginn 20:00 Uhr? Da hätte ich gedacht, es ginge dann doch etwas früher los, aber nein, man hielt sich anscheinend ganz an einen festen Zeitplan. Jedenfalls legten die Subatlanter mit ihrem laut Wikipedia „melodischem Post-Hardcore“ schon ganz gut los. Melodisch war’s, wie man den Rest des Genres erkennen könnte, bin ich überfragt. :) Die nötige Härte gab’s jedenfalls auch, ein unterhaltsamer Einstieg.

Die auch als Post-Hardcore sowie u.a. Pop-Punk beschriebenen ADTR begannen gleich mit Luftschlangen und warfen später kleine und große Strandbälle ins Publikum, forderte zum Crowdsurfen auf, die ganze Party legte an Stimmung zu, gerade im vorderen, aktiveren Bereich – aus dem ich mich rausgehalten habe, ich steh dann lieber neben der Mischpultabsperrung und bewege mich etwas weniger – auf jeden Fall eine unterhaltsame Dreiviertelstunde.

Punkt 22 Uhr dann die „Pop-Punk“-Hauptband, die schnelle, harte, kurze Stücke mit ihren radiotauglichen Hits à la What’s My Age Again? bis All the Small Things mischte – mit viel hallenfüllender Lightshow und gelegentlichen Flammen- und Rauchwerfern garniert. (Wobei die vier Reihen rechteckiger LED-Gruppen manchmal etwas arg hell weiß blitzten – schlecht fürs Fotografieren, aber damit hab ich mich zugunsten der Unterhaltung eh etwas zurückgehalten…)

Eine richtige Party, da ging der Punk ab! Also allgemein gesprochen, zwei „richtige“ Punks – mit typischer Frisur und Kleidung – in meiner Sichtweite haben sich jetzt nicht so viel bewegt.^^

Und wie sich’s für Punk gehört, waren auch viele kurze Stücke dabei, sodass sie mit den 23 Titeln nach 75 Minuten durch waren…

:rocks: …macht aber nichts, ein tolles, unterhaltsames Konzert war’s auf jeden Fall!

In diesem Leben

…wollten Guns N‘ Roses eigentlich nicht mehr gemeinsam auf der Bühne stehen, aber man hat sich ja doch noch zusammengerauft und verträgt sich wieder gut genug, um Konzerte wie das gestern im Münchner Olympiastadion auf der „Not in this lifetime“-Tour zu spielen.

Und so hab ich mich zeitig auf den Weg gemacht, in einer U-Bahn mit freien Sitzplätzen, die 2 Minuten nach einer überfüllten fuhr, mit Tausenden anderen zum Stadion, kaum Wartezeit beim Einlass gegen 17:20 Uhr, mit genügend Zeit für Bratwurst und Bier, die pralle Sonne ließ sich auch meist vermeiden…

Dann mit Phil Campbell and the Bastard Sons pünktlich gegen 18:15 die erste Vorgruppe, und der Motörhead-Gitarrist legte standesgemäß ordentlich rockend los, die nur optisch recht zurückhaltende halbe Stunde mit Ace Of Spades zum Abschluss kam entsprechend gut an.

Zweite Vorgruppe gegen 19:05 bis 19:45: The Kills, u.a. als Indie Rock/Garage Rock bezeichnet, m.E. irgendwie mit Industrial-Einflüssen, mal viel, mal ausreichend Gitarre. Ich will jetzt nicht sagen, dass sie schlecht gewesen wären – unter anderen Umständen hätte der Beat zu mehr als nur zum Fußwippen eingeladen, die Musik teils auch zum Eintauchen, aber als Vorgruppe für die Gunners doch eher fehl am Platz. Den größten Jubel bekamen sie (in meiner Umgebung zumindest) noch bei der Ankündigung des letzten Songs…

Nach Vor-Intro mit Grafiken und Schuss-Soundeffekten (Rosen bieten sich für sowas ja weniger an…) und ab 20:10 Uhr mit Intro vom Band ging’s dann los mit der Hauptband, und man kann sich denken: die Stimmung legte um Größenordnungen zu.

Man sieht dem 55-jährigen Herrn Axl schon an, dass er nicht mehr der junge Hüpfer von damals ist – aber wie schrieb der Reporter in der AZ so treffend: „an diesem Abend geht es nunmal nicht darum, ob man in Würde gealtert ist, sondern darum, noch einmal jung zu sein.“

Und kreuz und quer über die Bühne rannte er trotzdem immer wieder.

Schnelle Hits, Balladen-Hits, auch weniger große Songs, ein paar Cover, viel Gelegenheit für Slash zu zeigen, was er draufhat (und das ist nicht wenig) und damit für Axl, sich umzuziehen…

Riesige Videowände, Lichteffekte und ein bisschen Pyro stil-, effekt- und sinnvoll eingesetzt, ohne zu übertreiben…

Okay, die Akustik wurde mitunter etwas vom Winde verweht, aber ansonsten…

:rocks: Ein großartiges Konzert von Musikern, die wissen, was sie tun, und dabei das Publikum ca. 2 Stunden und 45 Minuten begeistern können!


Wobei ich das Ende von Paradise City, dem letzten Song (» Setlist), nur noch von außerhalb gehört (und damit auch die paar Feuerwerksböller nicht gesehen) habe, denn da war ich schon in der noch nicht ganz so dichten Masse, die mit nicht überfüllten U-Bahnen zurückfahren wollte – denn das würden diese später sein, selbst wenn die MVG alles fahren lässt, was fahren kann –, und es hat dann auch nahezu perfekt ohne zu hetzen gepasst, sitzenderweise zum Hauptbahnhof und dort zu meinem vorletzten Zug zu kommen.

Tiefer Truck

Nein, kein gepimpter, tiefergelegter Lastwagen, sondern ein kleiner Konzertbericht von Deep Purple gestern 19.5. in der Münchner Olympiahalle mit Vorband Monster Truck.

So leer war die Halle natürlich nur lange vor Beginn – wenn sie auch am Ende nicht ausverkauft war.

Die kanadischen Southern/Hard-Rocker – am bekanntesten ist wohl Don’t Tell Me How To Live – legten zwar optisch zurückhaltend, musikalisch aber voll los, von hart bis bluesig, unterhaltsame 40 Minuten zu Beginn.

Dann natürlich die wie so oft gefühlt unnötig lange Umbaupause, gegen deren Ende schon die große Videowand mit Deep Purple in Ice eingeweiht wurde:

Das goldene Jäckchen hat Ian Gillan schon mitten im ersten Lied wieder ausgezogen. Nötig für einen gelungenen Auftritt hatte er’s jedenfalls nicht.^^

Und wie auch schon die letzten Jahre war’s ein großartiges Konzert, in fast jedem Lied hier noch ein Solo, da noch eine Einlage, selbst bei den wenigen weniger bekannten Liedern konnte man schön mitgehen…

Die Videowand wechselte zwischen einem kurzen Ausfall, Nah- und nicht so nahen Aufnahmen sowie Grafiken, die sonstigen Lichteffekte waren auch angemessen, allerdings erst ca. im letzten Drittel auch hallenfüllend, wenn ich das richtig mitbekommen habe. Mein Platz ca. 4-5 Metern hinter der Absperrung, vor der’s 30 € teurer war, war jedenfalls gut genug für einen guten Bühnenblick.

Wenn sie bei der Illustration von Smoke On The Water (nächstes Bild) jetzt noch entweder die für die Nordhalbkugel abends richtige Mondsichel verwendet hätten oder gleich alles korrekt für Montreux hätten zeichnen lassen (Fotos der beleuchteten Skyline und von Zeitungsartikeln hatten sie ja auch…) ;)

Die obligatorische Zugabe enthielt netterweise auch Highway Star, das sie nicht auf allen bisherigen Konzerten gespielt hatten (» Setlist), ironischerweise auch illustriert mit künstlerisch beleuchteten U-Bahn-Tunneln (sollte es in München auch mal geben…):

Und so waren’s am Ende ca. 1:45 tolle Musik in einem tollen Konzert. War’s das letzte hier auf der „Long Goodbye“-Tour? Wer weiß – hoffentlich ist ihr Abschied mindestens so lang wie der der Scorpions, die ja sogar Abschied vom Abschied genommen haben…

:rocks:

Die Nacht der aushelfenden Schlagzeuger

Und zwar beim Konzert von Gotthard gestern in der TonHalle München mit Special Guest Pretty Maids.

Das dänische Heavy-Metal-Urgestein sollte um 20:00 Uhr anfangen, doch da kam nur der Metal-Moser1 mit dem Hinweis, dass der Drummer wegen einer Infektion ins Krankenhaus musste, ein Ersatz eingeflogen wurde und unterwegs sei und es gegen halb Neun losginge. (» Facebook-Post der Band dazu.) Ging’s dann auch – mit einer ersten Aushilfe von Kickin Valentina für die ersten drei Songs, und dann war der eigentliche Ersatz, der ehemalige Drummer der Band von 1991-2005, vom Flughafen da.2 Das ursprünglich geplante 60-Minuten-Set wurde auf gut 45 Minuten verkürzt, v.a. um die neueren Songs. Aber trotzdem war’s ein guter Auftakt, die Stimmung passte auch schon weitgehend.

(Warum sie sich mit Monty Pythons Sit On My Face vom Band verabschiedet haben, weiß ich allerdings nicht…)

Dann die Schweizer Hauptband auf ihrer „Silver“-Tour zum 25-jährigen Jubiläum – seit Mitte Februar trommelt dort der Helloween-Drummer als Ersatz aus gesundheitlichen Gründen. Und das nicht schlecht – aber es ist ja auch nicht so, dass der nicht auch schon etwas Erfahrung hätte. :)

Nun ja, was soll man sagen – wieder ein tolles Konzert, abwechslungsreich von schnellen, kräftigen Songs über Power-Balladen bis zu akustischen Stücken und wieder zurück. Neben dem obligatorischen Hush-Cover auch mit einem von Come Together in der Zugabe.

Garniert mit Solo-/Instrumental-Einlagen, und es schien Band und Publikum Spaß gemacht zu haben.

(Und die Luft war besser als im Januar – jemand hatte wohl Trumps Haare aus der Lüftung entfernt.^^ Und die meiste Zeit die Finger von der Nebelmaschine gelassen.)

Am Ende waren’s dann ca. 1:45-1:50 tolle Rock-Unterhaltung in einem tollen Konzert – etwas weniger als 2014, aber sicher nicht zu wenig.^^

:rocks:

  1. der sich vorhin im Radio freute, nicht mit Bierbechern beworfen worden zu sein []
  2. Hätte man den Transrapid gebaut, wäre das vielleicht schneller gegangen… []

Epische Wölfe

Gestern hätte es gleich vier Veranstaltungen gegeben, die mich nach München hätten locken können: Stammtisch meines Lego-Vereins (aber den gibt’s jeden Monat), die Lange Nacht der Architektur wäre evtl. ganz nett gewesen (vielleicht nicht bei so zapfigen Temperaturen), die Science Busters wärem sicher auch sehr unterhaltsam gewesen – die ältesten Rechte hatte aber das Konzert von Powerwolf und Epica in der TonHalle.

Begonnen hat’s mit 30 Minuten Beyond the Black, und so jung wie diese Band noch ist, hat sie es durch fleißiges Vorgruppen-Touren geschafft, vorübergehend zu meiner meistgesehenen Live-Band zu werden… und wie erwartet war’s ein sehr guter Auftakt.

Kurze Umbaupause, und dann kam – die besondere Vorgruppe? Der erste der beiden Headliner? Wohl eher letzteres. Jedenfalls Epica, ebenfalls Symphonic Metal mit Sängerin, etwas härter, etwas mächtiger (und aus den Niederlanden).

Mit Podest links und rechts und hintenrum, sodass auch der Keyboarder hin- und herrollen konnte. 70-75 Minuten kraftvoll, episch, tolle Stimmung. Wäre auch ein guter einziger Haupt-Act gewesen, aber trotzdem…

…ließ sich das noch steigern. Nach einem etwas aufwendigeren Umbau begann dann die 95-minütige Heilige Heavy-Metal-Messe der saarländischen Powerwölfe mit Power Metal, naheliegenderweise…

…aber mit düstereren Elementen, weißer Gesichtsbemalung, passendem Bühnenbild, und von den christlichen bis zu den Werwolf-Bezügen alles mehr satirisch als ernst zu nehmen. NIcht zuletzt angesichts von Liedtiteln wie Resurrection by Erection oder Sanctified With Dynamite.

Und die Stimmung in der ausverkauften Halle (2200 o.ä.) war noch besser, als die Belüftung schlecht war.1 Rhythmisches Klatschen und Pow-er-wolf-Rufen nach fast jedem Lied, später Gesang nach entsprechender Vorlage. So manch eine Band kann von sowas nur träumen. Dabei waren laut Handzeichen sehr viele dabei, die (wie ich) Powerwolf zum ersten Mal live gesehen hatten.

So viel Spaß wie das Konzert gemacht hat, sollte das aber nicht das letzte Mal gewesen sein. Und die richtige Entscheidung bzgl. der besuchten Veranstaltung war’s somit auch auf jeden Fall.

:rocks:

  1. Bestimmt wurde die von den Haaren von Donald Trump verstopft. Oder so. Für irgendwas muss ich dem an seinem Amtseinführungstag ja die Schuld geben.^^ []